Der Freiberger ist keine gefährdete Rasse

Bern, 18.10.2017 - Das Freibergerpferd erfreut sich immer grösserer Beliebtheit, stellt der Bundesrat in einem am 18. Oktober 2017 veröffentlichten Bericht fest. Und das trotz sinkender Bestandeszahlen. Mit seiner aktuellen Populationsgrösse sei das Freibergerpferd jedoch keine gefährdete Rasse. Trotzdem unterstützt sie der Bund seit vielen Jahren, aktuell mit rund 10 Millionen Schweizer Franken pro Jahr.

Mit Ihrem Postulat (16.3061) hatte CVP-Ständerätin Anne Seydoux-Christe den Bundesrat beauftragt, geeignete innovative Massnahmen zu prüfen, um den Rückgang bei den Geburten von Pferden der Freibergerrasse aufzuhalten, damit diese Rasse und der Wissensschatz der Züchterinnen und Züchter erhalten bleiben. Insbesondere sollte geprüft werden, ob alle nach dem WTO-Abkommen zulässigen Möglichkeiten genutzt werden, um die Zucht von Freibergern zu schützen.

Der vom Bundesrat gutgeheissene Bericht in Beantwortung des Postulats Seydoux legt die möglichen Massnahmen des Bundesrates in den angesprochenen Bereichen dar und analysiert den Zustand der Freibergerzucht in der Schweiz. Er weist auch auf die verschiedenen Massnahmen hin, die in den Bereichen Zucht, Erhaltung, Qualitäts- und Absatzförderung sowie in der Forschung und Beratung bereits ergriffen wurden.

Analysiert wird im Bericht unter anderem die mögliche Reduktion der jährlichen Zollkontingente um 500 Tiere, von 3‘822 auf 3‘322 Pferde (WTO-Verpflichtung).  Diese würde aus Sicht des Bundesrates den Handel mit Pferden aller Rassen und Preisklassen in der Schweiz beeinflussen. Die Rücksetzung käme im Vergleich zur heutigen Marktsituation einer künstlichen Verknappung des Angebots gleich und hätte verschiedene volkswirtschaftliche Effekte. Der dadurch verursachte Anstieg des Inlandpreisniveaus würde sich zwar positiv auf die Produzentenpreise auswirken. Dies würde man jedoch erkaufen mit Renten im Pferdehandel und vor allem einer Einschränkung der Auswahl von Rassen bei den Pferdekäufern (geringere Angebotsvielfalt). Eine solche Massnahme würde tendenziell nicht wettbewerbsfähige Marktstrukturen begünstigen. Zudem kann nicht davon ausgegangen werden, dass eine Reduktion der Kontingentsgrösse auf das Niveau der WTO-Verpflichtung dazu führen wird, dass in der Schweiz mehr Freibergerpferde verkauft werden können.

Viel mehr sieht der Bundesrat Chancen darin, die Geburtenzahl und die Bestandesgrösse der Freibergerpferde zu erhöhen, indem man Möglichkeiten schafft, die Freibergerpferderasse über die Grenzen hinaus bekannt zu machen. Dies kann einerseits über die vorhandenen Instrumente der Qualitäts- und Absatzförderung für Schweizer Landwirtschaftsprodukte geschehen, andererseits sollte sich der Schweizerische Freibergerverband darum bemühen, sein züchterisches Tätigkeitsgebiet auf zusätzliche europäische Länder auszudehnen. Die Notwendigkeit der Digitalisierung und der damit verbundenen Vernetzung sollte nicht vernachlässigt werden. Zusätzliche Züchter von Freibergerpferden im Ausland könnten dazu beitragen, die genetische Variabilität innerhalb der Freibergerrasse zu steigern, was sich positiv auf die Populationsgrösse auswirken wird.


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