Koordinierter Sanitätsdienst zieht eine erste Zwischenbilanz zu Repatriierungen
Bern, 15.09.2021 - Seit Herbst 2020 wird im Auftrag des Koordinierten Sanitätsdienstes (KSD) die Nationale Koordinationsstelle Intensivstationen durch die Rega betrieben. Aufgrund der angespannten Situation in den Schweizer Intensivstationen wurde die nationale Koordinationsstelle zusätzlich damit beauftragt, Verlegungsanträge der Assistance-Gesellschaften für potenziell intensivbehandlungspflichtige Patientinnen und Patienten aus dem Ausland mit Wohnsitz in der Schweiz entgegen zu nehmen.
Seit dem 9. September 2021 wenden sich daher die Assistance-Gesellschaften nicht mehr direkt an die Spitäler, sondern neu an die nationale Koordinationsstelle. Die Verlegungsanträge umfassen sowohl Covid-Patientinnen und -Patienten, als auch Personen, die aus anderen medizinischen Gründen auf eine Intensivstation in der Schweiz repatriiert werden müssen. Die nationale Koordinationsstelle prüft alle Repatriierungsanträge nach einheitlichen medizinischen Kriterien und leitet die priorisierten Anfragen nach dem Wohnortprinzip an die kantonalen oder regionalen Aufnahmeverantwortlichen weiter. Ist kein Intensivbehandlungsplatz am Wohnort der Patientin oder des Patienten verfügbar, übernimmt die Koordinationsstelle die Vermittlung von Plätzen auf nationaler Ebene. Die Rückmeldungen der Assistance-Gesellschaften zeigen, dass durch die nationale Koordination und Vermittlung von Intensivbehandlungsplätzen effiziente Repatriierungen trotz hoher Auslastung der Intensivstationen sichergestellt werden können.
Aufgrund der dynamischen epidemiologischen Lage können keine verbindlichen Angaben dazu gemacht werden, wie sich die Anzahl der Verlegungsanträge und Repatriierungen entwickeln wird. Neuansteckungen, schwere Krankheitsverläufe aber auch Unfälle im Ausland können jederzeit zu weiteren Repatriierungsgesuchen von in der Schweiz wohnhaften Personen führen. Aktuell kommunizierte Zahlen sind daher immer als Momentaufnahmen und Hochrechnungen zu verstehen, die für die rollende Planung benötigt werden. Ziel ist es, die nationale Priorisierung sämtlicher Repatriierungen wieder zu beenden, sobald sich die Situation auf den Intensivstationen entspannt hat.
Erste Zwischenbilanz
Im Zeitraum vom 9. bis zum 14. September 2021 wurden von den Assistance-Gesellschaften insgesamt 23 intensivbehandlungspflichtige Patientinnen und Patienten bei der nationalen Koordinationsstelle zur Verlegung angemeldet. Davon wurden 16 priorisiert. Von diesen 16 priorisierten Patientinnen und Patienten wurden neun repatriiert, während für sieben zwischenzeitlich aus unterschiedlichen Gründen kein Transport mehr gewünscht wird. Von den gegenwärtig ebenfalls sieben offenen Fällen wurden zwei als dringlich und einer als nicht dringlich beurteilt und bei weiteren vier muss beispielsweise die Erstellung der Transportfähigkeit abgewartet werden. Per 14. September 2021 handelt es sich bei 52 Prozent um Covid-Patientinnen und -Patienten und bei 48 Prozent um Personen mit anderen medizinischen Befunden. Offene Fälle kommen aus Balkanstaaten (2) und aus anderen Ferienländern (5) am Mittelmeer.
Aus Patienten- und Datenschutzgründen werden keine Angaben über Abgangs- und Zielspitäler gemacht.
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