Schweizer Zentrum für Infrastrukturen der Sozialwissenschaften

Bern, 08.05.2007 - Das Bundesamt für Statistik und das Staatssekretariat für Bildung und Forschung haben gestützt auf die Empfehlungen einer internationalen Expertengruppe entschieden, ein Schweizer Zentrum für Infrastrukturen der Sozialwissenschaften an der Universität Lausanne anzusiedeln.

Im Schweizer Zentrum für Infrastrukturen der Sozialwissenschaften (Arbeitstitel) werden der Schweizerische Informations- und Daten-Archivdienst für die Sozialwissenschaften (SIDOS), das zukünftige Daten- und Informationszentrum für öffentliche Forschung, langfristige Erhebungsprojekte wie das Schweizer Haushaltspanel (SHP), die Schweizer Wahlstudien Selects sowie die Schweizer Beteiligung am European Social Survey (ESS) und am International Social Survey Programme (ISSP) an einem Standort zusammengeführt. Seit 1992 konzentrieren sich die Dienstleistungen von SIDOS darauf, sozialwissenschaftliche Daten zu archivieren und ein aktuelles Inventar über die sozialwissenschaftliche Forschung zu führen. Das zukünftige Daten- und Informationszentrum wird für die empirischen Sozialwissenschaften sowie für verwandte wissenschaftliche Fachbereiche wie die Sozial- und Präventivmedizin oder die Raum- und Umweltwissenschaften Daten der öffentlichen Statistik dokumentieren, publizieren und archivieren. Nationale und internationale Langzeitprojekte erheben in Ergänzung zur öffentlichen Statistik Daten für die quantitative sozialwissenschaftliche Forschung. Diese heute an verschiedenen Standorten angesiedelten Infrastrukturen werden nun unter einem Dach zusammengeführt und mit einem Forschungsprogramm zu methodologischen Fragestellungen ergänzt. Die Inbetriebnahme des Zentrums in Lausanne ist unter Berücksichtigung der verschiedenen Umzugs- und Aufbauphasen grundsätzlich per 1. Januar 2008 vorgesehen.

Die physische Zusammenführung von SIDOS, des noch aufzubauenden Daten- und Informationszentrum für die öffentliche Forschung, der langfristig angelegten Erhebungsprojekte und eines Forschungsprogramms zur Methodologie verknüpft in überzeugender Weise die im Hinblick auf die Finanzierungsperiode 2008-2011 für Bildung, Forschung und Innovation (BFI) eingereichten Vorschläge des Bundesamtes für Statistik (BFS), des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und der Schweizerischen Akademie der Sozial- und Geisteswissenschaften (SAGW). Das BFS, der SNF und die SAGW haben gemeinsam einen Vorschlag für die Errichtung eines Daten- und Informationszentrums für die öffentliche Forschung eingereicht, um den Zugang zu Daten der öffentlichen Statistik in einer zentralen Anlaufs- und Verteilstelle neu zu regeln. Die SAGW hat ihrerseits einen Vorschlag zur Errichtung eines Forschungszentrums für Sozialwissenschaften eingereicht.

Ab 2008 werden die Dienstleistungen des SIDOS sowie des Daten- und Informationszentrums für öffentliche Forschung als gesamtschweizerische wissenschaftliche Hilfsdienste auf der Basis von Artikel 16 des Forschungsgesetzes direkt durch den Bund finanziert. Die Mittel für die Finanzierung der langfristigen Erhebungsprojekte und die Schweizer Beteiligung an internationalen Surveys müssen weiterhin beim SNF und anderen Organen der Forschungsförderung akquiriert werden. Zusätzlich werden Eigenmittel der Standortuniversität das Infrastrukturzentrum und das Forschungsprogramm zur Methodologie alimentieren.


Adresse für Rückfragen

Staatssekretariat für Bildung und Forschung
Katharina Eggenberger,
Wissenschaftliche Beraterin Nationale Forschung,

Tel. 031 323 59 85


Bundesamt für Statistik
Dr. Werner Haug,
Vizedirektor, Abteilung Bevölkerungsstudien und Haushaltssurvey

Tel. 032 713 66 85


Herausgeber

Staatssekretariat für Bildung und Forschung (SBF) - ab 1.1.2013 SBFI
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