916.351.021.1
1. Abschnitt: Geltungsbereich
2. Abschnitt: Fütterung und Tierhaltung
3. Abschnitt: Tiergesundheit
4. Abschnitt: Anforderungen an die Milch
5. Abschnitt: Milchgewinnung
6. Abschnitt: Milchbehandlung und -lagerung
7. Abschnitt: Reinigung und Desinfektion
8. Abschnitt: Gebäude, Anlagen und Geräte
9. Abschnitt: Schlussbestimmungen
Anhang 1
Anhang 2
vom 23. November 2005 (Stand am 8. Dezember 2020)
Diese Verordnung gilt:
1 Fassung gemäss Ziff. I der V des EDI vom 20. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 5025).
1 Der Stall, in dem die Milchtiere untergebracht sind, die Tränke- und Fütterungseinrichtungen und die zum Stall gehörenden Räume sind sauber, ordentlich und in gutem Zustand zu halten.
2 Die Liegeflächen sind sauber und trocken zu halten. Als Streumittel sind Stroh und andere geeignete Einstreu in einwandfreiem Zustand erlaubt, die die Tiergesundheit nicht gefährden und die Milch nicht beeinträchtigen.
Für die Tierhaltung gelten folgende Grundsätze:
1 Futter und Tränkewasser dürfen die Gesundheit der Tiere und die Qualität der Milch nicht beeinträchtigen. Es dürfen nur saubere, hygienisch einwandfreie und unverdorbene Futtermittel verfüttert werden.
2 Anhang 1 legt die Futtermittel fest, die für Tiere, die in Milchviehställen gehalten werden, verboten sind oder nur beschränkt eingesetzt werden dürfen.
1 Wird Milch zur Käseherstellung nach Artikel 3 der Milchpreisstützungsverordnung vom 7. Dezember 19981 produziert, so darf den laktierenden Tieren keine Silage verfüttert werden. Anhang 2 Ziffer 1 legt die Anforderungen für die Umstellung auf Fütterung ohne Silage fest.
2 Die Futtermittel nach Anhang 2 Ziffer 2 dürfen in den vier Wochen vor sowie während der Zeit der Käseherstellung nicht oder nur beschränkt verfüttert werden.
3 Anderen Tieren als laktierenden Tieren darf Silage nur unter den Voraussetzungen und Auflagen nach Anhang 2 Ziffer 3 verfüttert werden.
1 [AS 1999 1226, 2000 406, 2001 842, 2002 213 3050, 2003 5491, 2005 2545, 2006 893, 2007 1469 Anhang 4 Ziff. 57. AS 2008 3839 Art. 15 Ziff. 1]. Siehe heute: die Milchpreisstützungsverordnung vom 25. Juni 2008 (SR 916.350.2).
1 Zur Feststellung von chronischen, versteckt verlaufenden Euterentzündungen sind die Euter aller Kühe, deren Milch abgeliefert wird, mindestens einmal pro Monat mit dem Schalmtest zu kontrollieren. Milch aus Eutervierteln, die im Schalmtest positiv reagiert (++, +++), gilt als fehlerhaft.
2 Auf Sömmerungsbetrieben ist die erste Kontrolle spätestens sieben Tage nach der Bestossung durchzuführen.
3 Anstelle des Schalmtests können die Einzelkuh-Zellzahlbestimmungen im 4/4-Tagesgemelk, die von den Viehzuchtverbänden durchgeführt werden, oder die permanente, viertelsweise Leitfähigkeitsmessung als Kontrolle herangezogen werden. Ist die Zellzahl der Milch einer Kuh höher als 150 000 oder weicht die Leitfähigkeit der Milch eines Viertels um 50 Prozent von der Norm ab, so ist der Schalmtest durchzuführen.
4 Die Ergebnisse der Kontrollen sind schriftlich festzuhalten und drei Jahre aufzubewahren.1
1 Fassung gemäss Ziff. I der V des EDI vom 13. Febr. 2008, in Kraft seit 1. März 2008 (AS 2008 567).
1 Bei der Behandlung mit Arzneimitteln müssen die Anforderungen der Tierarzneimittelverordnung vom 18. August 20041 eingehalten werden.
2 Die Aufzeichnungen richten sich nach den Artikeln 25–29 der Tierarzneimittelverordnung vom 18. August 2004.
1 SR 812.212.27
1 Es darf nur einwandfreie Milch mit unverändertem Gehalt abgeliefert werden, die von Tieren stammt, deren allgemeiner Gesundheitszustand gut ist.
2 Die Milch muss folgenden Anforderungen genügen, wobei die methodische Streuung berücksichtigt ist:2
Kriterium | Anforderung | |
Keimzahl bei 30 °C (pro ml) | < 80 0001 | |
Somatische Zellen (pro ml) | < 350 0002 | |
Hemmstoffe | nicht nachweisbar | |
1 Pro Monat ermittelter geometrischer Mittelwert bei mindestens zwei Proben je Kalendermonat 2 Pro Monat ermittelter geometrischer Mittelwert bei mindestens zwei Proben je Kalendermonat |
Kriterium | Anforderung |
Keimzahl bei 30 °C (pro ml) | < 1 500 000 bzw. < 500 000, sofern die Milch zur Herstellung von Rohmilcherzeugnissen ohne Hitzebehandlung bestimmt ist |
Hemmstoffe | nicht nachweisbar. |
3 In jedem Monat, in dem Milch produziert wird, muss die Milch mindestens zweimal darauf untersucht werden, ob sie die Anforderungen nach Absatz 2 erfüllt.5
1 Fassung gemäss Ziff. I der V des EDI vom 20. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 5025).
2 Fassung gemäss Ziff. I der V des EDI vom 20. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 5025).
3 Fassung gemäss Ziff. I der V des EDI vom 20. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 5025).
4 Fassung gemäss Ziff. I der V des EDI vom 13. Febr. 2008, in Kraft seit 1. März 2008 (AS 2008 567).
5 Eingefügt durch Ziff. I der V des EDI vom 20. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 5025).
Wenn die Milch den Anforderungen von Artikel 8 nicht entspricht, informieren die Prüflaboratorien die zuständige Behörde. Die Produzentinnen und Produzenten haben die erforderlichen Sanierungsmassnahmen zu treffen.
1 Verboten ist das Abliefern folgender Milch:
2 Tiere, die infolge einer tierärztlichen Behandlung Fremdstoffe in die Milch übertragen können, müssen gekennzeichnet werden.
3 Milch von Tieren mit klinischen Anzeichen einer Euterkrankheit darf nur nach Anweisung einer Tierärztin oder eines Tierarztes als Lebensmittel verwendet werden.
4 Kolostrum nach Artikel 66a der Verordnung des EDI vom 23. November 20052 über Lebensmittel tierischer Herkunft, das bis maximal fünf Tage nach der Geburt gewonnen wurde, darf vermarktet werden. Kolostrum muss getrennt von der übrigen Milch und mit entsprechender Bezeichnung abgegeben werden. Eine Vermischung von Kolostrum mit Milch ist verboten. Die Hygieneanforderungen an die Milchproduktion gelten für Kolostrum sinngemäss.3
1 Aufgehoben durch Ziff. I der V des EDI vom 27. Mai 2020, mit Wirkung seit 1. Juli 2020 (AS 2020 2545).
2AS 2005 6043, 2006 4949, 2008 1009 6037, 2009 2019, 2010 4637, 2013 4969. AS 2017 973 Art. 105. Siehe heute: V des EDI vom 16. Dez. 2016 (SR 817.022.108).
3 Eingefügt durch Ziff. I der V des EDI vom 13. Febr. 2008, in Kraft seit 1. März 2008 (AS 2008 567).
1 Personen, die Milch gewinnen oder behandeln, sind zu hoher persönlicher Sauberkeit verpflichtet. Am Melkplatz müssen geeignete Waschvorrichtungen vorhanden sein, damit sie ihre Arme und Hände regelmässig reinigen können.
2 Sie müssen saubere, zweckmässige Kleider zu tragen.
3 Personen, die akut an einer durch Lebensmittel übertragbaren Krankheit leiden oder auf Lebensmittel übertragbare Infektionserreger ausscheiden, dürfen weder melken noch Milch behandeln. Allfällige ärztlich festgestellte Krankheitsbefunde sind der Produzentin oder dem Produzenten zu melden. Die Produzentinnen und Produzenten sind verpflichtet, das Personal über die Meldepflicht zu informieren.
1 Vor dem Melken müssen die von der Milch berührten Anlageteile, Behälter und Milchgeräte sauber und von allfälligem Restwasser befreit sein.
2 Die Zitzen, das Euter und die angrenzenden Körperteile müssen vor Melkbeginn sauber sein.
3 Die Milch jedes Tieres muss im Vorgemelk auf organoleptische sowie abnorme physikalisch-chemische Merkmale hin kontrolliert werden. Milch mit abweichender Organoleptik und abnormen physikalisch-chemischen Merkmalen darf nicht als Lebensmittel verwendet werden.
4 Zitzenbäder und -sprays dürfen verwendet werden, wenn sie nach der Heilmittelgesetzgebung oder der Chemikaliengesetzgebung zugelassen sind.1
1 Fassung gemäss Ziff. I der V des EDI vom 12. Mai 2017, in Kraft seit 1. Juni 2017 (AS 2017 3213).
1 Die Milch ist während oder sofort nach dem Melken mit einem lebensmitteltauglichen Filtriergerät zu filtrieren. Der Einsatz von Filtern, welche die Zellzahl beeinflussen, ist verboten.
2 Wird Milch zur Käseherstellung täglich zweimal direkt abgeliefert, so können die Milchverarbeiterin oder der Milchverarbeiter und die Produzentin oder der Produzent vereinbaren, dass die Milch in der Käserei filtriert wird.
1 Unmittelbar nach dem Melken muss die Milch an einen sauberen Ort verbracht werden, der so konzipiert und ausgerüstet ist, dass eine Kontamination ausgeschlossen ist.
2 Wird die Milch täglich zweimal geliefert, so ist sie mit fliessendem, kaltem Wasser wirkungsvoll vorzukühlen.
3 Wird die Milch täglich einmal geliefert, so muss sie direkt nach dem Melken innerhalb von zwei Stunden auf eine Temperatur von 8 °C oder tiefer abgekühlt und bei dieser Temperatur gelagert werden.
4 Wird die Milch jeden zweiten Tag geliefert, muss sie weiter auf 6 °C oder tiefer abgekühlt und bei dieser Temperatur gelagert werden.
5 Die Produzentin oder der Produzent hat die Kühlzeit und Lagertemperatur regelmässig zu überprüfen. Während der Kühlung und Lagerung darf keine qualitätsbeeinträchtigende Fettschädigung auftreten.
6 Das erste Gemelk darf bis zum Abtransport in den Verarbeitungsbetrieb höchstens 48 Stunden gelagert werden.
7 Die Milchverarbeiterin oder der Milchverarbeiter kann für die Herstellung von Käse abweichende Kühltemperaturen festlegen. Die Lagertemperatur darf jedoch maximal 18 °C betragen. Sofern die Lagertemperatur über 8 °C liegt, muss die Verarbeitung spätestens 24 Stunden nach der Gewinnung des ältesten Gemelkes erfolgen. Die Lebensmittelsicherheit ist jederzeit zu gewährleisten.1
1 Fassung gemäss Ziff. I der V des EDI vom 13. Febr. 2008, in Kraft seit 1. März 2008 (AS 2008 567).
1 Die Milch ist schonend und hygienisch in den Verarbeitungsbetrieb zu transportieren.
2 Während dem Transport muss die Kühlkette aufrechterhalten bleiben, und beim Eintreffen am Bestimmungsort darf die Milchtemperatur nicht mehr als 10 °C betragen.
1 Oberflächen von Materialien, die mit Milch in Berührung kommen, müssen:
2 Nach Benutzung müssen die Oberflächen gereinigt und erforderlichenfalls desinfiziert werden.
3 Nach jeder Benutzung oder, bei sehr kurzen Zeitspannen zwischen dem Entleeren und dem Nachfüllen, nach mehreren Benutzungen, auf jeden Fall jedoch einmal pro Arbeitstag, müssen die Behälter und Tanks, die zur Beförderung von Milch verwendet werden, gereinigt und desinfiziert werden, bevor sie erneut verwendet werden. Ausgenommen von der täglichen Reinigung sind Behälter und Tanks bei zweitägigem Ablieferungsintervall.
Räume, in denen Behälter, Melkanlagen und Milchgeräte gereinigt werden, müssen verfügen über:
1 Reinigungs- und Desinfektionsmittel müssen in den Originalpackungen oder in Behältnissen, die nach der Chemikaliengesetzgebung ausgestattet und gekennzeichnet sind, gut verschlossen und von Lebens- und Futtermitteln genügend getrennt aufbewahrt werden.
2 Anstelle von Desinfektionsmitteln kann nach gründlicher Reinigung auch Heisswasser von mindestens 85 °C verwendet werden.
Das für die Reinigung und für das Nachspülen verwendete Wasser muss Trinkwasserqualität aufweisen.
1 Für die Reinigungs- und Entkeimungsarbeiten dürfen nur hygienisch einwandfreie Hilfsmittel verwendet werden. Die Verwendung von Tüchern und Lappen ist verboten.
2 Die für die Reinigung der Milchgeräte bestimmten Hilfsmittel dürfen nicht anderweitig verwendet werden.
Die Produzentinnen und Produzenten müssen für eine einwandfreie Funktionsweise der Melkanlagen sorgen. Die Servicearbeiten an den Melkanlagen müssen mindestens einmal pro Jahr und in Sömmerungsbetrieben mindestens einmal in zwei Jahren von einer Fachperson nach international anerkannten Normen durchgeführt werden. Die Serviceblätter sind drei Jahre aufzubewahren.
1 Fassung gemäss Ziff. I der V des EDI vom 13. Febr. 2008, in Kraft seit 1. März 2008 (AS 2008 567).
1 Die Ställe und Laufbereiche sind so zu gestalten, dass sie eine tiergerechte, saubere und gesunde Haltung der Tiere sicherstellen. Der Melkplatz muss ein hygienisches und sauberes Melken ermöglichen.
2 Der Warteraum der Tiere und der Melkplatz müssen befestigte Bodenbeläge aufweisen.
1 Räume, in denen Milch gelagert, behandelt und gekühlt wird, müssen so gelegen und beschaffen sein, dass eine Kontamination der Milch möglichst vermieden wird.
2 Behälter und Milchgeräte müssen ebenfalls so beschaffen sein, dass eine Kontamination der Milch möglichst vermieden wird.
3 Behälter und Milchgeräte dürfen nur zum Melken, für die Milchbehandlung, —kühlung, -lagerung und den Milchtransport sowie zur Rücknahme, jedoch nicht zur Lagerung von Schotte und Magermilch verwendet werden.
Räume, die der Lagerung von Milch dienen, die nicht täglich zweimal abgeliefert wird, müssen folgende Anforderungen erfüllen:
Wird die Milch in einem geschlossenen Lagertank gelagert, so muss dieser an einem sauberen und vor Witterungseinflüssen, geruchlicher Beeinträchtigung und Verunreinigung geschützten Standort mit einem befestigten, glatten Boden und mit genügend Gefälle für eine gute Entwässerung aufgestellt werden. Sämtliche Öffnungen des Tanks müssen abschliessbar sein.
Die Verordnung des EVD vom 13. April 19991 über die Qualitätssicherung bei der Milchproduktion wird aufgehoben.
1 [AS 1999 1930, 2000 2707, 2003 343, 2004 4093]
Diese Verordnung tritt am 1. Januar 2006 in Kraft.
(Art. 4 Abs. 2)
Die folgenden Futtermittel dürfen Milchtieren und Tieren, die in Milchviehställen gehalten werden, nicht oder nur beschränkt verfüttert werden.
1 Verbotene Futtermittel
2 Mengenmässig begrenzt einsetzbare Futtermittel
3 Zeitlich begrenzt einsetzbare Futtermittel
4 Verfütterung von Schotte und anderen flüssigen Milchnebenprodukten
Bei Verfütterung von Schotte und anderen flüssigen Milchnebenprodukten sind folgende Anforderungen einzuhalten:
1 Bereinigt gemäss Ziff. I der V des EDI vom 30. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4253) und der Berichtigung vom 1. Okt. 2019 (AS 2019 3085).
2 [AS 1999 2084, 2002 4313, 2003 5467, 2005 981 6655, 2006 5213 5217, 2007 4477 Ziff. V 21, 2008 3663, 2009 2853, 2010 381 2511. AS 2011 5699 Art. 22]. Siehe heute: die V des WBF vom 26. Okt. 2011 (SR 916.307.1).
3 SR 916.441.22
(Art. 5)
Für die Umstellung auf Fütterung ohne Silage gelten nachstehende Anforderungen:
1 Allgemeine Anforderungen
2 Verbotene oder beschränkt einsetzbare Futtermittel
Während der Zeit der Käseproduktion und der vier vorhergehenden Wochen sind die folgende Futtermittel verboten oder nur beschränkt einsetzbar:
2.1 Verbotene Futtermittel
2.2 Zeitlich begrenzt einsetzbare Futtermittel
Kartoffelflocken: Während der Vegetationsperiode ist die Verfütterung direkt in die leere Krippe verboten.
3 Fütterung von Silage an andere Tiere als laktierende Tiere
Bei Verfütterung von Silage an andere Tiere als laktierende Tiere wie Mast-, Jung- und Galtvieh, an Kleinvieh und Pferde gelten nachstehende Anforderungen:
3.1 Personalhygiene
3.2 Bauliche Anforderungen
3.3 Verhinderung von Kontaminationen durch Silosaft, Mist und Gülle
3.4 Organisatorische Anforderungen
1 Die Berichtigung vom 8. Dez. 2020 betrifft nur den italienischen Text (AS 2020 5371).
1 Die Bezeichnung der Verwaltungseinheit wurde in Anwendung von Art. 16 Abs. 3 der Publikationsverordnung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) auf den 1. Jan. 2013 angepasst. Die Anpassung wurde im ganzen Text vorgenommen.2 SR 916.351.03 SR 916.0204 Fassung gemäss Ziff. I der V des EDI vom 20. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 5025).
du 23 novembre 2005 (Etat le 8 décembre 2020)
La présente ordonnance s’applique:
1 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du DFI du 20 oct. 2010, en vigueur depuis le 1er janv. 2011 (RO 2010 5025).
1 Les locaux de stabulation abritant les animaux laitiers, les installations d’affouragement et les abreuvoirs, ainsi que les locaux attenants doivent être propres, en bon état et bien rangés.
2 Les aires de repos doivent être maintenues sèches et propres. Sont autorisées comme litières la paille et d’autres matières adéquates dans un état irréprochable qui ne mettent pas en danger la santé des animaux et ne portent par préjudice à la qualité du lait.
Le détenteur d’animaux doit respecter les principes suivants:
1 Les aliments et l’eau d’abreuvement ne doivent altérer ni la santé des animaux, ni la qualité du lait. On ne distribuera que des fourrages propres, irréprochables du point de vue de l’hygiène et non avariés.
2 L’annexe 1 dresse la liste des fourrages interdits ou d’utilisation restreinte pour tous les animaux détenus dans les étables de bétail laitier.
1 Lorsque le lait est destiné à la fabrication de fromage au sens de l’art. 3 de l’ordonnance du 7 décembre 1998 sur le soutien du prix du lait1, l’affouragement des animaux en lactation doit être exempt d’ensilage. L’annexe 2, ch. 1, fixe les exigences qui doivent être remplies pour passer à l’affouragement sans ensilage.
2 Les fourrages visés à l’annexe 2, ch. 2, sont interdits ou d’utilisation restreinte pendant la durée de la production fromagère et durant les quatre semaines qui la précèdent.
3 La distribution d’ensilage à d’autres animaux que des animaux en lactation est autorisée seulement si les conditions et charges figurant à l’annexe 2, ch. 3, sont respectées.
1 [RO 1999 1226, 2000 406, 2001 842, 2002 213 3050, 2003 5491, 2005 2545, 2006 893, 2007 1469 annexe 4 ch. 57. RO 2008 3839 art. 15 ch. 1]. Voir actuellement l’O du 25 juin 2008 (RS 916.350.2).
1 Pour déceler les inflammations chroniques et latentes de la mamelle, il faut contrôler au moins une fois par mois, à l’aide du test de Schalm, les mamelles de toutes les vaches dont le lait est livré. Est défectueux le lait des quartiers réagissant positivement (++, +++) au test.
2 Dans les exploitations d’estivage, le premier contrôle doit être effectué au plus tard sept jours après l’arrivée à l’alpage.
3 Le test de Schalm peut être remplacé par le dénombrement, pour chaque vache, des cellules du lait de mélange du soir et du matin effectué par les fédérations d’élevage ou par la mesure permanente de la conductibilité du lait par quartier. Si le nombre de cellules est supérieur à 150 000 ou si la conductibilité du lait d’un quartier s’écarte de plus de 50 % de la norme, il faut procéder au test de Schalm.
4 Les résultats des contrôles sont consignés par écrit et conservés pendant trois ans.1
1 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du DFI du 13 fév. 2008, en vigueur depuis le 1er mars 2008 (RO 2008 567).
1 Les traitements médicamenteux doivent être conformes aux dispositions de l’ordonnance du 18 août 2004 sur les médicaments vétérinaires1.
2 L’obligation de tenir un registre est régie par les art. 25 à 29 de l’ordonnance du 18 août 2004 sur les médicaments vétérinaires.
1 RS 812.212.27
1 Seul peut être livré le lait de qualité irréprochable dont la composition n’a pas été modifiée et issu d’animaux en bonne santé.
2 Le lait doit remplir les exigences suivantes, compte tenu de la variabilité due à la méthode de mesure utilisée: 2
Critère | Exigence |
Nombre de germes à 30 °C (par ml) | < 80 0001 |
Cellules somatiques (par ml) | < 350 0002 |
Substances inhibitrices | non détectables |
| |
2 Moyenne géométrique mensuelle calculée à partir des résultats de l’analyse d’au moins deux échantillons par mois calendaire |
Critère | Exigence |
Nombre de germes à 30 °C (par ml) | < 1 500 000 ou < 500 000 si le lait est destiné à la fabrication de produits à base de lait cru sans traitement thermique |
Substances inhibitrices | non détectables |
3 Durant les mois de production laitière, le lait doit être contrôlé au moins deux fois par mois pour vérifier si les exigences fixées à l’al. 2 sont satisfaites.5
1 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du DFI du 20 oct. 2010, en vigueur depuis le 1er janv. 2011 (RO 2010 5025).
2 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du DFI du 20 oct. 2010, en vigueur depuis le 1er janv. 2011 (RO 2010 5025).
3 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du DFI du 20 oct. 2010, en vigueur depuis le 1er janv. 2011 (RO 2010 5025).
4 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du DFI du 13 fév. 2008, en vigueur depuis le 1er mars 2008 (RO 2008 567).
5 Introduit par le ch. I de l’O du DFI du 20 oct. 2010, en vigueur depuis le 1er janv. 2011 (RO 2010 5025).
Si le lait ne remplit pas les exigences fixées à l’art. 8, les laboratoires d’essais en informent les autorités compétentes. Les producteurs sont tenus de prendre les mesures d’assainissement nécessaires.
1 Il est interdit de livrer le lait suivant:
2 Les animaux chez lesquels des substances étrangères risquent de passer dans le lait suite à un traitement vétérinaire doivent être identifiés.
3 Le lait provenant d’animaux présentant des signes cliniques de maladie affectant la mamelle ne peut être utilisé pour la consommation humaine si ce n’est conformément aux instructions du vétérinaire.
4 Le colostrum au sens de l’art. 66a de l’ordonnance du DFI du 23 novembre 2005 sur les denrées alimentaires d’origine animale2, trait au cours des cinq premiers jours au plus suivant la mise bas, peut être commercialisé. Le colostrum doit être séparé de l’autre lait et identifié en tant que tel pour pouvoir être livré. Il est interdit de mélanger le colostrum au lait. Les prescriptions d’hygiène en matière de production laitière s’appliquent par analogie.3
1 Abrogée par le ch. I de l’O du DFI du 27 mai 2020, avec effet au 1er juil. 2020 (RO 2020 2545).
2 [RO 2005 6043, 2006 4949, 2008 1009 6037, 2009 2019, 2010 4637, 2013 4969. RO 2017 973 art. 105. Voir actuellement l’O du DFI du 16 décembre 2016 (RS 817.022.108).
3 Introduit par le ch. I de l’O du DFI du 13 fév. 2008, en vigueur depuis le 1er mars 2008 (RO 2008 567).
1 Les personnes affectées à la traite et à la manipulation du lait doivent respecter un niveau élevé de propreté personnelle. Des installations adaptées permettant à ces personnes de se laver régulièrement les mains et les bras doivent être disposées à proximité du lieu de traite.
2 Elles doivent porter des vêtements propres et adaptés.
3 Les personnes atteintes d’une maladie aiguë transmissible par les denrées alimentaires ou qui excrètent des agents infectieux transmissibles sur les denrées alimentaires ne doivent pas être affectées à la traite ni à la manipulation du lait. Elles doivent déclarer au producteur de lait toute maladie éventuelle décelée par un médecin. Le producteur est tenu d’informer son personnel du caractère obligatoire de cette déclaration.
1 Avant la traite, il faut que les récipients, les ustensiles de traite et les éléments des installations qui sont en contact avec le lait soient propres et dépourvus de toute eau résiduelle.
2 Avant de commencer la traite, les trayons, la mamelle et les parties adjacentes doivent être propres.
3 Le lait de chaque animal doit être contrôlé, lors des premiers jets, en vue de détecter des caractéristiques organoleptiques ou physico-chimiques anormales. Le lait présentant de telles caractéristiques ne peut pas être utilisé comme denrée alimentaire.
4 Les bains et sprays pour trayons peuvent être utilisés si la législation sur les produits thérapeutiques ou la législation sur les produits chimiques l’autorise.1
1 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du DFI du 12 mai 2017, en vigueur depuis le 1er juin 2017 (RO 2017 3213).
1 Pendant ou immédiatement après la traite, le lait doit être filtré au moyen d’un filtre propre à servir dans le secteur alimentaire. L’utilisation de filtres influençant le nombre de cellules est interdite.
2 Si le lait est livré deux fois par jour directement pour la fabrication de fromage, l’utilisateur et le producteur peuvent convenir que le lait sera filtré à son arrivée à la fromagerie.
1 Immédiatement après la traite, le lait doit être placé dans un endroit propre conçu et équipé de façon à éviter toute contamination.
2 Si le lait est livré deux fois par jour, il doit être refroidi efficacement à l’eau froide courante avant d’être livré.
3 Si le lait est livré une fois par jour, il doit être ramené dans les deux heures qui suivent la traite à une température de 8 °C ou inférieure et être entreposé à cette température.
4 Si le lait est livré tous les deux jours, il doit être refroidi une seconde fois à une température de 6°C ou moins et être entreposé à cette température.
5 Le producteur doit vérifier régulièrement la durée de refroidissement et la température d’entreposage. Durant le refroidissement et l’entreposage, aucune altération de la matière grasse préjudiciable à la qualité du lait ne doit se produire.
6 La première traite peut être entreposée pendant 48 heures au maximum jusqu’à son acheminement vers l’établissement de transformation.
7 Pour la fabrication de fromages, le transformateur de lait peut fixer d’autres températures de refroidissement. La température d’entreposage ne peut cependant dépasser 18 °C. Si elle dépasse 8 °C, le lait doit être transformé au plus tard 24 heures après la traite la plus ancienne. La sécurité alimentaire doit être garantie à tout moment.1
1 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du DFI du 13 fév. 2008, en vigueur depuis le 1er mars 2008 (RO 2008 567).
1 Le transport du lait à l’établissement de transformation doit être effectué avec ménagement et conformément aux normes d’hygiène.
2 Pendant le transport, la chaîne du froid doit être maintenue et la température du lait ne doit pas dépasser 10 °C à l’arrivée dans l’établissement de destination.
1 Les surfaces des équipements destinés à entrer en contact avec le lait doivent:
2 Après utilisation, ces surfaces doivent être nettoyées et, au besoin, désinfectées.
3 Après chaque transport, ou chaque série de transports lorsque l’intervalle séparant le déchargement du chargement suivant est de très courte durée, mais dans tous les cas au moins une fois par jour, les récipients et citernes utilisés pour le transport du lait doivent être nettoyés et désinfectés avant d’être réutilisés. Le nettoyage quotidien n’est pas applicable aux récipients et citernes utilisés pour livrer le lait à intervalle de deux jours.
Les locaux où sont nettoyés les récipients, les installations de traite et les ustensiles à lait doivent remplir les exigences suivantes:
1 Les produits de nettoyage et de désinfection doivent être gardés dans leur emballage d’origine ou placés dans des récipients spéciaux pourvus des dispositifs et de la désignation exigés par la législation sur les produits chimiques; ils doivent être bien fermés et conservés à un endroit suffisamment séparé des denrées alimentaires et des denrées fourragères.
2 Après avoir nettoyé à fond la surface des équipements, on peut utiliser de l’eau chaude d’une température de 85 °C au moins à la place des produits de désinfection.
La qualité de l’eau utilisée pour le nettoyage et spécialement le rinçage doit correspondre à celle de l’eau potable.
1 Ne doivent être utilisés pour les travaux de nettoyage et de désinfection que des ustensiles de nettoyage auxiliaires hygiéniquement irréprochables. L’usage de torchons et de chiffons est interdit.
2 Le matériel auxiliaire servant au nettoyage des ustensiles à lait ne doit pas être utilisé à d’autres fins.
Les producteurs doivent veiller à ce que les installations de traite fonctionnent de façon irréprochable. Les travaux d’entretien des installations de traite doivent être effectués au moins une fois par année et dans les exploitations d’estivage au moins une fois tous les deux ans par un spécialiste et selon des normes reconnues au niveau international. Les fiches d’entretien doivent être conservées durant trois ans.
1 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du DFI du 13 fév. 2008, en vigueur depuis le 1er mars 2008 (RO 2008 567).
1 Les locaux de stabulation et les aires extérieures doivent être aménagés de manière à assurer à l’animal de bonnes conditions de vie, de propreté et de santé. Les lieux de traite doivent être conçus de façon à garantir la propreté et l’hygiène de la traite.
1 Les locaux dans lesquels le lait est entreposé, manipulé ou refroidi doivent être situés et conçus de façon à limiter autant que faire se peut les risques de contamination du lait.
2 Les récipients et les ustensiles doivent, eux aussi, être conçus de façon à limiter autant que faire se peut, les risques de contamination du lait.
3 Les récipients et les ustensiles ne doivent être utilisés que pour la traite, la manipulation, le refroidissement, l’entreposage, le transport et la reprise du lait, mais pas pour l’entreposage du petit-lait ou du lait écrémé.
Les locaux destinés à l’entreposage du lait qui n’est pas livré deux fois par jour doivent remplir les exigences suivantes:
Si le lait est entreposé dans une citerne fermée, cette dernière doit être située en un lieu propre, protégé des influences climatiques, des odeurs et des souillures, dont le sol en dur est lisse et suffisamment incliné pour permettre une bonne évacuation de l’eau. Toutes les ouvertures de la citerne doivent pouvoir être fermées.
L’ordonnance du DFE du 13 avril 1999 réglant l’assurance de la qualité dans l’exploitation de production laitière1 est abrogée.
1 [RO 1999 1930, 2000 2707, 2003 343, 2004 4093]
La présente ordonnance entre en vigueur le 1er janvier 2006.
(art. 4, al. 2)
La distribution des fourrages ci-dessous aux animaux laitiers et aux animaux détenus dans les étables abritant du bétail laitier est interdite ou soumise à certaines restrictions.
En cas d’affouragement de petit-lait et d’autres sous-produits laitiers, il y a lieu de respecter les exigences suivantes:
1 Mise à jour par le ch. I de l’O du DFI du 30 oct. 2015, en vigueur depuis le 1er déc. 2015 (RO 2015 4253). Erratum du 1er oct. 2019 (RO 2019 3085).
2 [RO 1999 2084, 2002 4313, 2003 5467, 2005 981 6655, 2006 5213 5217, 2007 4477 ch. V 21, 2008 3663, 2009 2853, 2010 381 2511. RO 2011 5699 art. 22]. Voir actuellement l’O du DEFR du 26 oct. 2011 (RS 916.307.1).
3 RS 916.441.22
(art. 5)
Le passage à l’affouragement sans ensilage est soumis aux exigences suivantes:
Les fourrages ci-dessous sont interdits ou leur utilisation doit être restreinte pendant la durée de la production fromagère et durant les quatre semaines qui la précèdent:
Flocons de pommes de terre: leur distribution directe dans la crèche vide est interdite durant la période de végétation.
Les exigences suivantes sont à remplir pour l’affouragement d’ensilage à d’autres animaux que les vaches en lactation, tels que le bétail à l’engrais, le jeune bétail, le bétail non laitier, le menu bétail et les chevaux:
1 Mise à jour par l’erratum du 8 déc. 2020, ne concerne que le texte italien (RO 2020 5371).
1 La désignation de l’unité administrative a été adaptée au 1er janv. 2013 en application de l’art. 16 al. 3 de l’O du 17 nov. 2004 sur les publications officielles (RO 2004 4937). Il a été tenu compte de cette mod. dans tout le texte.2 RS 916.351.03 RS 916.0204 Nouvelle teneur selon le ch. I de l’O du DFI du 20 oct. 2010, en vigueur depuis le 1er janv. 2011 (RO 2010 5025).
del 23 novembre 2005 (Stato 8 dicembre 2020)
La presente ordinanza è applicabile:
1 Nuovo testo giusta il n. I dell’O del DFI del 20 ott. 2010, in vigore dal 1° gen. 2011 (RU 2010 5025).
1 La stalla in cui è tenuto il bestiame da latte, gli abbeveratoi e le attrezzature per il foraggiamento, nonché i locali appartenenti alla stalla vanno mantenuti puliti, in ordine e in ottimo stato.
2 I giacigli devono essere asciutti e puliti. Come lettiera sono autorizzati paglia e altri materiali adeguati in ottimo stato che non costituiscono un pericolo per la salute degli animali e non pregiudicano la qualità del latte.
Per la tenuta degli animali fanno stato i seguenti principi:
1 Gli alimenti e l’acqua per l’abbeveramento non devono pregiudicare la salute degli animali e la qualità del latte. Si possono utilizzare unicamente alimenti per animali puliti, non avariati e ineccepibili dal profilo igienico.
2 L’allegato 1 elenca gli alimenti vietati o il cui impiego è soggetto a restrizioni per gli animali tenuti nelle stalle del bestiame da latte.
1 Agli animali in lattazione non si possono somministrare insilati se il latte da essi prodotto è utilizzato per la fabbricazione di formaggio ai sensi dell’articolo 3 dell’ordinanza del 7 dicembre 19981 sul sostegno del prezzo del latte. L’allegato 2 numero 1 stabilisce le esigenze per il passaggio al foraggiamento senza insilati.
2 Gli alimenti per animali di cui all’allegato 2 numero 2 sono vietati o soggetti a utilizzazione ristretta durante il periodo della fabbricazione del formaggio e nelle quattro settimane che lo precedono.
3 La somministrazione di insilati ad animali che non siano animali in lattazione è autorizzata solo alle condizioni e oneri di cui all’allegato 2 numero 3.
1 [RU 1999 1226, 2000 406, 2001 842, 2002 213 3050, 2003 5491, 2005 2545, 2006 893, 2007 1469 all. 4 n. 57. RU 2008 3839 art. 15 n 1]. Vedi ora l’O del 25 giu. 2008 (RS 916.350.2).
1 Allo scopo di diagnosticare le infiammazioni croniche o subcliniche, le mammelle di tutte le vacche il cui latte viene fornito devono essere sottoposte alla prova di Schalm almeno una volta al mese. Il latte di quarti che reagiscono positivamente alla prova di Schalm (++, +++) è considerato difettoso.
2 Nelle aziende d’estivazione il primo controllo va eseguito al più tardi sette giorni dopo il carico dell’alpe.
3 La prova di Schalm può essere sostituita dalla determinazione, per ogni vacca, del numero di cellule in campioni di mungitura quotidiana dei 4/4, eseguita dalle federazioni d’allevamento, oppure dalla misurazione permanente della conduttività del latte di ogni quarto. Se il numero di cellule del latte di una vacca è superiore a 150 000 o la conduttività del latte di un quarto diverge dalla norma nella misura del 50 per cento, occorre sottoporre la vacca alla prova di Schalm.
4 I risultati dei controlli devono essere registrati per scritto e conservati per tre anni.1
1 Nuovo testo giusta il n. I dell’O del DFI del 13 feb. 2008, in vigore dal 1° mar. 2008 (RU 2008 567).
1 Per i trattamenti medicamentosi vanno osservate le esigenze dell’ordinanza del 18 agosto 20041 sui medicamenti per uso veterinario.
2 L’obbligo di tenere un registro è retto dagli articoli 25–29 dell’ordinanza del 18 agosto 2004 sui medicamenti per uso veterinario.
1 RS 812.212.27
1 Può essere fornito solo latte di qualità ineccepibile e dalla composizione inalterata proveniente da animali in buona salute.
2 Il latte deve soddisfare le seguenti esigenze, che tengono conto della dispersione dovuta al metodo impiegato:2
Criterio | Esigenza |
Numero di germi a 30 °C (al ml) | < 80 000a |
Cellule somatiche (al ml) | < 350 000b |
Sostanze inibitrici | non accertabili |
| |
b Media geometrica mensile dei risultati di analisi di almeno due campioni per ogni mese civile. |
Criterio | Esigenza |
Numero di germi a 30 °C (al ml) | < 1 500 000 o < 500 000, purché il latte sia destinato alla fabbricazione di prodotti di latte crudo senza trattamento termico |
Sostanze inibitrici | non accertabili |
3 In ogni mese di produzione, il latte deve essere analizzato almeno due volte al fine di verificare se soddisfa le esigenze di cui al capoverso 2.5
1 Nuovo testo giusta il n. I dell’O del DFI del 20 ott. 2010, in vigore dal 1° gen. 2011 (RU 2010 5025).
2 Nuovo testo giusta il n. I dell’O del DFI del 20 ott. 2010, in vigore dal 1° gen. 2011 (RU 2010 5025).
3 Nuovo testo giusta il n. I dell’O del DFI del 20 ott. 2010, in vigore dal 1° gen. 2011 (RU 2010 5025).
4 Nuovo testo giusta il n. I dell’O del DFI del 13 feb. 2008, in vigore dal 1° mar. 2008 (RU 2008 567).
5 Introdotto dal n. I dell’O del DFI del 20 ott. 2010, in vigore dal 1° gen. 2011 (RU 2010 5025).
Se il latte non soddisfa le esigenze di cui all’articolo 8, i laboratori di prova informano l’autorità competente. I produttori devono adottare le necessarie misure di risanamento.
1 È vietata la fornitura di:
2 Gli animali che hanno subito un trattamento veterinario e il cui latte rischia di contenere sostanze estranee devono essere identificati.
3 Il latte di animali che presentano segni clinici di una malattia delle mammelle può essere utilizzato quale derrata alimentare unicamente secondo le istruzioni di un veterinario.
4 Il colostro ai sensi dell’articolo 66a dell’ordinanza del DFI del 23 novembre 20052 sulle derrate alimentari di origine animale, munto nei cinque giorni dopo il parto, può essere commercializzato. Il colostro deve essere separato dal resto del latte e consegnato con la relativa designazione. È vietato mescolare il colostro con il latte. Le esigenze d’igiene per la produzione lattiera valgono analogamente per il colostro.3
1 Abrogata dal n. I dell’O del DFI del 27 mag. 2020, con effetto dal 1° lug. 2020 (RU 2020 2545).
2 [RU 2005 6043, 2006 4949 n. II, 2008 1009 n. II e III 6037 n. II e III, 2009 2019 n. II, 2010 4637, 2013 4969 n. II. RU 2017 973 art. 105]. Vedi ora l’O del 16 dic. 2016 (RS 817.022.108).
3 Introdotto dal n. I dell’O del DFI del 13 feb. 2008, in vigore dal 1° mar. 2008 (RU 2008 567).
1 Le persone addette alla mungitura o al trattamento del latte devono curare con grande attenzione la pulizia personale. Nell’area di mungitura devono essere disponibili installazioni idonee che consentano alle persone di lavarsi regolarmente mani e braccia.
2 Esse devono indossare abiti puliti e adeguati.
3 Le persone affette dalla forma acuta di una malattia trasmissibile attraverso le derrate alimentari o che espellono agenti patogeni in grado di contaminare le derrate alimentari non possono né mungere né trattare il latte. Esse devono dichiarare al produttore eventuali sintomi di una malattia accertati da un medico. Il produttore è tenuto ad informare il proprio personale del carattere obbligatorio di tale dichiarazione.
1 Prima della mungitura occorre pulire ed eliminare da eventuali resti d’acqua le parti dell’impianto, i recipienti e le attrezzature per il latte entrate in contatto con il latte.
2 Prima dell’inizio della mungitura i capezzoli, la mammella e le parti adiacenti devono essere puliti.
3 In fase di premungitura il latte di ogni animale deve essere controllato al fine di rilevare anomalie organolettiche o fisico-chimiche. Il latte che presenta anomalie organolettiche o fisico-chimiche non può essere utilizzato quale derrata alimentare.
4 I prodotti per l’immersione o la vaporizzazione dei capezzoli possono essere utilizzati se autorizzati ai sensi della legislazione sugli agenti terapeutici oppure della legislazione sui prodotti chimici.1
1 Nuovo testo giusta il n. I dell’O del DFI del 12 mag. 2017, in vigore dal 1° giu. 2017 (RU 2017 3213).
1 Durante o immediatamente dopo la mungitura, il latte va filtrato attraverso un apparecchio di filtrazione idoneo per le derrate alimentari. L’utilizzazione di filtri che influiscono sul numero di cellule è proibita.
2 Se il latte destinato alla fabbricazione del formaggio è fornito direttamente due volte al giorno, il produttore e l’addetto alla trasformazione del latte possono convenire che il latte venga filtrato nel caseificio.
1 Immediatamente dopo la mungitura il latte deve essere posto in un luogo pulito, progettato e attrezzato in modo da escludere contaminazioni.
2 Se è fornito due volte al giorno, il latte va raffreddato efficacemente con acqua corrente fredda prima di essere consegnato.
3 Se la fornitura ha luogo una volta al giorno, il latte deve essere raffreddato immediatamente dopo la mungitura in modo da raggiungere, entro due ore, una temperatura uguale o inferiore a 8 °C e immagazzinato a detta temperatura.
4 Se la fornitura avviene ogni due giorni, il latte deve essere raffreddato ad una temperatura uguale o inferiore a 6 °C e immagazzinato a tale temperatura.
5 Il produttore deve verificare regolarmente il tempo di raffreddamento e la temperatura d’immagazzinamento. Durante il raffreddamento e l’immagazzinamento non deve verificarsi alcuna alterazione della materia grassa che possa pregiudicare la qualità del latte.
6 La prima mungitura può essere immagazzinata per 48 ore al massimo prima del trasporto verso l’azienda di trasformazione.
7 L’addetto alla trasformazione del latte può fissare temperature di raffreddamento diverse per la fabbricazione di formaggi. La temperatura d’immagazzinamento non può però oltrepassare i 18 °C. Non appena la temperatura di immagazzinamento oltrepassa gli 8 °C la trasformazione deve effettuarsi al più tardi 24 ore dopo l’ultima mungitura. La sicurezza alimentare deve essere garantita in ogni momento.1
1 Nuovo testo giusta il n. I dell’O del DFI del 13 feb. 2008, in vigore dal 1° mar. 2008 (RU 2008 567).
1 Il latte va trasportato verso l’azienda di trasformazione in modo accurato e igienico.
2 La catena del freddo dev’essere mantenuta durante il trasporto e all’arrivo presso lo stabilimento di destinazione la temperatura del latte non deve superare i 10 °C.
1 Le superfici dei materiali che entrano in contatto con il latte devono essere:
2 Dopo l’impiego, le superfici devono essere pulite e, se necessario, disinfettate.
3 Dopo ogni viaggio, o ogni serie di viaggi se il lasso di tempo tra lo scarico e il carico successivo è estremamente contenuto, ma ad ogni modo almeno una volta al giorno, i contenitori e i bidoni usati per il trasporto del latte crudo devono essere puliti e disinfettati prima di una loro riutilizzazione. Non è necessario pulire i recipienti e i bidoni ogni giorno se la fornitura del latte avviene ogni due giorni.
I locali in cui vengono puliti i recipienti, gli impianti di mungitura e le attrezzature per il latte devono essere muniti di:
1 I detergenti e i disinfettanti vanno conservati negli imballaggi originali o in recipienti speciali muniti dei dispositivi e dei contrassegni previsti dalla legislazione sui prodotti chimici; vanno tenuti ben chiusi e conservati sufficientemente separati dalle derrate alimentari e dagli alimenti per animali.
2 Al posto dei disinfettanti può essere utilizzata, dopo una pulizia accurata, acqua calda a una temperatura di almeno 85 °C.
L’acqua usata per pulire e per risciacquare deve essere di qualità analoga all’acqua potabile.
1 Per la pulizia e la disinfezione si possono utilizzare unicamente accessori ineccepibili dal profilo igienico. È vietato l’uso di stracci e panni.
2 Gli accessori utilizzati per pulire le attrezzature per il latte non possono essere destinati ad altri scopi.
I produttori devono provvedere al funzionamento ineccepibile dell’impianto per la mungitura. La manutenzione dell’impianto di mungitura deve essere svolta da un esperto almeno una volta all’anno, e, se si tratta di un’azienda di estivazione, almeno una volta ogni due anni, conformemente a norme internazionalmente riconosciute. Le schede relative alla manutenzione vanno conservate per tre anni.
1 Nuovo testo giusta il n. I dell’O del DFI del 13 feb. 2008, in vigore dal 1° mar. 2008 (RU 2008 567).
1 Le stalle e le aree per il movimento vanno strutturate in modo da garantire una tenuta degli animali adeguata, pulita e sana. L’area di mungitura deve consentire una mungitura igienica e pulita.
2 Nel locale d’attesa del bestiame e nell’area di mungitura i pavimenti devono avere un rivestimento stabile.
1 I locali in cui il latte è immagazzinato, trattato o raffreddato devono essere situati e costruiti in modo da evitare per quanto possibile rischi di contaminazione del latte.
2 Anche i recipienti e le attrezzature per il latte devono essere concepiti in modo da evitare per quanto possibile una contaminazione del latte.
3 I recipienti e le attrezzature per il latte possono essere utilizzati soltanto per la mungitura, il trattamento, il raffreddamento, l’immagazzinamento, il trasporto e il ritiro del latte, ma non per l’immagazzinamento di siero o di latte magro.
I locali destinati all’immagazzinamento del latte che non viene fornito due volte al giorno devono soddisfare le seguenti esigenze:
Se il latte è immagazzinato in una cisterna chiusa, essa va collocata in un luogo pulito, protetto dagli agenti atmosferici e dai cattivi odori, il cui pavimento liscio e stabile abbia una pendenza sufficiente per consentire il deflusso dell’acqua. Tutte le aperture della cisterna devono poter essere chiuse.
L’ordinanza del DFE del 13 aprile 19991 sull’assicurazione della qualità nella produzione lattiera è abrogata.
1 [RU 1999 1930, 2000 2707, 2003 343, 2004 4093]
La presente ordinanza entra in vigore il 1° gennaio 2006.
(art. 4 cpv. 2)
Al bestiame da latte e agli animali tenuti nelle stalle del bestiame da latte è vietato o, autorizzato con restrizioni, somministrare gli alimenti per animali elencati di seguito.
La somministrazione di siero e di altri sottoprodotti liquidi del latte deve soddisfare le seguenti esigenze:
1 Aggiornato dal n. I dell’O del DFI del 30 ott. 2015, in vigore dal 1° dic. 2015 (RU 2015 4253) e dalla correzione del 1° ott. 2019 (RU 2019 3085).
2 [RU 1999 2084, 2002 4313, 2003 5467, 2005 981 6655, 2006 5213 n. II 5217 all. n. 7, 2007 4477 V n. 21, 2008 3663 n. II III, 2009 2853 n. II, 2010 381 2511. RU 2011 5699 art. 22]. Vedi ora: l’O del DEFR del 26 ott. 2011, in vigore dal 1° gen. 2012 (RS 916.307.1).
3 RS 916.441.22
(art. 5)
Esigenze per il passaggio al foraggiamento senza insilati:
Durante il periodo della fabbricazione del formaggio e nelle quattro settimane che lo precedono, sono vietati o soggetti a restrizioni i seguenti alimenti per animali:
Fiocchi di patate: la loro somministrazione direttamente nella mangiatoia vuota è vietata durante il periodo di foraggiamento verde.
Per il foraggiamento con insilati ad animali che non siano animali in lattazione, come il bestiame da ingrasso, il bestiame giovane, il bestiame in asciutta, il bestiame minuto e i cavalli vanno rispettate le seguenti esigenze:
1 Correzione dell’8 dic. 2020 (RU 2020 5371).
1 La designazione dell’unità amministrativa è stata adattata in applicazione dell’art. 16 cpv. 3 dell’O del 17 nov. 2004 sulle pubblicazioni ufficiali (RU 2004 4937), con effetto dal 1° gen. 2013. Di detta mod. è tenuto conto in tutto il presente testo.2 RS 916.351.03 RS 916.0204 Nuovo testo giusta il n. I dell’O del DFI del 20 ott. 2010, in vigore dal 1° gen. 2011 (RU 2010 5025).