Die sozialen Kosten des Tabakkonsums: Das Rauchen kostet jährlich 10 Milliarden Franken

Bern, 20.08.1998 - Die durch das Rauchen hervorgerufenen Gesundheitsschäden verursachen jährliche Gesamtkosten von etwa 10 Milliarden Franken. Vergleichsweise sind die sozialen Kosten des Tabakkonsums viel höher als die Lasten, welche der Allgemeinheit durch Verkehrsunfälle entstehen (6,7 Milliarden Franken). Diese Zahlen sind in der Studie über die sozialen Kosten des Tabakkonsums in der Schweiz enthalten, die vom Institut de recherches économiques et régionales der Universität Neuenburg im Auftrag des BAG erstellt wurde. Diese Studie ermöglicht die schädlichen Folgen des Tabakkonsums zu ergründen und sie ins Verhältnis zu anderen Problemen des Gesundheitswesens zu setzen. Die Studie wird am internationalen Seminar über die Sozialkosten des Tabakkonsums vom 21. und 22. August 1998 in Lausanne vorgestellt.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) beauftragte das Institut de recherches économiques (IRER) der Universität Neuenburg und das Basler Büro HealthEcon, die sozialen Kosten des Tabakkonsums in der Schweiz zu schätzen. Bezugszeitraum war das Jahr 1995. Die sozialen Kosten umfassen die Arzt-, Arzneimittel- und Spitalkosten, die Produktionsverluste und die immateriellen Kosten, die mit Krankheit und vorzeitigem Tod verbunden sind.

Die durch den Tabakkonsum verursachten Gesundheitsschäden – Krankheiten, Invalidität und vorzeitiger Tod – haben 1995 Kosten von etwa 10 Milliarden Franken verursacht. Die immateriellen Kosten – physische und psychische Leiden, Schmerzen und der Kummer der Betroffenen und ihrer Nächsten – sind nicht weniger wichtig als die materiellen Kosten. Zum Vergleich: Die sozialen Kosten der Verkehrsunfälle – direkte, indirekte und immaterielle Kosten – wurden vom Eidgenössischen Statistischen Amt im Jahr 1994 auf 6,7 Milliarden Franken geschätzt.

Im August 1995 hat der Bundesrat ein Massnahmenpaket zur Verminderung der Gesundheitsprobleme im Zusammenhang mit dem Tabakkonsum angenommen und einen jährlichen Betrag von etwa 2,5 Millionen Franken freigegeben, um die verschiedenen Massnahmen, welche das BAG in Zusammenarbeit mit seinen Partnern in diesem Bereich anstrebt, zu unterstützen. Die Philosophie des Massnahmenpakets besteht darin, der Anteil der Raucher in der Bevölkerung zu reduzieren. Zudem soll eine zeitliche Verkürzung der „Raucherkarriere" erreicht werden, indem die Jungen gar nicht, oder wenn doch, dann später mit dem Rauchen beginnen. Ebenso soll die Zahl der Aussteiger erhöht werden und die Aussteigewilligen sollen früher mit dem Rauchen aufhören.


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