Schweizer Hotellerie vor schwieriger Sommersaison

Bern, 19.05.2009 - Die Schweizer Tourismuswirtschaft wird durch die aktuelle Weltwirtschaftskrise hart getroffen. Für die kommende Sommersaison (Mai 2009 bis Okt. 2009) erwartet BAKBASEL einen Rückgang der Zahl der Hotelübernachtungen um 7.2 Prozent. Dies entspricht dem heftigsten Rückgang seit 1982. Dennoch dürften noch immer rund 18.8 Millionen Hotelübernachtungen gezählt werden, was deutlich über dem Niveau der Krisenjahre 2002 und 2003 liegt. Eine Erholung der Tourismusnachfrage ist erst für 2011 zu erwarten.

In der neuesten Schätzung für die im April zu Ende gegangene Wintersaison geht BAKBASEL von einem Rückgang der Hotelübernachtungen um 6.0 Prozent aus, nachdem in den vier vorangegangenen Wintersaisons jeweils deutliche Wachstumsraten zu verzeichnen waren. Vor allem die Auslandsnachfrage, welche das Wachstum der vergangenen Jahre getrieben hatte, ging sehr deutlich zurück. Aber auch die Binnennachfrage konnte das hohe Niveau der Saison 2007/2008 nicht halten. Mit insgesamt rund 15.5 Millionen Übernachtungen wurde aber dennoch die zweitbeste Wintersaison aller Zeiten registriert.

Für den Sommer 2009 erwartet BAKBASEL einen Rückgang der Zahl der Hotelübernachtungen um deutliche 7.2 Prozent. Die Gründe für den starken Rückgang sind vielschichtig. Hauptgrund ist aber die durch die Turbulenzen an den Finanzmärkten ausgelöste Wirtschaftskrise. Als weiterer Grund für die zu erwartenden Rückgänge ist das ungünstige Wechselkursverhältnis zwischen dem Schweizer Franken und dem Euro sowie dem Pfund zu nennen. Für die Zahl der Hotelübernachtungen ausländischer Gäste ist mit einem heftigen Rückgang von 9.5 Prozent zu rechnen. Auch die Binnennachfrage (-3.9%) dürfte einen Rückgang erleiden.

Rückkehr auf den Wachstumspfad erst im Tourismusjahr 2011
Die Zahl der Hotelübernachtungen in der Schweiz dürfte im laufenden Tourismusjahr (Nov. 2008 – Okt. 2009) um 6.7 Prozent zurück gehen und damit den deutlichsten Rückgang der Nachkriegszeit erfahren. Dennoch dürften im gesamten Tourismusjahr rund 34.5 Millionen Hotelübernachtungen gezählt werden, was im historischen Vergleich hinsichtlich des Niveaus ein ansprechendes Ergebnis darstellt. Auch für das Tourismusjahr 2010 ist von negativen Wachstumsraten bei der Zahl der Hotelübernachtungen auszugehen. Zwar werden die Rückgänge deutlich geringer ausfallen als im laufenden Jahr, mit einem Minus von rund 2.6 Prozent sind die Rückgänge aber noch immer deutlich spürbar. Im Winter 2010/2011 dürfte die Durststrecke im Schweizer Tourismus ihr Ende finden. BAKBASEL geht für das gesamte Tourismusjahr 2011 von einem moderaten Wachstum um 1.3 Prozent aus.

Auch Schweizer Bergbahnen mit Ertragsrückgängen im Jahr 2010
Gemäss den neuesten Schätzungen von BAKBASEL dürften die realen Verkehrserträge der Schweizer Bergbahnen im laufenden Tourismusjahr 2009 im Vergleich zur Vorjahresperiode um rund 1 Prozent ansteigen. Damit dürften die Schweizer Bergbahnen das hohe Niveau des Vorjahres leicht übertreffen können. Für das kommende Tourismusjahr 2010 zeichnet sich ein schwieriges Jahr für die Schweizer Bergbahnen ab. BAKBASEL erwartet einen Rückgang der realen Verkehrserträge um 8.5 Prozent.


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