Hunger in Afrika: Schweiz stellt 15 Millionen Franken für humanitäre Nothilfe bereit

Bern, 24.02.2017 - Die Schweiz reagiert auf die aktuelle Hungersnot in Afrika und insbesondere im Südsudan. Sie folgt damit dem Aufruf des UNO-Generalsekretärs vom 22. Februar 2017. Konkret wird die Humanitäre Hilfe der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) 15 Millionen Franken aus den Mitteln für Nothilfe bereitstellen und damit Länder unterstützen, die seit Anfang Jahr von besonders gravierenden Hungersnöten betroffen sind.

«Die Schweiz strebt eine rasche Mobilisierung der Hilfe an. Rund 100'000 Personen leiden im Südsudan bereits an Hunger, und weitere Länder in der Region sind ebenfalls gefährdet», warnt Didier Burkhalter, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Mit diesen finanziellen Mitteln wird die Bevölkerung im Südsudan unterstützt, wo die Situation besonders kritisch ist, aber auch in Somalia, in Nigeria und im Jemen, denen ebenfalls eine Hungernot droht. Die Gelder werden für verschiedene humanitäre Einsätze und Organisationen in diesen Regionen eingesetzt. Ohne Hilfsmassnahmen könnten bis im Sommer mehr als 20 Millionen Menschen in eine kritische Ernährungslage geraten.

Der Südsudan wurde im letzten Sommer von einer Dürre heimgesucht, und seit drei Jahren herrscht Bürgerkrieg. 3,5 Millionen Menschen mussten ihr Zuhause verlassen. Das Land erlebt die schlimmste Nahrungskrise seiner Geschichte. Die Schweiz ist seit mehreren Jahren in der Region tätig. «Das Land ist schon länger von einer Hungersnot bedroht. Die Humanitäre Hilfe hat ihr Engagement regelmässig dem wachsenden Bedarf angepasst», erklärt Andreas Huber, Chef der Abteilung Afrika bei der Humanitären Hilfe. Die Aktionen vor Ort werden vom Büro für humanitäre Hilfe der DEZA in der Hauptstadt Juba koordiniert. Sie sind langfristig ausgerichtet und bieten Hilfe für die Bevölkerung, die vom Konflikt betroffen und mit schwierigen klimatischen Bedingungen konfrontiert ist.

Der Betrag von 15 Millionen Schweizer Franken stammt aus den Mitteln, die für humanitäre Nothilfe zur Verfügung stehen, und ergänzt die bereits von der DEZA geleistete humanitäre Hilfe im Gesamtumfang von rund 50 Millionen Franken in den vier Ländern. Im Südsudan steht für 2017 ein Betrag von 20 Millionen Schweizer Franken bereit. Finanziert werden damit Aktivitäten in den Bereichen Wasser und Schutz der Zivilbevölkerung sowie Projekte für mehr Ernährungssicherheit und bessere Existenzgrundlagen der Bevölkerung. Ein Teil davon dient der Unterstützung von Einsätzen des IKRK sowie von UNO-Organisationen, beispielsweise des Welternährungsprogramms und des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge (HCR). In Aweil im Norden des Landes führt die Humanitäre Hilfe ein Projekt durch, das der Bevölkerung Zugang zu Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung verschaffen soll. Mit dem Schweizer Beitrag werden NGO unterstützt, die Nahrungsmittel abgeben und medizinische Behandlungen durchführen.

Der UNO-Generalsekretär hat dazu aufgerufen, rasch zu handeln, damit nicht noch mehr Menschen an Hunger sterben: «Wenn wir ihnen wirksam und längerfristig helfen können, sollten in den nächsten Monaten Fortschritte sichtbar sein, und es sollten weniger Menschen an Hunger leiden», hielt er fest.


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