Bund setzt Ziele zum Einsatz der Datenwissenschaft

Bern, 02.12.2022 - Der Bund will Datenwissenschaft künftig gezielter einsetzen, um Regierung und Verwaltung in ihrer Arbeit zu unterstützen. Der Bundesrat hat am 2. Dezember 2022 die Datenwissenschaftsstrategie des Bundes verabschiedet und verschiedene Aufträge erteilt.

Zahlreiche Ämter der Bundesverwaltung setzen datenwissenschaftliche Anwendungen ein, etwa um Entwicklungen im Personenverkehr zu berechnen oder Gewittervorhersagen zu verbessern. Das Potenzial ist aber noch gross. Der Bundesrat will deshalb den Einsatz der Datenwissenschaft vorantreiben, um das Gemeinwohl zu fördern und die Staatstätigkeit zu unterstützen.

Dazu hat er zum einen ein Kompetenzzentrum für Datenwissenschaft (DSCC) ins Leben gerufen, das seit Januar 2021 den Verwaltungseinheiten von Bund, Kantonen und Gemeinden sein Fachwissen zur Verfügung stellt. Zum anderen hat er nun eine Datenwissenschaftsstrategie (DSStB) verabschiedet. Diese zeigt auf, wie die Bundesverwaltung die Datenwissenschaft künftig nutzen soll, welche Ziele sie bei deren Einsatz verfolgt und welche Massnahmen für einen beschleunigten, zielgerichteten und koordinierten Einsatz erforderlich sind.

Die Datenwissenschaft («Data Science») ist eine interdisziplinäre Wissenschaft. Neben der Statistik hat sie auch Verbindungen zu Gebieten wie dem Datenmanagement, den Ingenieurwissenschaften, dem maschinellen Lernen, der künstlichen Intelligenz, der Optimierung oder der Datenvisualisierung.

Ziele der Strategie

Im Zentrum der Strategie steht der koordinierte Einsatz von Datenwissenschaft. Konkret sollen Bewusstsein und Kompetenz für datenwissenschaftliche Anwendungen in der Bundesverwaltung gezielt gefördert werden. Die Zugänglichkeit und Verfügbarkeit datenwissenschaftlicher Werkzeuge und Plattformen soll erhöht werden.

Weiter will der Bundesrat auch Synergiepotenziale ausschöpfen und die Zusammenarbeit mit den Verwaltungen der Kantone und Gemeinden, der Wissenschaft, der Zivilgesellschaft und der Privatwirtschaft sowie den internationalen Erfahrungsaustausch ausbauen.

Mit der Strategie wird transparent gemacht, wie die Verwaltung Datenwissenschaft einsetzt. Beispielsweise sollen Verhaltensregeln für die Anwendung von Datenwissenschaft für die Verwaltungseinheiten des Bundes formuliert werden. Die Bundesverwaltung nimmt eine Vorbildfunktion für den verantwortungsvollen Einsatz von Datenwissenschaft ein.

Nutzung bestehender Strukturen

Die Umsetzung der Strategie ist mit der Digitalisierungsstrategie des Bundes 2020–2023 und der Datenpolitik des Bundes sowie den Arbeiten des DSCC und des Kompetenznetzwerks für künstliche Intelligenz (CNAI) abgestimmt. Ihre Weiterentwicklung erfolgt durch die bereits bestehenden Digitalisierungsgremien der Bundesverwaltung.

Diverse Aufträge

Gleichzeitig mit der Verabschiedung der Strategie hat der Bundesrat verschiedene Aufträge erteilt. So soll das Bundesamt für Statistik (BFS) zusammen mit anderen Departementen und dem ETH-Bereich unter anderem einen Bericht erstellen, wo Datenwissenschaft entlang des Prozesses der Politikgestaltung angewendet werden kann. Zudem sollen ein Verhaltenskodex für menschenzentrierte und vertrauenswürdige Datenwissenschaft und ein Konzept über die Anwendung von Datenwissenschaft zur Wahrung der Privatsphäre erstellt werden. Schliesslich sollen die Bundeskanzlei (Digitale Transformation und IKT-Lenkung DTI) und das EDI/BFS zusammen mit bundesinternen Informatik-Leistungserbringern ein Konzept erstellen, wie eine kollaborative Datenwissenschaftsplattform in der Bundesverwaltung etabliert werden kann.


Adresse für Rückfragen

Bertrand Loison, Vizedirektor
Bundesamt für Statistik, Abteilung DSSM - Datenwissenschaft, KI und statistische Methoden
Tel.: +41 58 463 67 70
E-Mail: bertrand.loison@bfs.admin.ch

Medienstelle BFS
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