Verkehrspolitischer Austausch zwischen der Schweiz und Italien

Bern, 25.11.2009 - Im Rahmen der regelmässigen Kontakte zu Verkehrsfragen hat sich der Lenkungsausschuss Schweiz - Italien am Mittwoch in Lugano zum sechsten Mal getroffen. Nebst dem Austausch von Informationen stand der Besuch der Baustelle des Gotthard-Basistunnels in Faido auf dem Programm.

Die beiden Delegationen konnten mit Befriedigung zur Kenntnis nehmen, dass die Arbeiten für die bessere Verknüpfung der beiden Bahnnetze weiter voranschreiten.
So wurde zum Beispiel planmässig mit dem Bau der grenzüberschreitenden S-Bahn Mendrisio – Varese begonnen. Die Bahnverbindung soll 2013 in Betrieb gehen; Kosten und Termine können voraussichtlich eingehalten werden.

Die Schweizer Delegation konnte den italienischen Vertretern die Zusicherung geben, dass mit den bereits beschlossenen Arbeiten der NEAT und mit Massnahmen im Rahmen vom Infrastrukturmodernisierungsprojekt ZEB die Kapazitäten der Zufahrten in der Schweiz zu den drei Grenzübergängen Chiasso, Luino und Domodossola bis ins Jahr 2030 für den gesamten Verkehr ausreichen werden. Für die Zeit nach dem Jahr 2030 sind noch Lösungen zu erarbeiten, um Engpässe namentlich für den Transport von grossvolumigen Containern und hohen Lastwagen zu vermeiden,  sowie den schnellen Personenverkehr an das italienische Hochleistungsbahnnetz anzuschliessen.

Die italienische Seite bestätigte ihrerseits, dass die erforderlichen Ausbauten realisiert werden. Dies ist ein Vierspurausbau zwischen Monza und Chiasso sowie eine Güterverkehrslinie von Seregno nach Bergamo. Auf der Simplonlinie werden südlich von Domodossola Richtung Novara vier Kreuzungsstellen realisiert.

Schliesslich wurde über den Stand der Arbeiten für Neubaustrecken südlich der Neuen Eisenbahn-Alpentransversalen (NEAT) gesprochen. Während die Schweiz zwei Varianten für eine weitgehend unterirdische Streckenführung zwischen Lugano und Chiasso vertieft untersuchen wird, vergleicht Italien zwei Varianten der Gronda Ovest (Neubaustrecke via Bellinzona und Luino Richtung Süden) nochmals miteinander. In der Schweiz werden die nächsten Entscheide im Rahmen des Projekts Bahn 2030 fallen.

Delegationsleiter des Lenkungsausschusses waren Max Friedli, Direktor des Bundesamtes für Verkehr, und der italienische Vizeminister für Verkehr Roberto Castelli. Sie besuchten nach der Sitzung in Lugano die Baustelle des Gotthard-Basistunnels in Faido, wo sie von Renzo Simoni, dem CEO der AlpTransit Gotthard AG, für eine Besichtigung der künftigen Multifunktionsstelle empfangen wurden.


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