Milchprodukte und Feriengäste – eine gute Kombination

Ettenhausen, 11.02.2021 - Schweizer Milchproduzentinnen und -produzenten können mit Agrotourismus ihr Einkommen und ihre Produktivität steigern. Demgegenüber haben Direktvermarktende eine deutlich tiefere Produktivität. Dies zeigen die Ergebnisse eines Forschungsprojekts von Agroscope und einem externen Partner.

Mit Milchproduktion erwirtschafteten Landwirtinnen und Landwirte 2020 rund 22 % der gesamten landwirtschaftlichen Produktion: rund 2,5 Mrd. von 10,4 Mrd. CHF. Weil der Preisdruck auf die Milchviehbetriebe wächst, werden Diversifikationsstrategien in der Milchproduktion immer wichtiger – also Strategien, um mit neuen Produkten oder Dienstleistungen die Gewinnchancen eines Betriebs zu verbessern.

Die kürzlich erschienene Studie von Agroscope und einem externen Forschungspartner untersuchte auf der Daten-Basis von 3500 Betrieben drei unterschiedliche Strategien für Milchviehbetriebe:

  • starke Spezialisierung auf die Milchproduktion
  • Diversifikation mit Schwerpunkt Direktvermarktung
  • Diversifikation mit Schwerpunkt Agrotourismus

Agrotourismus top

Die Gruppe mit Agrotourismus zeigte eindeutig den grössten Vorteil – sowohl bezüglich Einkommen als auch bezüglich Arbeitsproduktivität. Wird in Agrotourismus diversifiziert, dann ist es zentral, dass:

  • der Bauernhof selber oder die Umgebung touristische Angebote bieten kann.
  • der Betrieb eine solide Marketingstrategie hat.
  • die Betriebsleitung das unternehmerische Risiko tragen kann.

Direktvermarktung mit Stolpersteinen

In der Schweiz sind Milchproduzierende mit Direktvermarktung bezüglich Einkommen gleichauf mit Betrieben, die sich auf reine Milchproduktion spezialisieren. Doch bei der Arbeitsproduktivität lassen sich deutliche Defizite erkennen. Möglicherweise wird der Arbeitsaufwand für die Herstellung der verschiedenen Milchprodukte unterschätzt. Oder die Vermarktungsstrategie führt nicht zur angestrebten Umsatzsteigerung. Bei der Umstellung auf Direktvermarktung müssen Landwirtinnen und Landwirte daher die Arbeitsressourcen sorgfältig im Auge behalten.


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