Premi svizzeri d’arte

Basilea, 15.06.2015 - Discorso del consigliere federale Alain Berset in occasione della cerimonia di consegna dei Premi svizzeri d’arte – fa stato la versione orale.

Der Kunstmarkt boomt. Kürzlich wurde eines der berühmten Seerosen-Gemälde von Claude Monet versteigert: für 54 Millionen. Man könnte meinen, monetarisieren komme von „Monet". Aber das ist natürlich nicht so.

Es ist es erfreulich, dass das Interesse an Kunst so gross ist wie nie zuvor. Und vielleicht sind diese Auktionen ja ihrerseits Kunst! Und erst noch Kunst mit scharfem Sensorium für die Realität. Ganz so absurd ist der Gedanke nicht:

  • Der britische Künstler Damien Hirst verkaufte in seiner berühmten Sotheby-Auktion im Jahre 2008 Werke für hunderte von Millionen.
  • Und zwar genau an dem Abend - am 15. September 2008 -, als in New York das Bankhaus Lehmann Brothers zusammenbrach.
  • Und das globale Erdbeben der Finanzkrise auslöste, die die Welt in ihren Grundfesten erschütterte - und dessen Folgen uns bis heute prägen.

Kunst lässt sich handeln, aber sie lässt sich nie ganz kommerzialisieren. Etwas Widerständiges bleibt trotz allem Ästhetischen. Zum Glück. Denn wir brauchen die Kunst, um uns zu verstehen. Die Kunst fragt. Medien, Politik, Wirtschaft: Sie antworten häufig nur. Oder wissen bereits. Oder glauben zu wissen.

Je unsicherer die Zeiten, desto wichtiger werden Fragen. Je unübersichtlicher die Verhältnisse, desto entscheidender wird die Selbstbefragung.

Und die Zeiten sind unsicher. Geopolitische Krisen, wirtschaftliche Verwerfungen. Der französische Politologe Dominique Moisi schreibt in seinem Buch „Geopolitik der Emotionen", das Grundgefühl Europas sei die Angst: „Heute fragen sich verunsicherte Nationen, wer sie sind, welches ihr Platz in der Welt sei, und welches ihre Aussichten auf eine sinnvolle Zukunft. Diese Emotionen haben die Ideologie als Motor der Geschichte ersetzt."

Emotionen müssen gedeutet werden. Damit aber tun sich die rationalen Modelle der Politiker und der Ökonomen schwer. Das Doppeldeutige, Doppelbödige - das ist die Terra cognita der Kunst.

Die Schweiz ist keineswegs immun gegen diese grassierende Verunsicherung. Das zeigt ihr beständiges Schwanken zwischen Behagen und Unbehagen. Einerseits ist die Schweiz erfolgreich, wettbewerbsfähig, innovativ, selbstbewusst. Anderseits blicken wir auch mit einer gewissen Sorge in die Zukunft.

Die Kunst kann uns dabei helfen, dieses Unbehagen zu entziffern. Unseren Ort zu bestimmen in einer Welt, in der dem Westen zum ersten Mal seit dem 18. Jahrhundert echte Konkurrenz erwächst.

  • Einer Welt, die - mit Thomas Friedman zu reden - flach geworden ist, auch wenn man am Alpenrand wohnt.
  • In der angestammte Positionen und Privilegien plötzlich bröckeln.
  • In der das Dasein in der geopolitischen Nische nicht mehr möglich ist.
  • In der Friktionen, Missverständnisse, Fehleinschätzungen zur Normalität werden.

Das Unbehagen lässt sich nur überwinden, wenn man seine Gründe versteht - sonst lähmt sie unsere Gesellschaft. Sonst nimmt ein Nostalgie-Kult überhand, der sich ja heute schon vielerorts breit macht. Der bemerkenswert immun ist gegen die Kritik, dass es die beschworene goldene Vergangenheit ja gar nie gab. Karl Valentin karikierte diese Haltung so: „Früher war sogar die Zukunft besser".

Wir brauchen die Hinterfragung durch die Kunst, damit wir erkennen:

  • wer wir sind.
  • was uns verbindet.
  • was uns bewegt.

Depuis leur création en 1899, les Prix suisses d'art permettent à leurs lauréats de laisser libre cours à leur créativité, libérés pour un temps des soucis financiers. Depuis 116 ans donc, la Confédération s'engage en faveur des artistes et de la liberté artistique. Car la culture est essentielle à la cohésion sociale. Car elle favorise l'innovation et les nouveaux élans, offrant un contrepoids salutaire aux traditions.

L'art nourrit le dialogue social, et dans ce sens, les Swiss Art Awards constituent une formidable plateforme. L'année dernière, les Swiss Arts Awards et les Swiss Design Awards ont accueilli 9000 visiteurs. Un record - et un joli compliment pour les artistes et les architectes concernés.

Les Grands Prix suisses d'art / Prix Meret Oppenheim récompensent les travaux artistiques ou architectoniques d'importance majeure. Ceux
qui exercent une influence durable sur notre perception des choses. Et qui contribuent à enrichir le débat sur la nature de l'art et de l'architecture.

Les projets des lauréats ouvrent la discussion, et parfois le débat, en Suisse et au-delà. Car ils remettent en question les codes et les formes artistiques pour pouvoir apporter une réponse aux questions de notre temps.

Les arts plastiques ont été le point de départ de l'engagement culturel de la Confédération. De fait, la Suisse est un pays de l'art et l'a toujours été. Pourquoi ? Tout simplement parce que nous sommes - par essence et par chance ! - condamnés à la complexité. La diversité de la Suisse est telle qu'on ne peut lui trouver de dénominateur commun. Ce qui ne l'a pas empêchée de connaître le succès.

En fait, l'art et la culture en général nous sont essentiels, ne serait-ce que parce que notre diversité ne nous offre aucune alternative pour nous interroger sur notre identité et nous remettre en question.

Aujourd'hui heureusement, tout le monde ou presque connaît et reconnaît l'importance de la culture. Après le Conseil des Etats, c'est ainsi le Conseil national qui a approuvé le Message culture du Conseil fédéral. Voilà un bon signe pour notre pays. Nous savons qu'il est fondamental de comprendre la perspective de ces autres qui font aussi notre pays.

Je remercie tous les membres de la Commission fédérale d'art pour leur précieux engagement.

Et félicite bien sûr tous les lauréats !

Merci.


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Peter Lauener, consulente in comunicazione del DFI, Tel. 079 650 12 34


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