Bundesrat nimmt Berichterstattung über die Zielerreichung der RUAG im 2020 zur Kenntnis

Bern, 25.03.2021 - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 19. März 2021 von der Berichterstattung des Verwaltungsrates der übergeordneten Beteiligungsgesellschaft BGRB Holding AG über die Zielerreichung im Geschäftsjahr 2020 Kenntnis genommen. RUAG hat im Geschäftsjahr 2020 die strategischen Ziele des Bundesrates nur teilweise erreicht. Verfehlt wurden insbesondere – auch aufgrund der Corona-Pandemie – die finanziellen Ziele betreffend Rentabilität und Dividendenausschüttungen.

Der Bundesrat legt jeweils für vier Jahre strategische Ziele für die Bundesunternehmen fest. Einmal jährlich beurteilt er aufgrund eines Berichtes des Verwaltungsrats, ob diese Ziele erreicht wurden. Demnach hat der RUAG-Konzern, der per 1. Januar 2020 umstrukturiert und in zwei Teilkonzerne mit unterschiedlicher Ausrichtung aufgespalten wurde, die strategischen Ziele 2020 nur teilweise erreicht.

Die Entflechtung der beiden Teilkonzerne konnte im Jahr 2020 weitgehend abgeschlossen werden. Organisatorisch, rechtlich und in Bezug auf die Informatiksysteme sind die beiden Teilkonzerne getrennt und die Aktiven und Passiven wurden im Rahmen der Bilanzspaltung verteilt.

RUAG International: Finanzielle Ziele deutlich verfehlt

Die Corona-Pandemie traf die Teilkonzerne unterschiedlich stark: Während sie bei RUAG Schweiz aufgrund ihres Geschäftsfelds als Material-, Betriebs- und Integrationskompetenzzentrum der Schweizer Armee kaum Spuren hinterliess, hat der Rückgang des Flugverkehrs das Geschäftsergebnis und die Aussichten der zivilaviatischen Geschäftsbereiche von RUAG International massgeblich verschlechtert. Die Geschäftsbereiche Space und Aerostructures entwickelten sich sehr unterschiedlich. Die ursprünglich vorgesehene Bildung einer Aerospace-Gruppe wurde deshalb vom Verwaltungsrat von RUAG International verworfen. Angestrebt werden nun separate Verkaufsstrategien und damit massgeschneiderte Privatisierungen der einzelnen Geschäftsbereiche von RUAG International.

Der Konzernverlust von RUAG International beträgt 219 Millionen Franken und ist vor allem auf den Verkaufsrückgang infolge der Corona-Pandemie zurückzuführen. Er reflektiert aber auch Rückstellungen und Wertberichtigungen aus anderen Gründen (u.a. wegen weiterem Restrukturierungsbedarf und der Veräusserung des seit längerem defizitären Wartungsgeschäfts und der Produktion des Dornier 228 am Standort Oberpfaffenhofen).

RUAG Schweiz: Finanzielles Resultat zufriedenstellend

Das finanzielle Resultat der RUAG Schweiz war zufriedenstellend. Verbesserungspotenzial ortet der Bundesrat bei der Leistungserbringung zugunsten der Armee und bei der Innovation. Für das Geschäftsjahr 2020 hat die RUAG Schweiz neu eine Kundenerfolgsrechnung implementiert, damit die Vorgaben des Bundesrats einer verursachergerechten Verteilung der Kosten auf das Armee- und auf Drittgeschäft besser überprüft werden können. Die effektive Einhaltung dieser Grundsätze wird jährlich durch die externe Revisionsstelle geprüft.

Die Ausschüttung von Dividenden beschränkt sich angesichts des schlechten Geschäftsgangs, der angespannten Liquiditätssituation und mangels erzielter Devestitionserlöse von RUAG International auf Gewinnausschüttungen aus dem Immobiliengeschäft der RUAG Schweiz.


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