Weiteres Szenario für die Bahnlandschaft Schweiz

Bern, 16.03.2003 - Der Direktor des Bundesamtes für Verkehr, Dr. Max Friedli, stellt ein weiteres Szenario für die Bahnlandschaft Schweiz zur Diskussion. Es steht als Denkmodell neben den bisher entwickelten Bahnreform-Ideen eines Grund- und Ergänzungsnetzes im öffentlichen Verkehr. Zentraler Punkt ist die Vereinigung der Infrastruktur der Normalspurbahnen unter dem Dach der SBB.

Das neue Modell trägt den tatsächlichen Verhältnissen in der Bahnlandschaft Schweiz Rechnung und sieht eine Stärkung der SBB vor, die bereits heute für über 60 % der Infrastruktur verantwortlich ist und im Personenverkehr gegen 90 % der Transportleistungen erbringt. Ein Ziel dieser Variante ist es, das gute System des öffentlichen Verkehrs in der Schweiz besser zu machen und auch unter dem heutigen Spardruck weiter zu entwickeln. Andererseits braucht die Schweiz eine starke SBB, wenn sie im nationalen Interesse europäischen im Wettbewerb bestehen soll. Gelingt es nicht, hier eine starke Marktposition aufzubauen, laufen wir bei der geplanten Liberalisierung des europäischen Schienenverkehrs Gefahr, dass sowohl im Personen- wie auch im Güterverkehr nur noch ausländische Unternehmen präsent sein werden. Dies hätte nicht nur einen Stellenabbau bei den Schweizer Bahnen zur Folge, sondern ausländische Unternehmen würden auf dem Schweizer Markt bestimmen, welche Linien zu welchen Preisen gefahren werden. Diese Abhängigkeit hätte insbesondere auch Auswirkungen auf die von der Schweiz angestrebte Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene.


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Bundesamt für Verkehr
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