Gotthard: Tropfenzählersystem funktioniert problemlos

Bern, 12.11.2002 - Rund anderthalb Monate nach der geglückten Umstellung der Schwerverkehrsbewirtschaftung für den Gotthard-Strassentunnel haben Bund und Kantone weitere Massnahmen zur Verbesserung des neuen Tropfenzählersystems eingeleitet. Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hat dabei die Kantone angewiesen, die festgelegten 1'000 Personenwageneinheiten pro Stunde und Richtung auch weiterhin strikte einzuhalten und der Sicherheit Priorität einzuräumen. Mit den Bewirtschaftungsmassnahmen konnten im Oktober an Werktagen durchschnittlich 3'454 Lastwagen den Tunnel ohne längere Wartezeiten durchqueren.

Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) zieht anderthalb Monate nach der Wiedereinführung des Gegenverkehrs ein erstes positives Fazit. Rückblickend kann festgehalten werden, dass die Umstellung reibungslos funktioniert hat. So mussten die Chauffeure im Oktober abgesehen von allgemeinen Verkehrsproblemen am 2./3. Oktober (Tag der deutschen Einheit) nur einmal längere Wartezeiten von rund anderthalb Stunden in Kauf nehmen. Ansonsten konnte der gesamte Schwerverkehr den Gotthard-Strassentunnel - mit kurzen Zwischenhalts in den Warteräumen sowie an den beiden Tropfenzähleranlagen - jeweils problemlos passieren. Das trug auch zur Entschärfung der Schwerverkehrsprobleme am Zoll in Chiasso bei.

Der optimierte Verkehrsfluss hat sich seit Mitte Oktober auch bereits wieder auf das Schwerverkehrsaufkommen ausgewirkt. Die Anzahl Lastwagen stieg gegenüber den Vormonaten von durchschnittlich knapp 3'000 auf 3'454 an Werktagen an und bewegte sich damit im erwarteten Rahmen von 3'000 bis 4'000 Lastwagen. Mit 4'110 Lastwagen erreichte Tagesmenge am Mittwoch, 6. November den bisher höchsten Stand. Gleichzeitig ist das Schwerverkehrsaufkommen auf der sicherheitsmässig weniger geeigneten San-Bernardino-Route im Durchschnitt wieder auf 550 schwere Fahrzeuge pro Tag zurück gegangen.


Sicherheit hat in jedem Fall Vorrang

Mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt das Bundesamt für Strassen die Spitzenzeiten. Detailuntersuchungen haben ergeben, dass es dabei im ersten Monat auf Grund noch vorzunehmender Feinabstimmungen in der Mengendosierung an insgesamt 3 Tagen zu zwischenzeitlichen Überschreitungen der festgelegten 1'000 Personenwageneinheiten pro Stunde und Richtung gekommen ist. Mit maximal 1'056 Personenwageneinheiten (oder 5,6 Prozent) bewegten sich diese Abweichungen zwar in einem sehr kleinen Rahmen. Der Bund hat die Kantone Uri und Tessin trotzdem bereits angewiesen, die sicherheitsmässig begründeten Stundenwerte strikte einzuhalten und den Schwerverkehr im Zweifelsfalle zu dosieren. Dies wird im Falle grösseren Verkehrsaufkommens dazu führen, dass der Schwerverkehr teilweise Wartezeiten in Kauf nehmen muss. Die strikte Einhaltung der Stundengrenzen sorgt für eine homogenere Verteilung des Verkehrsaufkommens über den ganzen Tag. Bisher müssen die Kantone jeweils vor allem mit Verkehrsspitzen in den Morgenstunden kämpfen.


''S-Verkehr'': Regelung bewährt sich

Voraussichtlich kaum Auswirkungen hat diese Massnahme auf den sogenannten ''S-Verkehr''. Die im Binnenverkehr mit der Südschweiz privilegierten Lastwagen könnten nach wie vor an den vorgelagerten Warteräumen vorbeifahren und direkt von der Tropfenzähleranlage aus den Tunnel durchqueren.

Die ersten Untersuchungen haben dabei gezeigt, dass der ''S-Verkehr'' bisher rund 15 Prozent der gesamten Schwerverkehrsmenge am Gotthard ausmachte. Sie bewegt sich damit genau im Rahmen, wie er im voraus auf Basis vorgängiger Erhebungen prognostiziert worden war.



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