Das Bundesamt für Kultur stellt sich den Herausforderungen der Zukunft

Bern, 07.08.2009 - Bern 7.8.2009 (BAK) – Das Bundesamt für Kultur stellt sich den digitalen Herausforderungen der Zukunft und lanciert einen multimedialen Filmmusikwettbewerb, «The Score». Mit der künftigen Unterstützung von Fernsehserien erweitert das BAK seine Förderungspolitik. Es sichert die Zukunft des Schweizer Filmpreises und die Rolle der Schweizer Filmakademie.


Die digitale Revolution der bewegten Bilder

Multimedialer Filmmusikwettbewerb «The Score»
Das BAK lanciert in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern – Design & Kunst (HSLU), «mx3.ch» und der «Union of Film Music Composers Switzerland» einen multimedialen Filmmusikwettbewerb, «The Score». Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schreiben sich auf der Internetplattform www.mx3.ch für diesen Wettbewerb ein, komponieren eine neue Filmmusik für den Animationsfilm «PLEXO» (2’25’’) von Jan Anthamatten (Bacchelor HLSU 2009) und können Preise im Wert von insgesamt 5’000 Franken gewinnen. Der Wettbewerb richtet sich an Komponistinnen und Komponisten unter 30 Jahren und setzt sich als Pilotprojekt zum Ziel, junge Talente im Bereich der neuen digitalen Medien zu fördern.

Der Wettbewerb kann dank der Unterstützung der Schweizerischen Post durchgeführt werden.

Computer Generated Images (CGI) in der Schweiz
Das BAK hat eine Studie in Auftrag gegeben, welche sich mit computergenerierten Bildern (CGI) im Bereich der 3D-Animation und den visuellen Spezialeffekten auseinandersetzt, um Aufschluss über die audiovisuelle Landschaft der CGI in der Schweiz zu erhalten. Die Resultate der Studie werden am Animationsfilmfestival «Fantoche» in Baden am 12. September 2009 vorgestellt.

Schweizer Kinolandschaft bedroht
Die schweizerische Kinolandschaft steht vor einer grossen Herausforderung. In den nächsten fünf Jahren erfolgt die schrittweise Ablösung der bewährten 35mm Vorführsysteme durch digitale Kinoprojektoren. Durch die Einführung dieser kostspieligen Technik sind bis zu 35% der Kinosäle in der Schweiz von der Schliessung bedroht. Experten sehen in gewissen europäischen Ländern sogar über 50% der Kinosäle bedroht.

Die Umrüstung der Kinos erfolgt nicht freiwillig, sondern aufgrund neuer digitaler Standards, die von der amerikanischen Filmindustrie entwickelt worden sind. Die Herstellung von digitalen Filmkopien führt langfristig und vor allem bei internationalen Grossproduktionen zu erheblichen Kosteneinsparungen. Für die Kinobetriebe besteht hingegen kaum Einsparpotenzial. Zahlreiche Kinos in kleinen und mittleren Orten der Schweiz werden sich diese Technik nicht aus eigener Kraft leisten können und sehen sich in Ihrer Existenz bedroht, sobald die Herstellung der traditionellen 35mm Kopien eingestellt wird.

Eine Arbeitsgruppe bestehend aus Filmverleihern, Kinobetreibern sowie Vertretern des Bundesamtes für Kultur hat sich seit vergangenem Jahr mit diesen Fragen auseinandergesetzt und kommt zum Schluss, dass nur mit einer breit abgestützten Finanzierungslösung (Kino, Verleih, Bund, Kantone und Gemeinden) die in der Schweiz europaweit einzigartige Vielfalt der Kinolandschaft weiter bestehen kann.


Erweiterte Förderungspolitik durch die Unterstützung von Fernsehserien

Dass sich die Qualität der Fernsehserien verbessert hat, ist eine der erfreulichsten Entwicklungen des Fernsehens. Das BAK unterstützt diese Ausdrucksform, die es als Quelle der Inspiration und Entdeckung für den Spielfilm versteht. Während sich die Unterstützungspolitik bislang auf den Dokumentar- und Fernsehfilm konzentrierte, wird das BAK ab Herbst eine neue Subvention ausschliesslich für TV-Serien zur Verfügung stellen.


Die Zukunft des Schweizer Filmpreises

Das Bundesamt für Kultur möchte die Rolle des Preises und der Akademie dauerhaft konsolidieren und die Organisation des für die Promotion des Schweizer Films wichtigen Anlasses neu definieren.

Neben der Organisation des Preises überträgt das BAK nun auch die gesamte Koordination des Nominierungsverfahrens an die Stiftung Swiss Films, dies im Sinne einer Zusammenarbeit mit der Schweizer Filmakademie. Letztere wird im Rahmen der Arbeiten der Nominationskommission eine zentrale Rolle übernehmen. Das BAK wird sich bei der Organisation des Filmpreises vermehrt auf die Stiftung Swiss Films stützen und strebt damit eine Annäherung an die Branche und die Schweizer Filmakademie an. Für das BAK stärkt dieses Vorgehen die Legitimität des Schweizer Filmpreises, wird so doch die gesamte schweizerische Filmbranche einbezogen. Dank ihrer langen Erfahrung mit dem Preis und ihrer Nähe zur Filmbranche ist Swiss Films für den Bund eine ideale Partnerin.

Auf diese Weise möchte das BAK auf der operativen Ebene mehr Distanz zum Schweizer Filmpreis einnehmen, damit es nicht in Entscheidungsverfahren zu Filmen einbezogen wird, die zu einem grossen Teil durch den Bund unterstützt wurden. Die Nominierungen für den Schweizer Filmpreis 2010 werden am 27. Januar 2010 in der Nacht der Nominierungen an den Solothurner Filmtagen bekannt gegeben. Die Gala der Preisverleihung findet am 6. März 2010 im KKL Luzern statt.

Das BAK publiziert seine zweite Ausgabe der kommentierten Statistik des Schweizer Films «Le Cinéma en Suisse - Facts&Figures 2008» und zieht darin Bilanz über die Filmförderung 2008:

http://www.bak.admin.ch/bak/themen/kulturfoerderung/00486/01711/index.html?lang=de

Detaillierte Informationen und Teilnahmebedingungen zum Filmmusikwettbewerb «The Score» finden Sie unter:

www.thescore.ch

http://www.bak.admin.ch/bak/themen/kulturfoerderung/00486/index.html?lang=de


Adresse für Rückfragen

Nicolas Bideau, Leiter der Sektion Film, Bundesamt für Kultur: 079 667 69 15

Anne Weibel, Leiterin Kommunikation, Bundesamt für Kultur: 079 662 05 21

Christian Ströhle, Verantwortlicher Filmkultur und Kommunikation Sektion Film, Bundesamt für Kultur: 079 653 83 14


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