Verkehrssicherheit in den zehn grössten Städten der Schweiz hat sich verbessert

Bern, 26.05.2014 - Im letzten Jahr ereigneten sich in den zehn grössten Schweizer Städten pro 50'000 Einwohner im Durchschnitt 121 Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Dabei starben oder verletzten sich 142 Personen. Das zeigt eine Auswertung des Bundesamts für Strassen (ASTRA). Die Unfallzahlen der untersuchten Schweizer Städte gingen im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zurück.

Beim Vergleich der Verkehrsunfälle vom Jahr 2013 in den zehn grössten Städten der Schweiz schneiden St. Gallen und Basel am besten ab. Auf 50‘000 Einwohner umgerechnet verunfallten dort 95 bzw. 102 Personen. Während St. Gallen in den letzten zehn Jahren stets unter den verkehrssichersten Städten zu finden war, hat sich Basel seit 2007 stark verbessern und die Anzahl der Verunfallten um 37 Prozent reduzieren können. Positiv fällt auch die Entwicklung für Winterthur und Luzern aus, wo die Zahl der Verunfallten seit 2004 um jeweils 46 Prozent zurückging. Insbesondere die Stadt Luzern, welche früher deutlich schlechter abschnitt als die übrigen Städte, weist für die Jahre 2012 und 2013 einen starken Rückgang der Verunfallten auf. Im Vergleich zu den Vorjahren gingen die Verkehrsunfälle mit Personenschaden 2013 insgesamt markant zurück - von 140 auf 121 pro 50‘000 Einwohner.

Unterschiede bei den Gründen

In St. Gallen, Winterthur und Basel gab es am wenigsten Verunfallte in der Nacht, am Wochenende und durch Alkoholeinwirkung. Während Alkoholeinwirkung andernorts zu 25 verunfallten Personen pro 50‘000 Einwohnern führte, waren es in St. Gallen und Winterthur durchschnittlich nur sieben bzw. neun Personen. Bei Unfällen in der Nacht und am Wochenende zählten Basel und St. Gallen durchschnittlich knapp halb so viele Verunfallte wie andernorts (je 23 in der Nacht, 21 beziehungsweise 23 am Wochenende).

Verunfallte variieren nach Verkehrsteilnahme

In Winterthur verunfallten im Durchschnitt der letzten fünf Jahre am wenigsten Fussgängerinnen und Fussgänger sowie Motorradfahrende. Lugano registrierte weitaus am wenigsten verunfallte Velofahrende. Allerdings dürfen diese Zahlen nicht ohne Berücksichtigung der jeweils zurückgelegten Distanzen betrachtet werden, die sich ebenfalls markant unterscheiden.

Winterthur und Bern sind am sichersten für Fussgänger

Unter Berücksichtigung der zurückgelegten Tagesdistanz waren Fussgängerinnen und Fussgänger in den Städten Winterthur und Bern am sichersten unterwegs. Hier wurden in den letzten fünf Jahren durchschnittlich 17 beziehungsweise 21 verunfallte Personen registriert. Dies bei einer mittleren bis grossen Distanz von 2.2 (Winterthur) und 2.7 Kilometern (Bern), die zu Fuss zurückgelegt wurde.

Besonders sicher können sich Velofahrerinnen und Velofahrer in Basel fühlen: Obwohl hier im Vergleich zu anderen Städten die grössten Distanzen mit dem Velo zurückgelegt werden, gibt es im Verhältnis dazu am wenigsten Verunfallte.

Bei den verunfallten Motorradfahrenden in Bezug zur zurückgelegten Distanz schneidet Luzern gut ab (30 Verunfallte auf durchschnittlich 0.8 Kilometern). Relativ günstig ist dieses Verhältnis auch in den Städten St. Gallen und Zürich.

 

Daten 

Ausgewertet wurden polizeilich registrierte Verkehrsunfälle der Jahre 2004 bis 2013 in der Schweiz. Dabei handelt es sich um Unfälle auf öffentlichen Strassen oder Plätzen, in die mindestens ein Fahrzeug oder eine Fussgängerin bzw. ein Fussgänger mit einem fahrzeugähnlichen Gerät verwickelt sind. Zusätzlich wurde die Anzahl der bei Verkehrsunfällen verletzten oder getöteten Personen ausgewertet. Die Unfalldaten stammen vom Bundesamt für Strassen ASTRA, die Einwohnerzahlen vom Bundesamt für Statistik BFS und die Daten des Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2010 (Tagesdistanzen) aus einer Gemeinschaftsproduktion zwischen dem Bundesamt für Statistik BFS und dem Bundesamt für Raumentwicklung ARE. 

Vorgehen  

Es wurden nur Unfälle mit Personenschaden (Unfall mit mindestens einer verletzten Person) und die Anzahl der verunfallten Personen berücksichtigt. Ausgewertet wurden Unfälle auf dem öffentlichen Strassennetz im Gemeindegebiet der Schweizer Städte gemäss der jeweiligen BFS-Gemeindenummer. Nicht berücksichtigt wurden Unfälle auf der Autobahn. Verglichen wurden die zehn grössten Städte der Schweiz nach Einwohnerzahl. Um die Kennzahlen der unterschiedlich grossen Städte vergleichbar zu machen, wurden sie jeweils auf 50'000 Einwohner umgerechnet. 

STAT-TAB  

Gleichzeitig mit der Publikation der vorliegenden Medienmitteilung veröffentlich das Bundesamt für Statistik BFS die Unfalldaten 2013 in der interaktiven Datenbank STAT-TAB (http://www.pxweb.bfs.admin.ch/dialog/statfile.asp?lang=1).


Adresse für Rückfragen

Medienstelle des Bundesamtes für Strassen: 058 464 14 91



Herausgeber

Bundesamt für Strassen ASTRA
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