EKR - Den Kampf gegen Rassismus müssen wir gemeinsam führen

Bern, 21.03.2022 - Anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung der Rassendiskriminierung (21. März) erinnert die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus EKR daran, dass der Kampf gegen Rassismus jede und jeden angeht.

In der Schweiz hat eine wichtige öffentliche Debatte darüber begonnen, wie unser Land mit Rassismus umgeht und wie man ihn bekämpfen kann. Die koloniale Vergangenheit der Schweiz, die Frage der kolonialen Herrschaftssymbole im öffentlichen Raum oder struktureller Ungleichheiten werden diskutiert. Diese legitimen Fragestellungen sollen eine offene Debatte ermöglichen, um den Rassismus von heute zu bekämpfen. Sie sollen hingegen nicht dazu dienen, die Geschichte neu zu schreiben.

 

Das wachsende Bewusstsein für die Diskriminierungsproblematik in der Gesellschaft, den Medien und der Politik ist eine gute Nachricht. Gewisse Spannungen bleiben jedoch bestehen. So stellt sich auch innerhalb der Antirassismusarbeit die Frage, welchen Ansatz der Kampf gegen Rassismus verfolgen und wie mit Herausforderungen umgegangen werden soll.

 

Für die EKR ist es wichtig, dass der Kampf gegen Rassismus nicht in einen Sog kurzfristiger Trends gerät. Er darf nicht zu einem Schauplatz übersteigerter Kontroversen werden oder sich auf die Auseinandersetzung zwischen vermeintlich veralteten und modernen Ansätzen reduzieren. Vielmehr muss er von sachlicher Grundlagenarbeit ausgehen. Eine Aufgabe, die umso wichtiger ist, als das Problem des Rassismus trotz der Bemühungen auf verschiedenen Ebenen noch lange nicht gelöst ist. Wie aus der jüngsten vom Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlichten Erhebung «Zusammenleben in der Schweiz (ZidS)» hervorgeht, halten 58 % der Schweizer Bevölkerung Rassismus für ein wichtiges gesellschaftliches Problem. Fast ein Drittel der Befragten gab an, Opfer von Gewalt oder Diskriminierung geworden zu sein, insbesondere am Arbeitsplatz und im öffentlichen Raum: Dieser Prozentsatz ist seit 2016 gestiegen. 56 % der Personen gaben an, aufgrund ihrer Nationalität, und 35 % aufgrund ihrer Sprache oder ihres Akzents diskriminiert worden zu sein.

 

Diese Zahlen zeigen, dass sich Rassismus in der Schweiz konkret, alltäglich und deutlich manifestiert. Im Interesse aller Betroffenen gilt es, diese Daten sehr aufmerksam zu verfolgen. Der Kampf gegen Rassismus muss gemeinsam, systematisch und bewusst geführt werden. Entscheidend sind dabei das vertiefte Wissen über die Mechanismen, die zu diskriminierenden Handlungen führen, sowie wirksame Massnahmen, welche die Gesellschaft einen, nicht spalten.


Adresse für Rückfragen

Martine Brunschwig Graf, Präsidentin EKR, 079 507 38 00, martine@brunschwiggraf.ch



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