Auswahlverfahren für EPFL-Präsidentschaft eingeleitet

Zürich, 06.03.2015 - Der ETH-Rat hat die Grundsätze über das Vorbereitungsverfahren zur Wahl einer neuen Präsidentin oder eines neuen Präsidenten der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) festgelegt und das Findungsverfahren eingeleitet. Des Weiteren hat der ETH-Rat die Zuteilung der Finanzmittel an die Institutionen für das Jahr 2016 beschlossen. Der ETH-Rat zeigt sich besorgt, dass zusätzliche Kürzungen für den ETH-Bereich zur Diskussion stehen. Eine stabile Grund­finanzierung der Bildung und Forschung ist unerlässlich und ein entschei­dender Erfolgsfaktor für die Wettbewerbs­fähigkeit und Innovationskraft der Schweiz.

Der ETH-Rat hat an seiner Sitzung vom 4./5. März 2015 das Nachfolge­verfahren für die Präsidentschaft der EPFL formell eröffnet und die Grundsätze des Findungsprozesses festgelegt. Dies, nachdem der Bundesrat am 18. Februar 2015 den amtierenden EPFL-Präsidenten Patrick Aebischer bis 31. Dezember 2016 wiedergewählt hatte.

Nachfolge EPFL-Präsidentschaft: Findungsverfahren

Die Präsidentin oder der Präsident einer Eidgenössischen Technischen Hochschule wird durch den Bundesrat auf Antrag des ETH-Rats gewählt. Der ETH-Rat erachtet die Vorbereitung einer solchen Wahl als eine seiner wichtigsten Aufgaben. Er wird deshalb das Auswahlverfahren als Gesamtgremium vornehmen und bei dessen Vorbereitung namentlich die Hochschulversammlung der EPFL angemessen einbeziehen. Für die nun anlaufende erste Vorbereitungsphase setzt der ETH-Rat einen internen Ausschuss ein, der insbesondere das Anforderungsprofil und die öffentliche Ausschreibung der Stelle vorbereitet. Die Interviews und Auswahl der Spitzenkandidaten erfolgen ebenso durch den Gesamtrat wie der Wahlvorschlag an den Bundesrat.

Die Stelle mit Anforderungsprofil wird noch im ersten Halbjahr dieses Jahres öffentlich ausgeschrieben. Angestrebt wird ein Stellenantritt der neuen Präsidentin oder des neuen Präsidenten per 1. Januar 2017.

Mittelzuteilung für 2016 unter drohenden zusätzlichen Kürzungen

Wegen den sich abzeichnenden zusätzlichen Ausgabenkürzungen im Bundeshaushalt 2016 steht aktuell noch nicht definitiv fest, welche Bundesmittel dem ETH-Bereich 2016 tatsächlich zur Verfügung stehen. Nachdem bereits das Budget 2015 des ETH-Bereichs nachträglich gekürzt und Einsparungen für 2016 beschlossen wurden, stehen nun weitere Kürzungen zur Diskussion. Der ETH-Rat nimmt diese Entwicklung mit Besorgnis zur Kenntnis. Eine stabile Grundfinanzierung des ETH-Bereichs ist unerlässlich für die Qualität in Lehre und Forschung und im zunehmend härteren internationalen Wettbewerb ein entscheidender Erfolgsfaktor für den Bildungs- und Forschungsstandort Schweiz.

Die bereits beschlossenen Kürzungen gegenüber dem ursprünglichen Finanzplan 2016 belaufen sich auf 105,8 Mio. CHF, womit dem ETH-Bereich noch Bundesmittel von 2‘445,9 Mio. CHF zur Verfügung stünden. Sollte es für den ETH-Bereich zu einer weiteren Kürzung in der aktuell diskutierten Höhe von 50,0 Mio. CHF kommen, würde sich das Budget auf insgesamt 2‘395,9 Mio. CHF reduzieren.

Der grösste Teil der Mittel wird für den Betrieb und die Weiterentwicklung der beiden Hochschulen ETH Zürich und EPFL sowie der vier Forschungsanstalten PSI, WSL, Empa und Eawag benötigt und durch den ETH-Rat leistungs­orientiert zugeteilt. Für bereichsweite Aufgaben und Projekte reserviert der ETH-Rat 141,0 Mio. CHF. Darunter fallen namentlich die Beteiligung an Forschungs­programmen, der Aktionsplan «Koordinierte Energieforschung Schweiz» sowie nationale Forschungsinfrastrukturen und Grossprojekte. Am nationalen Hochleistungsrechenzentrum CSCS der ETH Zürich im Tessin wird die neue Supercomputing-Infrastruktur nachhaltig als wissenschaftliches Nutzerlabor betrieben. Das Rechenzentrum dient auch dem Neuroinformatikprojekt Blue Brain der EPFL, welches die Nachbildung des menschlichen Gehirns mittels Hochleistungscomputer zum Ziel hat. Für beide Projekte sind 2016 jeweils 20,0 Mio. CHF vorgesehen. Das dritte Grossprojekt, der SwissFEL am Paul Scherrer Institut (PSI), wird 2016 in Betrieb gehen und mit 25,0 Mio. CHF unterstützt. Mit diesem Röntgenlaser werden Forschende unter anderem extrem schnelle Vorgänge bei chemischen Reaktionen bildlich verfolgen und damit besser verstehen können.

Weitere Geschäfte

Mit Blick auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit und Positionierung der Institutionen des ETH-Bereichs hat der ETH-Rat ein Rahmendokument zu internationalen Initiativen der Institutionen verabschiedet. Im Zentrum steht dabei die Weiterentwicklung bestehender und die Evaluation allfälliger neuer Standorte, deren wissenschaftlichen Mehrwert sowie deren Nutzen für den ETH-Bereich und für die Schweiz, so wie es der ETH-Rat in seiner Strategischen Planung 2017-2020 festgelegt hat. Damit unterstützt der ETH-Rat die bundesrätliche internationale Strategie der Schweiz im Bereich Bildung, Forschung und Innovation.

Schliesslich hat der ETH-Rat die konsolidierte Berichterstattung 2014 verabschiedet. Der Geschäfts­bericht mit der konsolidierten Rechnung 2014 des ETH-Bereichs wird dem Bundesrat und Parlament unterbreitet und Ende April publiziert.

 

Für die Wahlgeschäfte vgl. die separate Medienmitteilung des ETH-Rats
(Publikation 6. März 2015 ca. 14:00 Uhr).


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