Temporäre Asylunterkunft in der Sporthalle der Kaserne Liestal

Bern-Wabern, 03.11.2022 - Die Asylbehörden in der Schweiz sind parallel zu den Folgen der anhaltenden Krise in der Ukraine auch mit einer steigenden Zahl neuer Asylgesuche konfrontiert. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) stellt in Zusammenarbeit mit Armee und Kantonen weitere temporäre Unterkunftsplätze für Asyl- und Schutzsuchende bereit. Die Dreifachturnhalle beim Kasernenareal in Liestal wurde bereits im Frühling für eine allfällige Nutzung durch das SEM vorbereitet und wird nun ab 14. November 2022 mit bis zu 200 Unterbringungsplätzen bis vorerst Ende Jahr in Betrieb genommen.

Neben dem Zustrom von Schutzsuchenden aus der Ukraine steigt die Zahl von Personen aus anderen Ländern, die ein Asylgesuch in der Schweiz stellen, stetig an. Insbesondere auf der so genannten Balkanroute bewegen sich derzeit mehr Menschen Richtung Westeuropa als in den vergangenen Jahren. Aus der Ukraine suchten bislang rund 70 000 Personen Schutz in der Schweiz, bis Ende Jahr rechnet das SEM zudem mit mindestens 22 000 Asylgesuchen.

Zusätzliche Unterbringungsplätze benötigt

Die aktuell zur Verfügung stehenden Unterbringungsplätze in den bestehenden Bundesasylzentren reichen nicht mehr, um alle Asylsuchenden unterbringen zu können, deren Asylgesuch im beschleunigten Verfahren behandelt wird. Zusätzlich muss damit gerechnet werden, dass die Zahl der Schutzsuchenden aus der Ukraine im Winter wieder ansteigt. Das SEM hat deshalb schweizweit stillgelegte Notfallunterkünfte vorausschauend wieder in Betrieb genommen und stellt weitere Unterkünfte bereit.

Die Armee stellt dem SEM auf Basis der Notfallplanung des Bundes hierfür Turn- und Mehrzweckhallen auf den Waffenplätzen zur Verfügung, so auch in Liestal. Der Kanton Basel-Landschaft als Eigentümer der Sporthalle der Kaserne Liestal hat diesem Vorschlag bereits im Frühling zugestimmt und die Nutzung der Sporthalle gutgeheissen. Im April wurde die Dreifachturnhalle bereitgestellt, jedoch wegen der zwischenzeitlichen Abnahme der Anzahl Schutzsuchenden aus der Ukraine und der Verfügbarkeit genügend anderer Anlagen nicht genutzt. Sie konnte in der Folge wieder für die regulären Nutzerinnen und Nutzer der Halle freigegeben werden.

Aufgrund der aktuell sehr angespannten Unterbringungssituation hat der Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft auf Begehren des SEM nun einer Wiederinbetriebnahme der Sporthalle der Kaserne Liestal zugestimmt. Die Nutzer wurden am 2. November 2022 durch den Kanton Baselland darüber informiert. Die Inbetriebnahme ermöglicht die vorübergehende Schliessung oder tiefere Belegung unterirdischer Schutzanlagen in der Region Basel.

Platz für 200 Personen

Das SEM wird die Sporthalle nun in Zusammenarbeit mit dem kantonalen Kasernenbetreiber und der Armee wieder für die Unterbringung von bis zu 200 Personen vorbereiten und voraussichtlich am 14. November 2022 bis vorerst Ende Jahr in Betrieb nehmen. Je nach Entwicklung der Lage kann die Nutzung in Absprache mit dem Kanton Basel-Landschaft verlängert werden.

Das SEM ist für den Betrieb der Asylunterkunft verantwortlich. Die Asylsuchenden werden von Betreuungspersonal der Firma ORS begleitet. Die Securitas AG ist rund um die Uhr für Sicherheit und Ordnung in und unmittelbar um die Unterkunft besorgt. Da sich die Zusammensetzung der ankommenden Asyl- und Schutzsuchenden (Nationalitäten, Familien oder Einzelpersonen etc.) nicht vorhersagen lässt, wird das SEM flexibel entscheiden, welche Personengruppen jeweils in der Sporthalle untergebracht werden.


Adresse für Rückfragen

Information und Kommunikation SEM, medien@sem.admin.ch
Adrian Baumgartner, Sprecher der Sicherheitsdirektion des Kantons Basel-Landschaft, T +41 61 552 66 15 (14 – 17 Uhr)


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Staatssekretariat für Migration
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