Free. Fair. Future. – Paradigmenwechsel in der Tabak- und Nikotinprävention bei Kindern und Jugendlichen
Bern, 13.06.2022 - Bern, 13. Juni 2022: Heute stellt der Tabakpräventionsfonds das neue Kinder- und Jugendprogramm Free. Fair. Future. der Öffentlichkeit vor. Das Präventionsprogramm mit einem jährlichen Förderbudget von rund 5.5 Mio. CHF hat zum Ziel, dass Kinder und Jugendliche in der Schweiz ein Leben frei von Tabak und Nikotin führen können. Free. Fair. Future. präsentiert dazu neue Studienergebnisse und den künftigen Einbezug von Evidenz in der Prävention. Die verschiedenen Programmpartner setzen gezielte Massnahmen im Rahmen einer Gesamtstrategie um. Mit einem partizipativen Ansatz bindet das Programm Kinder und Jugendliche in Schule und Freizeit stärker ein. Mit Unterstützung einer breiten Allianz erhält die Prävention eine ganzheitliche, wirksame Ausrichtung.
Heute rauchen in der Schweiz 22.5% der 15- bis 19-Jährigen. Ein Jugendlicher wird an einem Wochenendtag 68-mal mit Anreizen zu Tabak und E-Zigaretten konfrontiert. Der Tabakpräventionsfonds (TPF) will mit dem Kinder- und Jugend¬programm Free. Fair. Future. die Prävention wirksamer machen und Kinder und Jugendliche besser schützen. «Unsere Vision ist, dass die Kinder und Jugendlichen in der Schweiz ohne Tabak und Nikotin aufwachsen und Entscheidungen frei von externen Einflüssen, wie zum Beispiel durch die Tabakindustrie, fällen können», sagt Peter Blatter, Geschäftsführer des Tabakpräventionsfonds.
Partizipativere und gezieltere Prävention für Kinder und Jugendliche
Um die Wirkung bei den Zielgruppen zu steigern, folgt Free. Fair. Future. einem partizipativen Präventionsansatz. Aktivitäten und Massnahmen werden gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen entwickelt und legen den Fokus auf eine aktive und eigenständige Gestaltung ihrer Freizeit und ihres Lebens.
Eine vom TPF der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW in Auftrag gegebene Studie unterstützt Free. Fair. Future. bei der zielgruppengerechten Ausgestaltung der Prävention. Diese richtet sich neu auf Zielgruppenprofile, d.h. spezifische Bedürfnisse, Motive und Lebenswelten junger Menschen, aus.
Klare Fakten mit «Transparency and Truth»
Free. Fair. Future. unterstützt als Kernmassnahme eine koordinierte Aufarbeitung von Fakten und Studien. Unter dem Lead von Pascal Diethelm (Präsident OxySuisse) zeigt das Expertennetzwerk «Transparency and Truth (TnT)» auf, wie Tabak- und Nikotinprodukte und das Rauchen in unserem Alltag präsent sind, welche negativen Auswirkungen sie haben und wie Kinder und Jugendliche bewusst beeinflusst werden. «Mit Transparency and Truth werden Fakten und Daten rund um verschiedene Themen aufgearbeitet, um aufzuzeigen, wo die Tabak- und Nikotin-Industrie nicht transparent und der Wahrheit entsprechend handelt und wie sich ihr Einfluss in der Schweiz auf die Präventionspolitik und ihrer verschiedenen Akteure auswirkt», so Pascal Diethelm.
Mit gemeinsamer Strategie zu mehr Power
Ziel von Free. Fair. Future. ist, als Gesellschaft gemeinsam Verantwortung für die Gesundheit von jungen Menschen zu übernehmen. Rauchende oder vapende Kinder und Jugendliche sollen nicht mehr als Normalität wahrgenommen werden. Dazu arbeitet Free. Fair. Future eng mit den Präventionsakteuren und der Zivilgesellschaft zusammen. «Free. Fair. Future. vereint Massnahmen der Präventionsakteure neu in einer gemeinsamen Strategie. Vor diesem Hintergrund werden neue und auch bewährte individuelle Präventionsprogramme wie beispielsweise «cool and clean» von Swiss Olympic auf die Ziele von Free. Fair. Future ausgerichtet. «Prävention ist kein Sprint, es ist ein Marathonlauf mit vielen Hürden. Umso wichtiger ist ein gemeinsamer und gezielter Einsatz aller Akteure zugunsten von Prävention und Gesundheit. Von Institutionen, Partnern, Botschafterinnen und Botschaftern – zusammen mit den Kindern und Jugendlichen», betont Roger Schnegg, Direktor Swiss Olympic.
Prävention in Schule und Freizeit
Mit «Fresh Air for Free» führt Free. Fair. Future die Schaffung von tabak- und nikotinproduktfreien Freiräumen fort, wo Kinder und Jugendliche nicht zum Konsum animiert werden. Solche Freiräume garantieren ihnen Freiheit von gesundheitsschädlichen Auswirkungen des (Aktiv- und) Passivrauchs. Ökologische Folgeschäden durch Zigarettenstummel werden vermindert.
Gemeinsam mit Lehrpersonen und Schulklassen entwickelt éducation21 zudem ein neues Angebot für den Unterricht auf der Sekundarstufe. Dieses setzt auf das Thema Verantwortung: der Jugendlichen selbst, aber vor allem auch der Gesellschaft als Ganzes.
Zur Unterstützung des partizipativen Ansatzes lässt Free. Fair. Future. derzeit eine virtuelle Plattform von Kindern und Jugendlichen mitgestalten. Diese soll künftig Raum für eine spielerische und gleichzeitig informative Auseinandersetzung mit dem Thema bieten.
Mit dem heutigen Startschuss sollen möglichst viele Organisationen und Menschen dazu bewegt werden, sich der Vision, Mission und Idee von Free. Fair. Future. anzuschliessen. Denn Tabak- und Nikotinprävention bei Kindern und Jugendlichen bleibt eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung.
Über den Tabakpräventionsfonds
In der Schweiz belaufen sich die Folgekosten von Alkohol- und Tabakkonsum auf jährlich CHF 7,7 Mrd. Der Tabakpräventionsfonds (TPF) wurde eingerichtet, um evidenzbasierte Präventionsmassnahmen zu finanzieren, die den Einstieg in den Tabakkonsum verhindern, den Ausstieg fördern und die Bevölkerung vor Passivrauch schützen. Der Tabakpräventionsfonds wird durch die Abgabe von 2.6 Rappen pro verkaufte Zigarettenpackung finanziert. Bei der Vergabe der Fondsgelder orientiert sich der Tabakpräventionsfonds an der TPF-Strategie, die von den nationalen Strategien NCD und Sucht abgeleitet ist. Pro Jahr stehen der Tabakprävention rund CHF 13 Millionen zur Verfügung.
Für das Kinder- und Jugendprogramm Free. Fair. Future. stehen 45 Prozent der jährlichen TPF-Einnahmen (CHF 5.5 Mio.) zur Verfügung. Auf der Basis der Verordnung über den TPF werden knapp die Hälfte davon im Bereich Sport und Bewegung eingesetzt. Free. Fair. Future wird von einem strategischen Steuerorgan geleitet. Darin vertreten sind das Bundesamt für Gesundheit (BAG), das Bundesamt für Sport (BASPO), die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen/-direktoren (GDK), Gesundheitsförderung Schweiz (GFCH), die Eidgenössische Kommission für Fragen zu Sucht und Prävention nichtübertragbarer Krankheiten (EKSN) und die Fachkommis¬sion des TPF
Adresse für Rückfragen
Bundesamt für Gesundheit (BAG), Leiter Abteilung Kommunikation und Kampagnen, Tel. +41 58 462 95 05, media@bag.admin.ch
Herausgeber
Tabakpräventionsfonds
http://www.tpf.admin.ch
Bundesamt für Gesundheit
http://www.bag.admin.ch