Mehrheitlich gute Qualität im öffentlichen Regionalverkehr

Bern, 25.06.2018 - Die Qualität im öffentlichen Regionalverkehr ist insgesamt hoch. Im Busverkehr werden Höflichkeit und Kompetenz des Fahrpersonals sehr gut beurteilt, bei den Bahnen sind es Ordnung und Schadensfreiheit im Zug. Teilweise unzureichend ist die Qualität bei der Sauberkeit, bei den Haltestellen und der Kundeninformation zum Beispiel hinsichtlich der Durchsagen. Zu diesem Ergebnis kommt das neue Messsystem für Qualität im regionalen Personenverkehr des Bundesamts für Verkehr (BAV), zu dem erstmals Ergebnisse für ein volles Betriebsjahr vorliegen (2017). Die Unterschiede zwischen den Unternehmen sind teilweise beträchtlich.

Vor zwei Jahren startete das BAV mit dem Aufbau eines Qualitätsmesssystems im öffentlichen regionalen Personenverkehr (QMS RPV), um für Bund und Kantone – die diesen Verkehr bei den Transportunternehmen gemeinsam bestellen und finanzieren – ein Steuerungs- und Vergleichsinstrument zu schaffen. Mit den Daten für 2017 liegen erstmals Ergebnisse für ein volles Kalenderjahr vor. Diese zeigen, dass die Qualität im öffentlichen regionalen Personenverkehr mehrheitlich gut ist.

Es zeigen sich aber deutliche Unterschiede zwischen den Unternehmen: 41 Prozent erfüllen im Bereich Haltestellen den Mindeststandard nicht und haben entsprechend Nachholbedarf. Verbesserungspotential besteht zum Beispiel bei der generellen Sauberkeit von Wartehäuschen oder Abfallbehältern sowie betreffend Vorhandensein von Liniennetzplänen. Im Busverkehr schneiden 13% Prozent ungenügend ab, im Bahnverkehr 23%. Bemängelt werden beim Busverkehr etwa fehlende Durchsagen im Fahrzeug zum nächsten Halt oder die Sauberkeit von Fenstern, bei den Bahnen führte namentlich die mangelnde Sauberkeit von Toiletten, Böden und Fenstern zu einer schlechten Bewertung.

Die Qualitätsunterschiede zeigen sich unabhängig von der Unternehmensgrösse. Ebensowenig lassen sich signifikante regionale Unterschiede feststellen – mit Ausnahme der Verkehrsbetriebe der Zentralschweiz, die in vielen Bereichen sehr gut abschneiden. 

Zielwerte

Das QMS RPV dient Bund und Kantonen als Controlling-Instrument, um die Leistungen der von ihnen beauftragten Transportunternehmen zu beurteilen. Dabei messen Testkunden einer externen Firma nach einem vorgegebenen Raster verschiedene Kriterien in den Regionalverkehrsfahrzeugen und bei Haltestellen. 2017 wurden insgesamt 46'941 Erhebungen bei 88 Bahn- und Bus-Unternehmen durchgeführt.

Die Zielwerte wurden vom BAV unter Einbezug der Kantone auf Basis der Erfahrungswerte 2016 festgelegt. Erreicht ein Unternehmen die Zielwerte nicht, so muss es Massnahmen zur Verbesserung ergreifen. Bund und Kantone als Besteller können die Unternehmen in Zielvereinbarungen zu Verbesserungsmassnahmen verpflichten. Tritt längerfristig keine Besserung ein, ist eine Ausschreibung der entsprechenden Linien oder Linienbündel denkbar. Noch im Aufbau ist das QMS zur Pünktlichkeit, bei welchem die Daten direkt von den Unternehmen bereitgestellt werden.


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