Bern, 05.05.2017 - Botschaft von Bundespräsidentin Doris Leuthard zum Europatag

Wie steht Europa 2017 da – als Kontinent? Zwar ist heute eine gewisse Europa-Müdigkeit und auch Kritik spürbar. In verschiedenen Ländern versuchen Politiker ihre Bürgerinnen und Bürger davon zu überzeugen, dass – frei nach Schiller – der Starke alleine am mächtigsten ist. Fakt ist aber: Europa war mit der wohl längsten Perioden von Frieden, Freiheit, Demokratie und Wohlstand noch nie so stark wie heute.

Das Fundament dieser Gemeinschaft sind die Werte, die wir miteinander teilen. Die Achtung der Menschenrechte und der Grundfreiheiten, sind in den meisten europäischen Ländern fest verankert. Die Institutionen wirken im Allgemeinen stabil und arbeiten vergleichsweise unabhängig und effizient. Und die wirtschaftlichen Aussichten und die Perspektiven für die Menschen auf diesem Kontinent sind gut. Am 5. Mai, am Europatag, erinnern wir uns an den Beginn dieser Entwicklung, an die Gründung des Europarates 1949.

Aus dem Wunsch nach „nie wieder Krieg“ und der mit dem Europarat statuierten politischen Absicht auf ein friedliches Miteinander auf einem prosperierenden Kontinent sind vor 60 Jahren auch die Römerverträge entstanden. Es waren nicht Pessimisten, Protektionisten oder Populisten, die zu diesem Erfolg beigetragen haben. Es waren all jene Menschen, die mit der Erfahrung zweier Weltkriege, mit harter Arbeit, mit Kooperation statt mit Alleingang und dem Willen, künftigen Generationen ein besseres Europa zu übergeben, den Kontinent – stark gemacht haben.

Hier gilt es anzuknüpfen. Natürlich sind weder die heutige EU noch Europa als Ganzes perfekt. Aber nach wie vor spielt Europa eine entscheidende Rolle im Gefüge der Weltmächte, in der Zukunftsgestaltung und im Stärken des gemeinschaftlichen Regelwerkes. Dabei müssen wir die Sorgen der Menschen vor Arbeitslosigkeit, den Folgen der Globalisierung, den Unsicherheiten über die Zukunft oder über die Auswirkungen der Migrationsbewegung auf unser Leben, unsere Kultur, unsere Errungenschaften aufnehmen. Wir müssen insbesondere den jungen Menschen auf diesem Kontinent Perspektiven bieten. Wir tun dies am besten, indem wir genau zuhören und das Miteinander fördern. Abschottung bringt niemand weiter. Bildung, der gegenseitige Austausch von Wissen und Offenheit fördern Innovation und Wohlfahrt und sichern somit auch für die Zukunft ein starkes, friedliches und prosperierendes Europa.


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