Biodiversitätskonferenz: Moritz Leuenberger reist nach Japan

Bern, 22.10.2010 - Bundesrat Moritz Leuenberger nimmt am 29. Oktober 2010 am Ministertreffen zum Abschluss der Biodiversitätskonferenz in Nagoya (Japan) teil. Bei dieser Gelegenheit sollen die Minister ein politisches Übereinkommen beschliessen. Dieses soll den Strategieplan 2020, die Finanzierung sowie ein Protokoll beinhalten, das den Zugang und die Aufteilung der Vorteile aus der Verwendung der genetischen Ressourcen regelt. Im Laufe der ersten Verhandlungswoche hat sich gezeigt, dass noch grosse Anstrengungen notwendig sind, damit die Konferenz in einen Erfolg mündet.

Gegen 190 Staaten haben sich vom 18. bis 29. Oktober 2010 in Nagoya (Japan) zur 10. Konferenz der Vertragsparteien der Biodiversitätskonvention (COP 10) versammelt. Am Ende der ersten Verhandlungswoche wurden vor allem Fortschritte in der Fertigstellung des Protokolls erzielt, welches den Zugang regelt zu den genetischen Ressourcen und zur Aufteilung der Vorteile, die sich aus ihrer Nutzung ergeben. Übereinstimmungen müssen jedoch noch in verschiedenen Gebieten gefunden werden. Es geht vor allem darum, die Bedingungen festzulegen, wie die Einhaltung der Regelungen überwacht werden soll. Gleichzeitig braucht es eine Einigung über die Anwendungsfelder des Protokolls: Werden Folgeprodukte (bsp. Lebensmittel hergestellt auf der Basis von genetischen Ressourcen) und Ressourcen, die heute bereits von den Industriestaaten genutzt werden, dem Protokoll unterstellt? Wird das Protokoll auf pathogene Organismen (bsp. Viren) angewendet?

Bezüglich des Strategieplans machen die Entwicklungsländer, die einen bedeutenden Anteil der genetischen Ressourcen beherbergen, ihre Zustimmung immer noch davon abhängig, ob sich die Industrieländer zusätzlich finanziell engagieren. Die Überprüfung der 20 Teilziele wird jedoch intensiv weitergeführt.

Die Frage der Finanzierung der Massnahmen zur Erhaltung der Biodiversität in den Entwicklungsländern spaltet immer noch die Industriestaaten sowie die armen und Schwellenländer. Die Europäische Union sowie die Schweiz verlangen, dass ein Überblick über die notwendigen Massnahmen erarbeitet wird, bevor Entscheidungen gefällt werden. Die Konvention sieht vor, dass die Industriestaaten ab sofort verpflichtet werden, für die Entwicklungs- und Schwellenländer zusätzliche finanzielle Mittel bereit zu stellen.

Es wird echter politischer Wille notwendig sein, damit bis zum Abschluss der Konferenz übereinstimmende Lösungen erarbeitet und verabschiedet werden können. UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon und Joseph Deiss, Präsident der UNO-Generalkonferenz, werden am Mittwoch, 27. Oktober 2010, das Ministertrreffen eröffnen, an dem auch Bundesrat Moritz Leuenberger teilnehmen wird.

Am Dienstag, 26. Oktober 2010, wird ebenfalls ein wichtiges Treffen zum Programm REDD+ (Reducing Emissions from Deforestation and Degradation) stattfinden. Dieses wurde an der Klimakonferenz in Kopenhagen festgelegt und hat zum Ziel, die CO2-Emissionen als Folge der Waldrodung und -übernutzung zu vermindern. Es geht darum zu prüfen, ob dieses Programm nicht der Erhaltung der Biodiversität schadet, indem zum Beispiel der Ersatz von alten Wäldern durch Eukalyptus-Plantagen finanziert wird. Bruno Oberle, Direktor des Bundesamts für Umwelt BAFU, wird an diesem Treffen die Schweiz vertreten.


Adresse für Rückfragen

Elisabeth Maret, Informationsbeauftragte, Bundesamt für Umwelt BAFU, Tel. +41 (0)79 371 62 82 (jeden Tag bis ca. 16 Uhr Schweizer Zeit – Zeitverschiebung zu Japan +7 Stunden)



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