Ignazio Cassis trifft sich mit der Bündner Regierung und der Bevölkerung des Puschlavs

Bern, 23.10.2023 - Bundesrat Ignazio Cassis besuchte heute Poschiavo, wo er sich mit dem Regierungsrat des Kantons Graubünden und der örtlichen Bevölkerung traf. Der Besuch war Teil des regelmässigen politischen Dialogs mit den Kantonen Tessin und Graubünden, den der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) nach seiner Wahl in den Bundesrat eingeführt hatte. Mit den beiden Kantonsregierungen wurde zudem eine Absichtserklärung für das Programm «Piccolo Erasmus» unterzeichnet, das es Kantonsangestellten erlaubt, während einiger Zeit im EDA zu arbeiten und umgekehrt.

Im Rahmen des regelmässigen politischen Dialogs mit den Kantonen der italienischen und der rätoromanischen Schweiz hat sich Bundesrat Ignazio Cassis heute in Poschiavo mit dem gesamten Bündner Regierungsrat getroffen. Das entsprechende Treffen mit dem Tessiner Staatsrat hatte vor einem Monat in Bellinzona stattgefunden. Der Besuch bot Gelegenheit, eine erste Bilanz der in der laufenden Legislaturperiode geleisteten Arbeit in Bereichen von gemeinsamem Interesse wie den grenzüberschreitenden Beziehungen und der Förderung der Minderheitensprachen zu ziehen. Des Weiteren fand ein Treffen mit der Bevölkerung des Puschlavs, einer italienischsprachigen Region Graubündens, statt.

Unterzeichnung einer Absichtserklärung für das Programm «Piccolo Erasmus»

Bundesrat Ignazio Cassis, der Bündner Regierungsrat Martin Bühler und der Tessiner Staatsrat Christian Vitta, der ebenfalls in Poschiavo anwesend war, unterzeichneten eine Absichtserklärung für das Programm «Piccolo Erasmus». Das 2021 lancierte Pilotprojekt ermöglicht es Kantonsangestellten, eine gewisse Zeit im EDA zu arbeiten und umgekehrt. Mit der Erklärung bekräftigen die drei beteiligten Parteien ihren Willen, das Projekt weiterzuführen. Die Rückmeldungen der bisherigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Programms haben bestätigt, dass ein solcher Austausch eine wertvolle Gelegenheit bietet, mehr über eine andere Ebene der föderalistischen Schweiz zu erfahren sowie berufliche und sprachliche Kompetenzen zu erweitern. Bundesrat Ignazio Cassis erklärte, dass das Programm den nationalen Zusammenhalt stärke, da es die italienische und rätoromanische Schweiz näher mit Bundesbern zusammenführe und umgekehrt.

Vielfalt im EDA, in der Schweiz und im Ausland

Eine ausgewogene Vertretung aller vier Sprachgemeinschaften und der interkulturelle Dialog sind wichtige Anliegen in einem international tätigen Departement wie dem EDA. Die bisherigen Anstrengungen zur Förderung der sprachlichen Vielfalt haben sich bewährt: In den letzten Jahren ist der Anteil der Italienischsprachigen im Departement gestiegen, und die Zahl der Personen, die an Italienischkursen teilnehmen, hat sich verdoppelt. Auch das Rätoromanische wird gefördert, namentlich durch die internationale Woche der rätoromanischen Sprache und Kultur (Emna rumantscha). Die Emna rumantscha, die der EDA-Vorsteher 2020 gemeinsam mit der Bündner Regierung und der Lia Rumantscha lancierte, sieht Veranstaltungen in den Schweizer Auslandvertretungen vor, die das Bewusstsein für die sprachliche Vielfalt der Schweiz fördern und diese Vielfalt im Ausland sichtbar machen sollen.

Bundesrat Ignazio Cassis unterstrich ausserdem sein Engagement im Bundesrat für eine ausgewogene Vertretung der Sprachgemeinschaften in ausserparlamentarischen Kommissionen und bundesnahen Betrieben. Im Präsidialjahr des EDA-Vorstehers 2022 fand die «Extra muros»-Sitzung des Bundesrates im Val Müstair statt, wo die rätoromanische, deutschsprachige und italienischsprachige Kultur aufeinandertreffen. Die jährliche Botschafterkonferenz wurde in Pontresina durchgeführt.

Positive Entwicklungen in den grenzüberschreitenden Beziehungen

Ein weiteres Gesprächsthema waren die Beziehungen zu Italien, die sich in den letzten Jahren positiv entwickelt haben. Es wurden wichtige Vereinbarungen erzielt, wie etwa die Streichung der Schweiz von der schwarzen Liste zur Besteuerung natürlicher Personen oder das Abkommen über die Besteuerung von Grenzgängerinnen und Grenzgängern. In der laufenden Legislaturperiode wurden zudem die diplomatischen Kontakte intensiviert und über zehn verschiedene Abkommen mit Italien abgeschlossen. Des Weiteren diskutierte Bundesrat Cassis mit der Bündner Regierung über die grenzüberschreitenden Verkehrsverbindungen, insbesondere im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2026 in Mailand und Cortina.


Adresse für Rückfragen

Kommunikation EDA
Bundeshaus West
CH-3003 Bern
Tel. Medienstelle: +41 58 460 55 55
E-Mail: kommunikation@eda.admin.ch
Twitter: @EDA_DFAE



Herausgeber

Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten
https://www.eda.admin.ch/eda/de/home.html

https://www.admin.ch/content/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-98315.html