Personalpolitik des Bundesrates: Erfolgreicher Abschluss der Vierjahresperiode

Bern, 23.03.2016 - Den Personalbereich der Bundesverwaltung steuert der Bundesrat mit Sollwerten und Indikatoren, die er alle vier Jahre neu festlegt. In der letzten Steuerungsperiode von 2012 bis Ende 2015 sind von 19 Sollwerten und Indikatoren deren 14 ganz erreicht oder übertroffen worden. Ein Sollwert wurde teilweise erreicht; vier Zielwerte wurden nicht erreicht. Dies ergibt sich aus dem Reporting Personalmanagement 2015, das der Bundesrat heute gutgeheissen hat.

Das jährliche Reporting Personalmanagement des Bundesrates richtet sich an die  Geschäftsprüfungs- und Finanzkommissionen der eidgenössischen Räte. Es enthält Informationen zur Zusammensetzung des Bundespersonals, zu deren Rekrutierung und der Fluktuation, zu den Personalkosten, zur Gesundheit sowie zur Führung und Arbeitssituation.

Das Durchschnittsalter der Mitarbeitenden der Bundesverwaltung ist kaum gestiegen. Pensionierungen aus der Generation der Baby Boomers haben zu einer Stabilisierung geführt. 

Der Anteil der Frauen hat nach 2014 zum zweiten Mal den Sollwert erreicht, jedoch auf gleichbleibendem Niveau. Im Kaderbereich dagegen hat der Frauenanteil weiter zugelegt und sowohl im mittleren als auch im oberen Kader den Sollwert erreicht. Der Anteil Lernender betrug 5,6 Prozent; dies liegt über dem Sollwert. Die Hochschulpraktika lagen mit einem Anteil von 1,6 Prozent am Stellenbestand im Zielband. Die Eigenrekrutierung des Kaders konnte zwar weiter erhöht werden, blieb aber unter dem Sollwert.

Bei den Indikatoren sind die meisten Werte gegenüber den Vorjahren stabil geblieben. Erfreulich sind der hohe Wert der Identifika­tion mit der Arbeitgeberin Bundesverwaltung und das Engagement der Mitarbeitenden. Hingegen hat die Bindung an den Arbeitgeber leicht abge­nommen. Eine deutliche Verbesserung zeigte sich bei der Personalführung.

Die wichtigsten Kennzahlen im Detail

  • Das Zielband für die Vertretung der Geschlechter gibt für die Frauen einen Anteil von 44–48 Prozent vor; für die Männer 52–56 Prozent. Mit 44,1 Prozent Frauen und 55,9 Prozent Männern wurden die Sollwerte wie im Vorjahr erreicht. Im Kader haben sich die Frauenanteile gegenüber dem Vorjahr weiter erhöht. Im mittleren Kader (Lohnklassen 24–29) erreichen die Frauen einen Anteil von 31,7 Prozent (Soll 29–34 Prozent). Im oberen Kader (Lohnklassen 30–38) machten sie 18,9 Prozent aus (Soll 16–20 Prozent).
  • Die Sollwerte für die Anteile der Landessprachen leiten sich von der Verteilung in der Schweizer Bevölkerung gemäss Strukturerhebung der Schweizerischen Volkszählung ab. Die Vertretung französisch- und italienischsprachiger Mitarbeitender (21,7 und 7,0 Prozent) lag innerhalb des Zielbands (21,5–23,5 Prozent für Französisch und 6,5–8,5 Prozent für Italienisch).
  • Die Anteile Lernender und Hochschulpraktika sind erneut gestiegen. Der Anteil der Hochschulpraktika (1,6 Prozent) lag im Zielband von 1,2–1,8 Prozent; der Lernendenanteil hat mit 5,6 Prozent die Vorgabe von 4 bis 5 Prozent übertroffen.
  • Die Bundesverwaltung nimmt ihre Verantwortung für die Beschäftigung und Integration von Menschen mit Behinderungen wahr. Ihr Anteil am Personalbestand machte wie im Vorjahr 1,5 Prozent aus. Das Zielband sieht 1 bis 2 Prozent vor.
  • Die Eigenrekrutierung Kader konnte deutlich erhöht werden. Sie erreichte 56,3 Prozent, was aber noch unter dem Zielband von 60 bis 80 Prozent liegt.
  • Bei den Indikatoren wurde das Zielband «Vereinbarkeit Arbeit und Privatleben» wie im Vorjahr verfehlt. Ihre Gesundheit dagegen haben die Mitarbeitenden wie in den Vorjahren als gut bis sehr gut eingestuft; der Wert lag an der Obergrenze des Zielbands. Die Personalführung war ein Schwerpunkt in der Umsetzung der Personalstrategie 2011–2015. Der merklich gestiegene Wert beim Indikator «Führung» lässt darauf schliessen, dass die getroffenen Massnahmen Erfolg hatten.

Was sind Sollwerte und Indikatoren?
Der Bundesrat steuert die Personalpolitik unter anderem über strategische Sollwerte und Indikatoren in Form von Zielbändern. Sollwerte sind Ziele, die sich auf quantitative Kennzahlen stützen, insbesondere aus dem elektronischen Personalinformationssystem BV PLUS. Indikatoren beziehen sich auf andere Datenquellen, namentlich auf die Ergebnisse der Personalbefragungen.

Das Datenmodell für die Ermittlung der Kennzahlen wurde an die Anforderungen des Neuen Führungsmodells Bund (NFB) angepasst. Dies erlaubte es gleichzeitig, in einigen Bereichen genauere Berechnungsweisen einzuführen. Deshalb weichen die Zahlen zu gewissen Themen geringfügig von den Angaben in früheren Jahren ab. So wurde das Lokal- und Residenzpersonal des EDA erstmals nicht mitgerechnet. Dieses ist nicht nach dem Bundespersonalgesetz angestellt und arbeitet nur im Ausland. Alle Kennzahlen werden auf fünf Jahre zurück nach der neuen Methodik ausgewiesen.


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