Arbeitsgruppe des Bundes für nukleare Entsorgung übernimmt Führungsrolle

Bern, 28.06.2002 - Die Arbeitsgruppe des Bundes für die nukleare Entsorgung (AGNEB) hat ihren 24. Tätigkeitsbericht veröffentlicht. Darin stellt sie ihr Schwerpunktprogramm für die nächsten drei Jahre vor. Die AGNEB wird insbesondere das Verfahren für die Überprüfung des Entsorgungsnachweises für die hochaktiven und langlebigen mittelaktiven Abfälle festlegen und einen Zeitplan für die Realisierung eines entsprechenden Lagers vorbereiten. Sie wird sich im Weiteren mit dem Abfallinventar befassen, wozu sie eine Untergruppe eingesetzt hat.

Trotz grossem Aufwand ist in der Schweiz kein Lager für radioaktive Abfälle in Betrieb. Dafür sind unter anderem die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen verantwortlich. Die AGNEB diskutierte deshalb ihre Rolle im aktuellen Umfeld der Entsorgung und erarbeitete ein Tätigkeitsprogramm für die kommenden drei Jahre. Ein wichtiger Punkt ist das Erstellen eines Zeitplans für die Realisierung eines Lagers für hochaktive und langlebige mittelaktive Abfälle (HAA/LMA). Weiter will sich die AGNEB mit dem Verfahren zur Überprüfung des Entsorgungsnachweises und mit der Frage der Finanzierung der Entsorgung der Abfälle aus dem MIF-Bereich (Medizin, Industrie, Forschung) befassen.

Zur Überprüfung des Inventars hat die AGNEB eine Untergruppe unter dem Vorsitz der Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) eingesetzt. Ihr Mandat umfasst die Überprüfung der Zuteilung der Abfälle zu den beiden geplanten Lagern für schwach- und mittelaktive Abfälle (SMA) und für die HAA/LMA, die Kontrolle der Abfallströme und der Entsorgungswege sowie die Qualitätskontrolle.

Der 24. Tätigkeitsbericht gibt auch Auskunft über weitere Arbeiten der für die nukleare Entsorgung zuständigen Behörden des Bundes im Jahre 2001, über die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten am Paul Scherrer Institut und über die Arbeiten ausführender Stellen wie Nagra und Elektrizitätswirtschaft.

Die 1978 vom Bundesrat eingesetzte AGNEB besteht aus Vertretern jener Bundesstellen, die mit den Tätigkeiten zur nuklearen Entsorgung betraut sind. Sie hat den Auftrag, sich mit Fragen der Entsorgung zu befassen und dazu Stellung zu nehmen, die Bewilligungsverfahren auf Bundesebene zu begleiten und Fragen der internationalen Entsorgung zu behandeln.

Der 24. Tätigkeitsbericht kann beim Bundesamt für Energie, 3003 Bern, bezogen werden (monika.jost@bfe.admin.ch).


Herausgeber

Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation
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