Tag der Berufsbildung 2007 – "Case Management+"

Bern, 23.11.2007 - Ja zum "Case Management+" und zur Aufschaltung einer nationalen Helpline für Lehrbetriebe: Diese und weitere Massnahmen haben die Teilnehmenden der 3. nationalen Lehrstellenkonferenz beschlossen, die am Freitagvormittag der Einladung von Bundesrätin Doris Leuthard nach Zürich-Flughafen gefolgt sind. Um die Integration junger Erwachsener in die Arbeitswelt umfassend voranzutreiben, waren in diesem Rahmen erstmals auch die Sozial- und Arbeitsmarktbehörden dabei. Am Nachmittag ehrte Bundesrätin Doris Leuthard die Siegerinnen und Sieger der Schweizer Berufsmeisterschaften 2007 und empfing die frischgebackenen Berufsweltmeisterinnen und Berufsweltmeister, die aus Japan zurückkehrten.

Gemäss Statistiken der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) fehlt rund einem Zehntel der Jugendlichen in der Schweiz ein nachobligatorischer Abschluss. Diese Bevölkerungsschicht ist sozial schlecht integriert, hat lückenhaftes Schulwissen und bewegt sich darum häufig an der Schnittstelle zur Sozialhilfe. An der nationalen Lehrstellenkonferenz haben Bund, Kantone und Organisationen der Arbeitswelt deshalb Bundesrätin Doris Leuthards Vorschläge zur Integration junger Erwachsener ohne nachobligatorischen Abschluss positiv aufgenommen. Mit dem "Case Management+" sollen junge Erwachsene, die noch über keine nachobligatorische Ausbildung verfügen – erstmals in Koordination mit Sozial- und Arbeitsmarktbehörden – bei ihrer Integration in die Arbeitswelt besser unterstützt werden. Das "Case Management+" stellt eine Erweiterung des "Case Management Berufsbildung" dar und bedingt, dass Behörden sowie Organisationen aus den Bereichen Berufsbildung, Arbeitsmarkt, Migration und Soziales enger zusammenarbeiten. Die Vorgehensweise und Beschlüsse zur Umsetzung des "Case Managements+" werden unter Federführung des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements in einer Grundsatzerklärung festgehalten, die mit den Partnern abgesprochen ist.

Nationale Helpline für Lehrbetriebe

Weiter entschied die Konferenz, eine nationale Helpline aufzuschalten. Die vom Bund vorgesehene zentrale Anlaufstelle wird Lehrbetriebe bei sozialen Fragen oder Problemen in der Betreuung der Jugendlichen rasch und unkompliziert unterstützen. Die Helpline nimmt unter der Gratisnummer 0800 44 00 88 am 1. Dezember 2007 den Pilotbetrieb auf.

Case Management Berufsbildung wird umgesetzt

Die erste Bilanz zum "Case Management Berufsbildung", das an der Lehrstellenkonferenz 2006 lanciert wurde, ist positiv. 25 Kantone haben bis heute ein Konzept erarbeitet, um gefährdete Jugendliche frühzeitig zu erfassen und sie in einen strukturierten Begleitprozess aufzunehmen. Mit Massnahmen, die individuell auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind, werden die Jugendlichen zu einem nachobligatorischen Abschluss geführt. Ab Januar 2008 starten die Kantone mit der Umsetzung der beim Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) eingereichten Konzepte.

Berufsbildung macht Karriere

Das duale Berufsbildungssystem der Schweiz ist auf der Welt einzigartig, durchlässig und bietet damit auch leistungsstarken Jugendlichen attraktive Karrieremöglichkeiten. Die Fortsetzung der Berufsbildungskampagne "BERUFSBILDUNGPLUS" setzt im kommenden Jahr hier ihren Schwerpunkt. Wettbewerbe – wie die Schweizer Berufsmeisterschaften – tragen dazu bei, das Image der beruflichen Grundbildung hochzuhalten. Sie spornen junge Menschen dazu an, Höchstleistungen zu erbringen und ihren Berufsstolz zu steigern. Jugendliche, die Spitzenleistungen erbracht haben, standen auch am Nachmittag des Tages der Berufsbildung im Rampenlicht: Bundesrätin Doris Leuthard ehrte die Schweizermeisterinnen und Schweizermeister 2007 in 23 Berufen.

Berufsweltmeisterschaften 2007

Um 16.45 Uhr wurden die Schweizer Delegationsmitglieder, die von ihrer Teilnahme an den Berufsweltmeisterschaften in Japan zurückkehrten, von ihren Familien und Freunden am Flughafen Zürich willkommen geheissen. Die jungen Berufsleute kämpften zusammen mit rund 800 anderen Teilnehmenden aus 46 Ländern um die begehrten Medaillen in über 40 Berufen. Das Schweizer Team brachte insgesamt 17 Medaillen mit nach Hause: 5x Gold, 7x Silber und 5x Bronze. Dank ihren aussergewöhnlichen Leistungen ist es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Berufsweltmeisterschaften gelungen, den Wirtschaftsstandort Schweiz ins beste Licht zu rücken. Sie haben sich international als Vorbilder und Visitenkarte des Schweizerischen Berufsbildungssystems positioniert. Bundesrätin Leuthard empfing die Jugendlichen direkt am Flughafen und gratulierte ihnen zu ihrem Erfolg.


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