Leitsätze zur Denkmalpflege in der Schweiz

Bern, 14.05.2007 - 29. Mai, 14:00 Obere Turmhalle des Münsters Bern Medienorientierung mit Bundesrat Pascal Couchepin und Bernhard Furrer, Präsident EKD Am 29. Mai 2007 um 14.00 stellen Bundesrat Couchepin und die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege EKD in luftiger Höhe, auf dem Turm des Berner Münsters, die Publikation „Leitsätze zur Denkmalpflege in der Schweiz“ den Medien vor. Das viersprachige Werk enthält die Grundsätze zum Umgang mit dem baulichen Erbe, welche die Kommission als schweizerische „unité de doctrine“ entwickelt hat und ihren Gutachten und Stellungnahmen zu Grunde legt. Die EKD wendet sich damit sowohl an Fachleute als auch an Bauherren, Architektinnen, Politikerinnen und interessierte Laien. Sie fördert das Verständnis für das Wesen von Denkmälern und historischen Stätten und stellt die geeigneten Massnahmen für ihre langfristige Erhaltung vor.

Archäologie und Denkmalpflege sind in der Schweiz in erster Linie Sache der Kantone. Der Bund unterstützt sie nach dem Prinzip der Subsidiarität in ihren Bemühungen zur Erhaltung des Kulturerbes. In diesem Zusammenhang kommt der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege EKD eine wichtige Rolle zu. Als unabhängige Fachkommission berät sie Bund und Kantone in grundsätzlichen Fragen, erstellt Expertisen und Fachberichte und pflegt den wissenschaftlichen Austausch mit allen interessierten Kreisen.

Die „Leitsätze zur Denkmalpflege in der Schweiz" sind das Resultat der jahrelangen theoretischen und praktischen Auseinandersetzung der Kommissionsmitglieder mit Fragen der Archäologie, der Denkmalpflege und des Ortsbildschutzes und wurden vor ihrem Erscheinen mit den kantonalen und kommunalen Fachstellen diskutiert. Jahrzehnte nach der grundlegenden Schrift von Linus Birchler „Restaurierungspraxis und Kunsterbe in der Schweiz" (Zürich 1948) definieren sie zum ersten Mal den heutigen Stand der Erkenntnis und setzen Standards für den Umgang mit dem baulichen Erbe.

Die Leitsätze sind in sechs thematische Kapitel gegliedert und werden jeweils durch Erläuterungen ergänzt. Am Anfang steht die Definition des Denkmals als Gegenstand der Vergangenheit mit besonderem Zeugnischarakter, der durch das erkennende Betrachten der Gesellschaft zum Denkmal wird. Die verschiedenen Dimensionen dieser Definition werden im ersten Kapitel vertieft. Aufgrund der grossen Bedeutung der Denkmäler als Teil des geschichtlichen Erbes einerseits und als Teil des heutigen Lebensraums andererseits, hat die Gesellschaft die Verantwortung, sie zu schützen und für ihre Erhaltung zu sorgen. Die Grundlagen für diesen gesellschaftlichen Umgang mit den Denkmälern werden im zweiten Kapitel dargestellt, während das dritte Kapitel die Grundsätze für den praktischen Umgang mit den Denkmälern darlegt. Es folgen Überlegungen zu den Prinzipien, die bei baulichen Interventionen beachtet werden müssen und es werden Massnahmen vorgestellt, die nach Möglichkeit zu vermeiden sind. Im abschliessenden sechsten Kapitel werden die vorangehenden, gleichermassen auf Baudenkmäler und archäologische Denkmäler anwendbaren Sätze um wichtige Aspekte der archäologischen Bodendenkmalpflege ergänzt.

Die Leitsätze können in weiten Teilen losgelöst vom kulturellen, politischen und organisatorischen Rahmen verstanden und angewendet werden. Um dennoch auch den institutionellen und politischen Kontext verständlich zu machen, wird in einem Nachwort die in der schweizerischen Archäologie und Denkmalpflege geltende Rollenverteilung kurz erläutert.

Bezugsquellen:
Leitsätze zur Denkmalpflege in der Schweiz
Principes pour la conservation du patrimoine culturel bâti en Suisse
Principi per la tutela dei monumenti storici in Svizzera
Guidelines for the preservation of built heritage in Switzerland
vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich 2007
ISBN-13: 978-3-7281-3089-1
ISBN-10: 3-7281-3089-3
Im Buchhandel erhältlich oder direkt bei:
vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich, VOB D, Voltastrasse 24, 8092 Zürich
Tel. 044 632 77 72 Fax: 044 632 12 32 verlag@vdf.ethz.ch


Adresse für Rückfragen

Nina Mekacher
Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege
Bundesamt für Kultur
Hallwylstrasse 15
3003 Bern
Tel: 031 322 92 84
Fax: 031 322 87 39
E-mail: nina.mekacher@bak.admin.ch


Herausgeber

Kommissionen des EDI


https://www.admin.ch/content/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-12563.html