Weltweite Bekämpfung des Hungers: Die internationale Zusammenarbeit der Schweiz setzt sich für die landwirtschaftliche Forschung ein

Bern, 21.12.2016 - An seiner Sitzung vom 21. Dezember 2016 hat der Bundesrat die Verlängerung des Schweizer Beitrags an die Beratungsgruppe für internationale Agrarforschung (CGIAR) für die Periode 2017 bis 2019 genehmigt. Die CGIAR erarbeitet konkrete und wirkungsvolle Lösungen zur Bewältigung der Herausforderungen von Armut und Mangelernährung. Mit ihrem Beitrag setzt sich die Schweiz für die Bekämpfung des Hungers ein, eines der Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung.

Ziel der CGIAR ist es, 100 Millionen Menschen aus der Armut zu führen und 150 Millionen Menschen von chronischem Hunger zu befreien. Damit trägt sie zur Erreichung des zweiten Ziels der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung bei: «null Hunger» bis 2030. Zwischen 2017 und 2019 wird die Schweiz jährlich 16,8 Millionen Franken an die CGIAR beitragen.

Heute leiden fast 800 Millionen Menschen Hunger. Die Zahl der Menschen, die mangelernährt sind oder sich unausgewogen – nur mit Kohlehydraten – ernähren, liegt sogar bei fast zwei Milliarden. Die grosse Mehrheit dieser Menschen lebt in Entwicklungsländern. Aufgrund des weltweiten Bevölkerungswachstums, des zunehmenden Drucks auf die natürlichen Ressourcen und der Zunahme von Bevölkerungsgruppen, die von Dürren und Überschwemmungen betroffen sind, könnte sich dieser Trend noch verstärken.

Die CGIAR unterhält und pflegt weltweit die grösste Sammlung von Nutzpflanzen und sichert damit die genetischen Ressourcen für künftige Generationen. Jedes Jahr werden viele der 750’000 Pflanzensorten von internationalen und nationalen Forschungszentren, z. B. in der Schweiz, genutzt, um die landwirtschaftliche Produktion, den Nährwert von Lebensmitteln und die Ernährungsvielfalt zu steigern, insbesondere auf landwirtschaftlichen Familienbetrieben, deren Mitglieder zu den ärmsten und verletzlichsten Bevölkerungsgruppen gehören.

Im Jahr 2012 verbreitete sich z. B. in mehreren afrikanischen Ländern mit schwindelerregender Geschwindigkeit eine neue virale Maiskrankheit. Sie führte dazu, dass bis zu 90 % der Ernten verloren gingen, und gefährdete die landwirtschaftliche Produktion von Millionen von Kleinbauern. Dank der raschen Reaktion der CGIAR und der Unterstützung ihrer Gendatenbank konnten sehr rasch Sorten identifiziert, weiterentwickelt und bereitgestellt werden, die gegen diese Viren resistent sind, so dass eine humanitäre Katastrophe verhindert werden konnte.

In vielen Ländern unterstützen Forscherinnen und Forscher der CGIAR auch die Zusammenarbeit zwischen Familienbetrieben und der lokalen verarbeitenden Industrie. So wurden 2016 dreissig neue Maissorten entwickelt, die an die regionalen Klimabedingungen angepasst sind, und in Afrika auf über 2,3 Millionen Hektar Fläche angepflanzt. Davon profitierten fast sechs Millionen Familienbetriebe. In Nigeria beschloss die Regierung auf Anregung der Bauern und in Zusammenarbeit mit der Mühlen- und Bäckereiindustrie, die Anbaufläche von dürreresistenten Weizensorten zu verdreifachen.

Eine unabhängige Evaluation hat gezeigt, dass die Investitionsrendite der CGIAR-Forschung beeindruckend ist: Für jeden investierten Franken entsteht ein Nutzen von siebzehn Franken.


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