UVEK setzt Strategiegruppe „Netze und Versorgungssicherheit“ ein

Bern, 19.04.2010 - Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) hat Anfang April eine Gruppe von Fachleuten als Strategiegruppe „Netze und Versorgungssicherheit“ eingesetzt. Sie soll sich mit den Fragestellungen rund um den Ausbau des schweizerischen Stromübertragungsnetzes auseinandersetzen. Den Vorsitz der Strategiegruppe übernimmt der Basel-städtische alt Regierungsrat Ralph Lewin. Weiter gehören der Gruppe Vertreter der Kantone, der SBB, der Stromwirtschaft, der grossen Stromkonsumenten sowie der Umweltorganisationen an.

Die neue Strategiegruppe nimmt den Faden der ehemaligen Arbeitsgruppe "Leitungen und Versorgungssicherheit" (AG LVS) auf, die Bundesrat Moritz Leuenberger nach dem Blackout im Bahnstromnetz der SBB vom 22. Juni 2005 eingesetzt hatte. Die 2009 aufgelöste AG LVS analysierte die bestehenden Übertragungsnetze und definierte die strategischen Netze für die allgemeine Stromversorgung und die Bahnstromversorgung. Gestützt darauf legte der Bundesrat im März 2009 das strategische Netz sowie die möglichst bis 2015 zu realisierenden Leitungsbauprojekte im Sachplan Übertragungsleitungen (SÜL) fest.

Aufgabe der neu eingesetzten Strategiegruppe „Netze und Versorgungssicherheit" (SG NVS) ist es, den vom Bundesrat festgelegten Ausbau des strategischen Netzes zu begleiten. Sie wird die damit zusammenhängenden Entwicklungen, Rahmenbedingungen und Diskussionen verfolgen, auftretende Probleme und Verzögerungen analysieren und Lösungsansätze zu deren Bewältigung vorschlagen. Weiter wird die Strategiegruppe das UVEK und das Bundesamt für Energie (BFE) bei der Weiterentwicklung des Sachplans Übertragungsleitungen zu einem "Sachplan Energienetze" für alle leitungsgebundenen Energien (Strom, Gas, Öl) unterstützen sowie neue Möglichkeiten zur Beschleunigung der Bewilligungsverfahren prüfen. Schliesslich wird die SG NVS unter Einbezug aller interessierten und betroffenen Kreise einen Diskussionsbeitrag zur künftigen Ausgestaltung der schweizerischen Stromnetze und deren Integration in die geplanten transeuropäischen Smart- und Supergrids leisten.

Der Strategiegruppe „Netze und Versorgungssicherheit" unter der Leitung von Ralph Lewin, alt Regierungsrat Basel-Stadt, gehören die folgenden ad personam vom UVEK ernannten Mitglieder an:

Vorsitzender:
Ralph Lewin, Alt-Regierungsrat BS, Basel

Vertretung Kantone (Energiedirektorenkonferenz):
Peter C. Beyeler, Regierungsrat AG, Aarau

Vertretung Gruppe Grosser Stromkunden:
Andreas Münch, Migros-Genossenschaft-Bund, Zürich

Vertretung swissgrid AG:
Pierre-Alain Graf, swissgrid AG, Frick

Vertretung swisselectric:
Matthias Zwicky, Alpiq Netz AG, Niedergösgen

Vertretung SBB:
Jon Bisaz, SBB Infrastruktur, Bern

Vertretung Umweltorganisationen:
Jürg Buri, SES Schweizerische Energiestiftung, Zürich

Fachsekretariat der Strategiegruppe:
Cornelia Gogel, Bundesamt für Energie BFE, Bern

Kasten: Schweizer Stromnetz steht vor grossen Herausforderungen

Der Grossteil der schweizerischen Übertragungsleitungen wurde vor rund 50 Jahren erstellt. Das Netz muss teilweise erneuert werden und auch seine Transportleistung stösst an Grenzen, da die Leitungen ursprünglich für bedeutend kleinere Strommengen ausgelegt wurden. Doch allein mit dem Ausbau der Transportkapazitäten ist es nicht getan. Neue technische Herausforderungen kommen hinzu: Eine wachsende Zahl dezentraler Kraftwerke speist Strom aus erneuerbaren Energien ins Netz ein. Häufig ist deren Stromproduktion schwankend (beispielsweise bei Windenergie- oder Photovoltaikanlagen), was die Regelung der Netze erschwert. Mittels Informations- und Kommunikationstechnologien sollen die Netze deshalb intelligenter und zu so genannten „smart grids" ausgebaut werden. Als weitere Herausforderung stellt sich für die Schweiz die Integration in die geplanten neuen transeuropäischen Hochleistungsstromnetze (smart- und supergrids). Will die Schweiz auch künftig eine zentrale Rolle als Stromdrehscheibe in Europa spielen, müssen heute die entsprechenden politischen, wirtschaftlichen und auch technischen Weichenstellungen erfolgen.


Adresse für Rückfragen

Marianne Zünd, Leiterin Kommunikation BFE, 031 322 56 75 / 079 763 86 11



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