Energiestrategie 2050 ist auf Kurs

Bern, 20.11.2018 - Im Mai 2017 hat sich die Schweizer Stimmbevölkerung für das neue Energiegesetz ausgesprochen und damit für den langfristigen, schrittweisen Umbau des Schweizer Energiesystems. Wie die Schweiz auf diesem Weg vorankommt, wird mit einem Monitoring beobachtet. Heute hat das Bundesamt für Energie (BFE) den ersten Monitoringbericht publiziert, der künftig jährlich erscheinen wird. Er zeigt, dass die Energiestrategie 2050 auf Kurs der Richtwerte bis 2020 ist.

Neben vielen anderen Themen und Indikatoren beobachtet das Monitoring die Richtwerte zum Ausbau der erneuerbaren Energien und der Wasserkraft sowie die Richtwerte zur Senkung des Energie- und Stromverbrauchs, die im neuen Energiegesetz (EnG), das am 1. Januar 2018 in Kraft getreten ist, festgeschrieben sind. Der heute erstmals publizierte jährliche Monitoringbericht 2018 zeigt die Situation per Ende 2017, also noch vor Inkrafttreten der neuen gesetzlichen Massnahmen. Fazit: Die Ausgangslage ist sehr gut und es hat sich die nötige Dynamik entwickelt, um den Kurs der Energiestrategie 2050 weiter zu verfolgen.

Stromproduktion aus erneuerbaren Energien (ohne Wasserkraft)

Sie steigt seit 2000 an, seit 2010 hat sich das Wachstum verstärkt. 2017 lag die erneuerbare Stromproduktion bei 3'653 Gigawattstunden (GWh) oder bei 6,4% der gesamten Netto-Elektrizitätsproduktion. Der Richtwert 2020 beträgt 4'400 GWh. Vom angestrebten Zubau von 3'000 GWh zwischen dem Basisjahr 2010 und 2020 waren 2017 bereits 75% erreicht.

Stromproduktion aus Wasserkraft

2017 lag die mittlere Netto-Produktionserwartung bei 35‘878 GWh. Der Richtwert 2035 beträgt 37‘400 GWh. Basisjahr ist hier 2011, bis 2035 wird ein Nettozubau von rund 2'000 GWh angestrebt (kein Richtwert 2020 im Gesetz). Davon waren 2017 25,6% erreicht.

Endenergieverbrauch pro Kopf

Er hat seit 2000 abgenommen. 2017 lag er 15,7% unter dem Basisjahr 2000, witterungsbereinigt beträgt der Rückgang sogar 16,3%. Damit wurde der Richtwert 2020 (-16%) bereits erreicht.

Stromverbrauch pro Kopf

2017 lag er 4,9% unter dem Wert von 2000, witterungsbereinigt betrug der Rückgang 5,0%. Auch hier ist der Richtwert 2020 (-3%) bereits erreicht.

40 Indikatoren in 7 Themenfeldern

Der ausführliche Monitoring-Bericht enthält insgesamt rund 40 Indikatoren in sieben Themenfeldern: Energieverbrauch und -produktion, Netzentwicklung, Versorgungssicherheit, Ausgaben und Preise, energiebedingte CO2-Emissionen, Forschung und Technologie und Internationales. Die wichtigsten Indikatoren sind auch in einer Kurzfassung verfügbar.

Beide Berichte sind im Internet verfügbar (www.energiemonitoring.ch, siehe Link). Alle fünf Jahre erfolgt zudem eine Berichterstattung des Bundesrats zuhanden des Parlaments mit vertiefenden Untersuchungen und einer energiepolitischen Standortbestimmung.

Rechtliche Grundlage für das Monitoring: Art. 55ff Energiegesetz, Art. 69ff Energieverordnung (EnV) sowie Art. 74a Kernenergiegesetz.


Adresse für Rückfragen

Marianne Zünd, Leiterin Medien und Politik BFE
058 462 56 75



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