"Rote Phase" hat sich bewährt - Feinabstimmungen nötig

Bern, 18.03.2002 - Die sogenannte "rote Phase", wie sie vom Kanton Tessin am vergangenen Donnerstag zur Aufrechterhaltung des Dosiersystems verfügt worden ist, hat sich prinzipiell bewährt. Damit kann die Sicherheit in den Tunnels am Gotthard und am San Bernardino gewährleistet und der alpenquerende Güterverkehr weiträumig gelenkt werden werden. Gemeinsam mit den Tessiner Behörden, den betroffenen Kantonen sowie den italienischen Partnern soll die Lenkungsmassnahme nun verbessert werden. Sie dürfte in den kommenden Wochen wiederholt zur Anwendung gelangen. Das Dosiersystem wird von den betroffenen Kantonen Uri, Tessin und Graubünden getragen und umgesetzt.

Bereits bei der Vorstellung des neuen Dosiersystems für den Gotthard und den San Bernardino im Dezember des vergangenen Jahres hat das UVEK auf die Notwendigkeit weitergehender Lenkungsmassnahmen im alpenquerenden schweren Güterverkehr hingewiesen. Sowohl in der Nord-Süd- als auch in der Süd-Nord-Richtung sollen die Lastwagen von den Grenzen her zwangsgelenkt werden, wenn die möglichen Tageskapazitäten auf den Hauptrouten am Gotthard (rund 3500 Lastwagen) und am San Bernardino (rund 1000 Lastwagen) erschöpft sind. Damit soll verhindert werden, dass die Dosierstellen sowie die vorgelagerten Warteräume beidseits der Tunnelportale abends nicht entleert werden können.
Bewältigung einer schwierigen Situation
Nachdem das Schwerverkehrsaufkommen in den vergangenen Wochen kontinuierlich zugenommen hatte und die Frühjahresspitze erreicht worden ist, konnte die Dosierstelle in Quinto am vergangenen Mittwoch nicht mehr geleert werden. Zu den 500 Lastwagen in der Dosierstelle vor dem Tunnelportal kamen rund 500 weitere Lastwagen, die sich in der Nacht auf Donnerstag auf Rastplätzen im Kanton Tessin aufhielten, so dass das Schwerverkehrsaufkommen bereits in den frühen Morgenstunden sehr gross war. Die Tessiner Behörden fällten darauf hin den aus Sicht des Bundesamtes für Strassen richtigen Entscheid, die Transitachsen via Gotthard und San Bernardino für den grenzüberschreitenden Schwerverkehr zu sperren. Bereits am späteren Nachmittag hatte sich die Situation dank der Verfügung der "roten Phase" wieder normalisiert. Dabei bestätigte sich vor allem die Annahme, dass der Schwerverkehr im Falle einer Sperrung des Gotthards und des San Bernardinos selbständig auf andere Alpentransitrouten ausweichen würde. Insbesondere auf dem Simplon verzeichnete man mit 720 Lastwagen am Donnerstag ein gegenüber der Vorwoche (330 Lastwagen) wesentlich höheres Verkehrsaufkommen.
Verbesserungen eingeleitet
Bund und Kanton haben aus der erstmaligen Anwendung dieser Massnahme nun erste Lehren gezogen. Gemeinsam soll die Massnahme verbessert werden, wobei nebst einem kurzfristig verbesserten Informationsfluss zwischen den Behörden in absehbarer Zeit vor allem auch eine Optimierung der Information der Chauffeure angestrebt wird. Zu diesem Zweck stehen die kantonalen Vertreter und die Bundesbehörden im Kontakt mit den italienischen Partnern. Das Bundesamt für Strassen will zudem mit dem Kanton Tessin nach Standorten suchen, damit die Dosierstelle in Quinto und ein vorgelagerter Warteraum allenfalls räumlich getrennt werden könnten, so dass ein besseres Management des Schwerverkehrs vor Ort möglich ist.

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