Wie vor 105 Jahren – die Bundeshauskuppel im teilvergoldeten Kleid

Bern, 29.06.2007 - Diese Woche werden das Notdach und die Gerüstteile entfernt, welche die Bundeshauskuppel seit einem Jahr verhüllen. Die sanierte Kuppel und das teilweise vergoldete Kuppeldach werden entkleidet. Das Kupferdach weist wieder die ursprüngliche Vergoldung aus dem Jahre 1902 auf. Diese Vergoldung war vor der Restauration an vielen Stellen aus der Nähe noch sichtbar und konnte deshalb durch das Bundesamt für Bauten und Logistik auf Empfehlung und in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege der Stadt Bern wieder hergestellt werden.

In den Jahren 1900 und 1901 wurde die Tragkonstruktion der Kuppel während den ersten Wintermonaten montiert. Die Kuppel erhielt daraufhin in der guten Jahreszeit ihre Kupfereindeckung und die teilweise Vergoldung. Zum Zeitpunkt der Eröffnung des Parlaments um 1902 hatte die Kuppel jedoch eine andere Erscheinung als heute - sie war kupferfarben. Bald schon begann sie jedoch von oben her, dem Wasserlauf entsprechend, zu oxydieren. Vermutlich erst in den 40er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts war es schliesslich soweit, dass die Kuppel die uns heute geläufige, grüne Dachhaut aufwies, wobei die Teilvergoldung damals noch gut sichtbar war.

Untersuchungen im Vorfeld der laufenden Bauarbeiten hatten ergeben, dass die originale Dachhaut der Hauptkuppel sowie der beiden kleinen Kuppeltürme auf der Südseite nach etwas mehr als hundert Jahren in erstaunlich gutem Zustand waren. Dennoch musste die Dachhaut generell überholt und zahlreiche Reparaturarbeiten vorgenommen werden. Undichte Stellen und etliche Ornamente mussten repariert, die Dächer der Lukarnen sowie der Umgang um die Laterne erneuert werden. Auch die Sicherungsvorrichtungen für künftige Inspektionen wurden wieder stabil befestigt.

Die Rekonstruktion der Vergoldung erfolgte mit 23 ¾ Karat Gold, vorwiegend Blattgold und einige Teile Rollengold. Vergoldet wurden nach Befund die Zierformen der Grate und Rippen, die Ornamente sowie die ganzen Vasen und das Schweizerkreuz zuoberst auf der Kuppel. Die Vergoldung hat zum Ziel, die Profilierung der einzelnen Formteile hervorzuheben und diese von weit her sichtbar zu machen.

Die verwendete Menge Gold beträgt für alle drei Kuppeln total ca.45'000 Blatt oder lediglich rund 700 Gramm Gold. Das Schweizerkreuz, das im Atelier vergoldet wurde, benötigte alleine 500 Blatt Gold. Die vorgesehenen Kosten von CHF 300'000.- für die Vergoldung können eingehalten werden.

Anstehend sind noch die Arbeiten an den kleinen Kuppeln auf der Südseite. Diese werden bis im Oktober 2007 abgeschlossen sein. An der Ostkuppel muss ca. 2/3 der Dachhaut mit vorpatiniertem Kupferblech ersetzt werden, da dort die Abgase der Heizung nachhaltigen Schaden angerichtet haben. Im Weiteren ist ein kleiner Teil der Dachhaut an der Westkuppel zu ersetzen. Auch bei den beiden kleinen Kuppeln wird die aus der Nähe noch sichtbare Vergoldung, analog zur grossen Kuppel, wieder ergänzt werden.


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