Zunahme der Arbeitslosigkeit im Januar 2000

Bern, 18.02.2000 - Gemäss den Erhebungen des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) waren bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) Ende Januar 2000 92’631 Arbeitslose registriert, 1‘590 Personen oder 1,7% mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 2,6%. Im Januar 1999 war eine Zunahme um 1’574 Personen oder 1,3% gegenüber dem Vormonat verzeichnet worden.

Leichte Zunahme bei den Arbeitslosen.
Ende Januar 2000 waren bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren 92'631 Arbeitslose eingeschrieben; dies entspricht einer Zunahme um 1‘590 Personen oder 1,7% gegenüber dem Vormonat. Saisonbereinigt nahm die Zahl der Arbeitslosen im Berichtsmonat um 4’060 Personen oder 4,7% ab. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 2,6%. Es wurden 16'923 Zugänge in die Arbeitslosigkeit gezählt. Im Vergleich zum Januar 1999 sind dies 2'066 Zugänge weniger. Andererseits wurden 13'545 Abgänge aus der Arbeitslosigkeit registriert, 1'100 Meldungen weniger als im Vorjahresmonat. Von den Abgängern meldeten sich rund sechzig Prozent beim Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum ab, weil sie eine neue Stelle gefunden haben.

Jedoch rückläufige Zahl Stellensuchender
Ende Januar 2000 waren bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren152'261 Stellensuchende registriert. Dies entspricht einer Abnahme um 1’893 Personen (-1,2%) gegen-über dem Vormonat.

Weniger Personen in Programmen zur vorübergehenden Beschäftigung
Von den 59'630 als nichtarbeitslos registrierten Stellensuchenden befanden sich 10'197 in Programmen zur vorübergehenden Beschäftigung, was einer Abnahme um 793 Personen (-7,2%) gegenüber dem Vormonat entspricht.

Hingegen mehr in Umschulung und Weiterbildung
Die Zahl der sich in Umschulung/Weiterbildung befindlichen nichtarbeitslosen Stellensuchenden erhöhte sich um 148 auf 2’519 Personen (+6,2%).

Rückgang bei den im Zwischenverdienst Arbeitenden
Die Anzahl jener Personen, welche sich in einem Zwischenverdienst befanden, nahm um 1‘507 (-4,8%) auf 30'170 Personen ab.

Weiterhin anhaltende Abnahme der Arbeitslosigkeit bei den Frauen
Die Zahl der arbeitslosen Frauen verminderte sich um 331 auf 40'340 Personen. Jene der Männer stieg dagegen um 1‘921 auf 52’291. Die Arbeitslosenquote der Männer erhöhte sich damit um 0,1 Prozentpunkte auf 2,4%. Jene der Frauen blieb unverändert bei 2,9%.

Moderat gestiegene Arbeitslosenzahlen bei Schweizern und Ausländern
47'845 Arbeitslose waren schweizerischer Nationalität. Dies sind 51,7% des Totals aller registrierten Arbeitslosen. Im Vergleich zum Vormonat wurde damit bei den Schweizern eine Zunahme um 626 Personen oder 1,3% festgestellt. 44'786 Arbeitslose oder 48,3% des Totals waren Personen ausländischer Nationalität. Dies entspricht im Vergleich zum Vormonat einem Anstieg um 964 Personen oder 2,2%. Damit erhöhte sich die Arbeitslosenquote der Ausländer um 0,1 Prozentpunkte auf 5,5%, jene der Schweizer blieb konstant bei 1,7%.

Westschweiz und Tessin stärker betroffen
Die Zahl der Arbeitslosen stieg im deutschsprachigen Landesteil im Berichtsmonat um 548 auf 51'656 Personen. In der Westschweiz und im Tessin wurden 40'975 Arbeitslose registriert, was einer Zunahme um 1‘042 Personen gegenüber dem Vormonat gleichkommt. Damit verharrte die Arbeitslosenquote in der Deutschschweiz unverändert bei 2,0%, jene in der lateinischen Schweiz dagegen stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 4,1%.

Anstieg in der Mehrzahl der Kantone
Sechzehn Kantone verzeichneten einen Anstieg der Arbeitslosigkeit.Am deutlichsten erhöhten sich die Arbeitslosenzahlen im Tessin(+449 Arbeitslose / +6,9%), im Wallis (+434 / +8,7%) und in Bern (+416 / +4,7%), gefolgt von Waadt (+181 / +1,5%), Freiburg (+177 / +7,1%) und Aargau (+175 / +3,6%). In zehn Kantonen nahm die Arbeitslosigkeit dagegen ab, am deutlichsten in Zürich (-314 / -2,0%), Genf (-140 / -1,4%), Neuenburg (-129 / -4,4%) und Schwyz (-104 / -12,2%).

Abgebremste Erhöhung im Baugewerbe
Die Arbeitslosigkeit nach Wirtschaftszweigen nahm saisonal bedingt weiter zu. Die stärksten Zunahmen entfielen dabei auf das Baugewerbe (+760 / +9,0%) und den Bereich ‘Beratung, Planung, Informatik‘ (+508 / +6,0%), gefolgt von Handel (+260 / +2,1%), ‘Verkehr, Nachrichtenübermittlung‘ (+177 / +6,3%) und Gastgewerbe (+139 / +1,1%). Unter den Branchen mit abnehmender Arbeitslosigkeit sind die ‘Persönlichen Dienstleistungen‘ (-44 / -1,6%) erwähnenswert.

Rückgang einzig bei den 15- bis 19-Jährigen
Mit Ausnahme der 15- bis 19-Jährigen (-86 / -2,6%) wiesen alle Altersgruppen eine Zunahme der Arbeitslosenzahl aus. Rund fünfzig Prozent des Anstiegs entfielen dabei auf die 30- bis 44-Jährigen: 30- bis 34-Jährige (+324 / +2,4%), 40- bis 44-Jährige (+236  / +2,3%), 35- bis 39-Jährige (+231 / +1,8%). Wie in den Vormonaten fällt auf, dass sich rückläufige Arbeitslosenzahlen auf die Frauen konzentrieren.

Vorwiegend Fachfunktionen betroffen
Nach der zuletzt ausgeübten Funktion gegliedertwies die Kategorie ‘Fachfunktion‘ (+1‘207 / +2,7%) die stärksteZunahme aus, gefolgt von den ‘Hilfsfunktionen’ (+717 / +2,1%). Demgegenüber konnte insbesondere bei den ‘Lehrlingen‘ (-218 / -10,1%) und ‘Schüler/Student‘ (-203 / -7,8%) ein Rückgang festgestellt werden.

Weniger Langzeitarbeitslose
Der Bestand an Langzeitarbeitslosen verminderte sich im Vergleich zum Vormonat um 1‘652 (-8,3%) auf 18‘261 Personen. Damit waren 19,7% aller Arbeitslosen langzeitarbeitslos (Vormonat: 21,9%).

Anstieg bei den offenen Stellen
Die Zahl der bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren gemeldeten offenen Stellen erhöhte sich um 1‘636 (+15,7%) auf 12'076 Einheiten.

Teuerungen im November 1999
Gemäss vorläufigen Angaben der Arbeitslosenversicherungs-kassen belief sich die Zahl der Personen, welche ihr Recht auf Arbeitslosenentschädigung im Verlauf des Monats November 1999 ausgeschöpft hatten, auf 3‘093 Personen. Davon waren Ende Januar noch 1'468 Personen (47%) bei einem Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum gemeldet und damit weiterhin statistisch erfasst. 487 Personen (16%) hatten inzwischen eine neue Stelle gefunden. Bei den übrigen, nicht mehr eingeschriebenen 1‘138 Ausgesteuerten (37%) können verschiedene Situationen eingetreten sein: Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit, Rückzug vom Arbeitsmarkt bzw. Verzicht auf Erwerbstätigkeit, Beginn oder Fortsetzung einer Ausbildung, Abreise ins Ausland, Fortsetzung der Stellensuche, ohne die Dienstleistungen der Regionalen Arbeitsvermittlungszentren zu beanspruchen.

Definition der Auss
Bei den Ausgesteuerten handelt es sich um Personen, deren Anspruch auf Taggelder nach Ablauf der zweijährigen Rahmenfrist erloschen ist und die anschliessend keine neue Rahmenfrist eröffnen konnten.
Aus praktischen Gründen, die mit den Auszahlungen im Zusammenhang stehen, sind die Daten der Arbeitslosenkassen zur Zahl der Aussteuerungen erst nach einer Frist von zwei Monaten verfügbar.


Für statistische Detailinformationen:
Erika Gauggel
Arbeitsmarktstatistik
Tel: +41 (0)31 322 29 01

Clito Roffler
Arbeitsmarktstatistik
Tel: +41 (0)31 322 28 64


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State Secretariat for Economic Affairs
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