ElCom resümiert zehn Jahre Strommarktaufsicht

Bern, 15.11.2019 - Die Eidgenössische Elektrizitätskommission führt heute im Kongresszentrum Basel ihr zehntes ElCom-Forum durch. Die Position als Strom-Regulator sei gefestigt, gestalte sich aufgrund des sich schnell ändernden Rechtsrahmens dennoch als schwierig. Obwohl die Versorgungssicherheit in der Schweiz bisher hoch sei, bleibe sie auch in den kommenden Jahren eine grosse Herausforderung. So lautet das Fazit des Regulators.

Das ElCom-Forum findet in diesem Jahr zum zehnten Mal statt. Rund 300 Fachleute hören den Referaten von renommierten Persönlichkeiten aus der Energiebranche und diskutieren über die Stromzukunft Schweiz.

Kernfragen geklärt – Zukunft offen

Christoph Brutschin, Regierungsrat aus dem Kanton Basel-Stadt, eröffnet das Jubiläumsforum mit einer Grussbotschaft. Im Anschluss bilanziert ElCom-Präsident Carlo Schmid-Sutter die Regulierungszeit seit Einführung des Stromversorgungsgesetzes. Er fasst die Tarifregulierung in drei Punkten zusammen: Sicherheit bei Investitionen und Gerichtsentscheiden sowie grosse Unterschiede bei den Netznutzungskosten. Neben der Tarifprüfung beschäftigte die ElCom insbesondere die Überführung des Übertragungsnetzes. Die Position des Regulators in der Schweiz bezeichnet Schmid-Sutter als gefestigt aber schwierig – insbesondere mit Blick auf die Gerichtspraxis und die Beziehungen zu Europa. Ein Stromabkommen würde zwar eine Erleichterung für den Schweizer Netzbetrieb bedeuten, wäre allerdings kein Allheilmittel. Die Versorgungssicherheit steht bei der ElCom seit 2015 im Fokus. Sie ist derzeit auf hohem Niveau, die Diskussionen um notwendige, zusätzliche Winterproduktion laufen.

Nach der ElCom präsentiert Claus Schmidt, CEO der Industriellen Werke Basel IWB, die Sicht der Stadtwerke. Peter Lehmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei der IB Wohlen und Präsident des Dachverbands Schweizer Verteilnetzbetreiber, reflektiert im Anschluss die Erwartungen einer vollen Marktöffnung. Auf dem Podium, moderiert von ElCom-Mitglied Matthias Finger, ist neben den Referierenden auch Yves Zumwald, CEO der Swissgrid zu Gast. Das Panel blickt nochmals aus verschiedenen Perspektiven auf die Vergangenheit zurück und greift Punkte auf, die es in Zukunft besser zu machen gilt.

Am Nachmittag präsentiert BFE-Direktor Benoit Revaz die neuesten Entwicklungen der Energiepolitik Schweiz mit Fokus auf die Revision des Stromversorgungsgesetzes. Konsumentenschützerin Sara Stalder geht in ihrem Referat auf die Fortschritte aber auch auf die Defizite der vergangenen Jahre aus Sicht der Konsumenten ein und erläutert die künftig notwendigen Schritte. Im Anschluss richtet ElCom-Vizepräsidentin Laurianne Altwegg den Blick auf die regulatorische Zukunft. Die grössten Herausforderungen für die Stromschweiz sind insbesondere im Rahmen der Versorgungssicherheit mit dem europaweiten Ausstieg aus Kernkraft und Kohle zu erwarten. Innerhalb der ElCom fallen in naher Zukunft zentrale Wechsel an. Aufgrund der Amtszeit-Beschränkung werden der Präsident Carlo Schmid-Sutter und Matthias Finger die Kommission nach zwölf Jahren per 2020 verlassen. Den Abschluss der Präsentationen macht Klimaforscher Thomas Stocker, der Zukunftsszenarien für die Schweiz in einem grösseren Massstab aufzeigt.

Konstante Anzahl Grossverbraucher im freien Markt

Für 2020 bleibt der Anteil der Grossverbraucher, die ihre Energie im freien Markt beziehen, relativ stabil. Konkret heisst dies, dass 2020 70 Prozent der Grosskunden von ihrem Recht Gebrauch machen, den Stromlieferanten frei zu wählen. Insgesamt konsumieren sie 82 Prozent der von den Grosskunden verbrauchten Energie.


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Carlo Schmid-Sutter, Präsident, Tel. 079 585 15 85
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