Stau auf Nationalstrassen: Sofortmassnahmen sind möglich

Bern, 19.08.2004 - Das Bundesamt für Strassen ASTRA schlägt den Kantonen Bern, Solothurn, Genf, Waadt und Graubünden insgesamt sieben Sofortmassnahmen vor, die zu einer raschen Verbesserung des Verkehrsflusses bei lokalen Engpässen auf gewissen Nationalstrassenabschnitten beitragen können. Dabei geht es vor allem um eine lokal begrenzte Umnutzung von Standstreifen. Diese Vorschläge sind das Resultat einer Studie zur Kapazitätsbewirtschaftung von Strassen gesamtschweizerischer Bedeutung.

Das Verkehrsaufkommen auf den schweizerischen Strassen nimmt stetig zu. Zwischen 1990 und 2000 stieg die Fahrleistung von 49’747 Mio Fz-km auf 58’066 Mio Fz-km . Für die weitere Entwicklung bis 2020 geht das ASTRA von einer Zunahme zwischen 24% und 40% auf den Hochleistungsstrassen aus. Die Folgen sind bekannt: Höhere Schadstoff- und Lärmemissionen, zunehmende Anfälligkeit des Verkehrssystems, mehr Unfälle und zunehmende Staus.


Örtliche Stausituationen entschärfen

Ziel des ASTRA war es, auf dem National- und schweizerischen Hauptstrassennetz mit Hilfe eines Beurteilungsinstrumentes einfache und rasch umsetzbare Massnahmen zu evaluieren. Sie sollen örtlich die Stausituation rasch möglichst entschärfen helfen. 95 staugefährdete Strassenabschnitte wurden ausgewählt, eine Vielzahl möglicher Massnahmen analysiert und auf ihre Wirkung und Kosten hin beurteilt. Auch die Akzeptanz der Massnahmen aus Sicht der Verkehrsteilnehmer, der Betroffenen und der Behörden wurde berücksichtigt.


Als Mass für den Handlungsbedarf an den verschiedenen Staustellen wurde der „Problemdruck“ verwendet. Er wird definiert als Produkt zwischen mittlerer Staulänge in Kilometer und Anzahl Stunden Stauzustand pro Jahr. Der grösste Anteil der Staus findet werktags statt und nur gerade 13% der Jahresstaudauer fällt auf Wochenenden oder Feiertage.


Das ASTRA hat nun entschieden, neun Massnahmen prioritär zu behandeln. Zwei Massnahmen, nämlich die bessere Aufklärung der Verkehrsteilnehmer zum Verhalten bei Stau und eine bessere Verkehrsinformation, wird das ASTRA selbst weiterverfolgen. Die verbleibenden sieben lokalen Massnahmen schlägt das ASTRA den betroffenen Kantonen zur Umsetzung vor.


Lokale Standstreifenumnutzung zur Förderung des Verkehrsflusses

In den sechs folgenden staugefährdeten Abschnitten soll der Standstreifen auf einer Länge von jeweils ca. 300 bis 600 m umgenutzt werden – der Fahrzeugstrom soll sich an diesen Stellen schneller ent- bzw. verflechten:

• im Kanton Bern bei der Ausfahrt Wankdorf aus Richtung Lausanne
• im Kanton Bern bei der Ausfahrt Wankdorf bei der Verflechtung in Richtung Lausanne
• in Genf bei der Ausfahrt Perly in Richtung Carouge
• im Kanton Solothurn in Härkingen von Basel und Zürich in Richtung Bern
• im Kanton Solothurn in Härkingen von Bern in Richtung Basel und Zürich
• im Kanton Waadt bei der Ausfahrt Lausanne Ecublens

Eine siebte lokale Massnahme sieht das ASTRA im Kanton Graubünden vor: In Reichenau soll in Fahrtrichtung Süden die Wegweisung verbessert werden. Mehr Details und Illustrationen zu den Vorschlägen sind in der Zusammenfassung im Anhang zu finden.



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Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation
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