451.1
Verordnung über den Natur- und Heimatschutz
(NHV)
vom 16. Januar 1991 (Stand am 1. Juni 2017)
Der Schweizerische Bundesrat,
gestützt auf Artikel 26 des Bundesgesetzes vom 1. Juli 19661 über den Natur- und Heimatschutz (NHG) sowie Artikel 44 Absatz 1 des Umweltschutzgesetzes vom 7. Oktober 19832 (USG), in Ausführung des Übereinkommens vom 19. September 19793 über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume,4
verordnet:
1. Abschnitt: Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege bei Erfüllung von Bundesaufgaben5
Art. 11Grundsatz
Bei der Erfüllung von Bundesaufgaben nach Artikel 2 NHG und bei der Schaffung und Änderung von Rechtserlassen sowie Konzepten und Sachplänen (Art. 13 des Raumplanungsgesetzes vom 22. Juni 19792) für diese Aufgaben berücksichtigen die zuständigen Behörden des Bundes und der Kantone die Anforderungen von Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege.
Art. 2 Mitwirkung der Fachorgane für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege1
1 Das Bundesamt für Umwelt (BAFU)2, das Bundesamt für Kultur (BAK) und das Bundesamt für Strassen (ASTRA)3 stehen den für die Erfüllung von Bundesaufgaben zuständigen Behörden beratend zur Verfügung.
2 Die zuständigen Behörden des Bundes holen bei der Erfüllung einer Bundesaufgabe nach Artikel 2 NHG eine fachliche Stellungnahme der Kantone ein. Für die Mitwirkung des BAFU, des BAK und des ASTRA gilt Artikel 3 Absatz 4 NHG.4
3 Die Kantone sorgen für die Mitwirkung ihrer Fachstellen für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege bei der Erfüllung der ihnen nach Artikel 1 obliegenden Aufgaben.5
4 Das BAFU, das BAK und das ASTRA (Abs. 2) sowie die kantonalen Fachstellen für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege (Abs. 3) beurteilen im Rahmen ihrer Mitwirkung, ob nach Artikel 7 NHG ein Gutachten der zuständigen Fachkommission des Bundes (Art. 23 Abs. 2) notwendig ist.6
1 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
2 Die Bezeichnung der Verwaltungseinheit wurde in Anwendung von Art. 16 Abs. 3 der Publikationsverordnung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) angepasst. Die Anpassung wurde im ganzen Text vorgenommen.
3 Der Kreis der betroffenen Verwaltungseinheit wurde in Anwendung von Art. 16 Abs. 3 der Publikationsverordnung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) angepasst. Die Anpassung wurde im ganzen Text vorgenommen.
4 Fassung gemäss Ziff. II 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).
5 Fassung gemäss Ziff. II 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).
6 Fassung gemäss Ziff. II 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).
Art. 31
1 Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, mit Wirkung seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
2. Abschnitt: Unterstützung von Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege durch den Bund6
Art. 41Globale Finanzhilfen
1 Finanzhilfen für Massnahmen zur Erhaltung von schützenswerten Objekten nach Artikel 13 NHG werden in der Regel auf der Grundlage einer Programmvereinbarung global gewährt.
2 Gegenstand der Programmvereinbarung sind insbesondere:
- a.
- die in den Bereichen Naturschutz, Heimatschutz oder Denkmalpflege gemeinsam zu erreichenden strategischen Programmziele;
- b.
- die Leistung des Kantons;
- c.
- die Beitragsleistung des Bundes;
- d.
- das Controlling.
3 Die Dauer der Programmvereinbarung beträgt höchstens vier Jahre.
4 Das BAFU, das BAK und das ASTRA erlassen Richtlinien über das Vorgehen bei Programmvereinbarungen sowie über die Angaben und Unterlagen zu den Gegenständen der Programmvereinbarung.
1 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).
Art. 4a1Finanzhilfen im Einzelfall
1 Ausnahmsweise können Finanzhilfen einzeln gewährt werden, wenn die Massnahmen:
- a.
- dringlich sind;
- b.
- in besonderem Mass eine komplexe oder spezielle fachliche Beurteilung erfordern; oder
- c.
- mit grossem Aufwand verbunden sind.
2 Das BAFU, das BAK oder das ASTRA schliesst dazu mit dem Kanton einen Vertrag ab oder erlässt eine Verfügung.
3 Das BAFU, das BAK und das ASTRA erlassen Richtlinien über das Vorgehen bei der Gewährung von Finanzhilfen im Einzelfall sowie über die Angaben und Unterlagen zum Gesuch.
1 Eingefügt durch Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).
Art. 4b1Gesuch
1 Der Kanton reicht das Gesuch um Finanzhilfen beim BAFU, BAK oder ASTRA ein.
2 Das Gesuch um eine globale Finanzhilfe muss Angaben enthalten über:
- a.
- die zu erreichenden Programmziele;
- b.
- die zur Zielerreichung voraussichtlich notwendigen Massnahmen und deren Durchführung;
- c.
- die Wirksamkeit der Massnahmen.
1 Eingefügt durch Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).
Art. 51Beitragsbemessung
1 Die Höhe der Finanzhilfen richtet sich nach:
- a.
- der nationalen, regionalen oder lokalen Bedeutung der zu schützenden Objekte;
- b.
- dem Umfang, der Qualität und der Komplexität der Massnahmen;
- c.
- dem Grad der Gefährdung der zu schützenden Objekte;
- d.
- der Qualität der Leistungserbringung.
2 Die Höhe der globalen Finanzhilfen wird zwischen dem BAFU, dem BAK oder dem ASTRA und dem betroffenen Kanton ausgehandelt.
3 In den Bereichen Denkmalpflege, Archäologie, Ortsbildschutz und Schutz der historischen Verkehrswege können die Finanzhilfen auch mittels folgender Höchstbeiträge in Prozenten an die beitragsberechtigten Aufwendungen festgelegt werden:
- a.
- 25 Prozent für Objekte von nationaler Bedeutung;
- b.
- 20 Prozent für Objekte von regionaler Bedeutung;
- c.
- 15 Prozent für Objekte von lokaler Bedeutung.
4 Ausnahmsweise kann der Prozentsatz nach Absatz 3 bis auf höchstens 45 Prozent erhöht werden, wenn nachgewiesen wird, dass die unerlässlichen Massnahmen andernfalls nicht finanziert werden können.
1 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).
Art. 61Beitragsberechtigte Aufwendungen
Beitragsberechtigt sind nur Aufwendungen, die tatsächlich entstanden und für die zweckmässige Erfüllung der Massnahmen erforderlich sind.
1 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).
Art. 7 Nebenbestimmungen
1 Die Zusicherung einer Finanzhilfe für ein Objekt kann insbesondere mit den Auflagen und Bedingungen verknüpft werden, dass:
- a.
- es dauernd oder für eine bestimmte Zeit unter Schutz gestellt wird;
- b.
- es in einem dem Beitragszweck entsprechenden Zustand erhalten wird und Änderungen des Zustandes der Zustimmung des BAFU, des BAK oder des ASTRA bedürfen;
- c.
- der Beitragsempfänger periodisch über dessen Zustand Bericht erstattet;
- d.1
- einer vom BAFU, dem BAK oder dem ASTRA bezeichneten Person während der Ausführung von Arbeiten am Objekt jede gewünschte Einsicht gewährt wird;
- e.2
- f.3
- alle verlangten Berichte, zeichnerischen und fotografischen Aufnahmen dem BAFU, dem BAK oder dem ASTRA kostenlos überlassen werden;
- g.4
- am Objekt eine dauerhafte Inschrift über die Mithilfe und den Schutz des Bundes angebracht wird;
- h.
- die nötigen Unterhaltsarbeiten ausgeführt werden;
- i.
- Handänderungen oder andere rechtliche Veränderungen dem BAFU, dem BAK oder dem ASTRA sofort zu melden sind;
- k.
- sein Zustand überwacht werden darf;
- l.
- es in einem mit seiner Zweckbestimmung vereinbaren Masse für die Allgemeinheit zugänglich gemacht wird.
2 Das BAFU, das BAK und das ASTRA können auf die Ablieferung einer Dokumentation nach Absatz 1 Buchstabe f verzichten, wenn eine sachgerechte Archivierung und die Zugänglichkeit beim Kanton gewährleistet sind.5
1 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
2 Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, mit Wirkung seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
3 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
4 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
5 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
Art. 81Ausnahmen von der Anmerkungspflicht
In der Zusicherung entbinden das BAFU, das BAK oder das ASTRA die Grundeigentümerin oder den Grundeigentümer von der Anmerkungspflicht, falls die Schutz- und Unterhaltsmassnahmen auf andere Weise gleichwertig abgesichert werden. Sie berücksichtigen dabei die Bedeutung des Objekts, seine potentielle Gefährdung sowie die vorhandenen kantonalen rechtlichen Schutzmöglichkeiten.
1 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
Art. 91 Kompetenz zur Beitragsgewährung2
1 Für die Gewährung der Finanzhilfen ist das BAFU, das BAK oder das ASTRA zuständig.3
2 Diese Bestimmung gilt auch für die Artikel 14, 14a und, soweit es sich nicht um die Einleitung eines Enteignungsverfahrens handelt, 15 NHG.
1 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
2 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).
3 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).
Art. 101Auszahlung
1 Globale Finanzhilfen werden in Tranchen ausbezahlt.
2 Finanzhilfen im Einzelfall werden aufgrund der von der kantonalen Fachstelle geprüften und genehmigten Abrechnungen ausbezahlt.
1 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).
Art. 10a1Berichterstattung und Kontrolle
1 Der Kanton erstattet dem BAFU, dem BAK oder dem ASTRA jährlich Bericht über die Verwendung der globalen Finanzhilfen.
2 Das BAFU, das BAK oder das ASTRA kontrolliert stichprobenweise:
- a.
- die Ausführung einzelner Massnahmen gemäss Programmvereinbarung, Verfügung oder Vertrag;
- b.
- die Verwendung der ausbezahlten Beiträge.
1 Eingefügt durch Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).
Art. 111Mangelhafte Erfüllung
1 Bei globalen Finanzhilfen hält das BAFU, das BAK oder das ASTRA die Tranchenzahlungen während der Programmdauer ganz oder teilweise zurück, wenn der Kanton:
- a.
- seiner Berichterstattungspflicht (Art. 10a Abs. 1) nicht nachkommt;
- b.
- eine erhebliche Störung seiner Leistung schuldhaft verursacht.
2 Stellt sich bei globalen Finanzhilfen nach der Programmdauer heraus, dass die Leistung mangelhaft ist, so verlangt das BAFU, das BAK oder das ASTRA vom Kanton Nachbesserung; es setzt ihm dafür eine angemessene Frist.
3 Die Rechtsfolgen von Leistungsstörungen bei zugesicherten Finanzhilfen im Einzelfall und die Rückforderung bereits ausbezahlter Finanzhilfen richten sich nach Artikel 28 des Subventionsgesetzes vom 5. Oktober 19902.
1 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).
2 SR 616.1
Art. 12 Beiträge an Organisationen1
1 Organisationen des Naturschutzes, des Heimatschutzes und der Denkmalpflege von gesamtschweizerischer Bedeutung, die Anspruch auf eine Finanzhilfe nach Artikel 14 NHG erheben, haben dem BAFU, dem BAK oder dem ASTRA ein begründetes Gesuch einzureichen.2 Dem Gesuch sind detaillierte Unterlagen (Rechnungen und Berichte) über die Tätigkeit der Vereinigung beizulegen, aus denen ersichtlich ist, in welchem Masse beitragsberechtigte Leistungen im öffentlichen Interesse erbracht werden.
2 Finanzhilfen für Tätigkeiten, die im gesamtschweizerischen Interesse liegen, können auch ausgerichtet werden an:
- a.
- internationale Organisationen für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege;
- b.
- Sekretariate internationaler Übereinkommen für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege.3
Art. 12a1Forschung, Ausbildung, Öffentlichkeitsarbeit
1 Gesuche um Finanzhilfen nach Artikel 14a Absatz 1 NHG sind dem BAFU, dem BAK oder dem ASTRA einzureichen.
2 Finanzhilfen an die Kantone werden global auf der Grundlage von Programmvereinbarungen gewährt. Es gelten die Artikel 4–11.
3 Finanzhilfen an andere Empfänger werden einzeln gewährt. Es gelten die Artikel 6, 9, 10a und 11 Absatz 3.
1 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995 (AS 1996 225). Fassung gemäss Ziff. I 1 der V vom 2. Febr. 2011 (Weiterentwicklung der Programmvereinbarungen im Umweltbereich), in Kraft seit 1. März 2011 (AS 2011 649).
3. Abschnitt: Schutz der einheimischen Pflanzen- und Tierwelt
Art. 131Grundsatz
Der Schutz der einheimischen Pflanzen und Tiere soll wenn möglich durch angepasste land- und forstwirtschaftliche Nutzung ihrer Lebensräume (Biotope) erreicht werden. Diese Aufgabe erfordert die Zusammenarbeit zwischen den Fachorganen der Land- und Forstwirtschaft, des Natur- und Heimatschutzes, des Umweltschutzes sowie der Raumplanung.
1 Fassung gemäss Ziff. I 2 der V vom 28. Jan. 2015 über Anpassungen des Verordnungsrechts im Umweltbereich, insbesondere hinsichtlich der Programmvereinbarungen für die Programmperiode 2016–2019, in Kraft seit 1. März 2015 (AS 2015 427).
Art. 141Biotopschutz
1 Der Biotopschutz soll insbesondere zusammen mit dem ökologischen Ausgleich (Art. 15) und den Artenschutzbestimmungen (Art. 20) den Fortbestand der wildlebenden einheimischen Pflanzen- und Tierwelt sicherstellen.
2 Biotope werden insbesondere geschützt durch:
- a.
- Massnahmen zur Wahrung oder nötigenfalls Wiederherstellung ihrer Eigenart und biologischen Vielfalt;
- b.
- Unterhalt, Pflege und Aufsicht zur langfristigen Sicherung des Schutzziels;
- c.
- Gestaltungsmassnahmen, mit denen das Schutzziel erreicht, bestehende Schäden behoben und künftige Schäden vermieden werden können;
- d.
- Ausscheidung ökologisch ausreichender Pufferzonen;
- e.
- Erarbeitung wissenschaftlicher Grundlagen.
3 Biotope werden als schützenswert bezeichnet aufgrund:
- a.
- der insbesondere durch Kennarten charakterisierten Lebensraumtypen nach Anhang 1;
- b.
- der geschützten Pflanzen- und Tierarten nach Artikel 20;
- c.
- der nach der Fischereigesetzgebung gefährdeten Fische und Krebse;
- d.
- der gefährdeten und seltenen Pflanzen- und Tierarten, die in den vom BAFU erlassenen oder anerkannten Roten Listen aufgeführt sind;
- e.
- weiterer Kriterien, wie Mobilitätsansprüche der Arten oder Vernetzung ihrer Vorkommen.
4 Die Kantone können die Listen nach Absatz 3 Buchstaben a–d den regionalen Gegebenheiten anpassen.
5 Die Kantone sehen ein zweckmässiges Feststellungsverfahren vor, mit dem möglichen Beeinträchtigungen schützenswerter Biotope sowie Verletzungen der Artenschutzbestimmungen des Artikels 20 vorgebeugt werden kann.
6 Ein technischer Eingriff, der schützenswerte Biotope beeinträchtigen kann, darf nur bewilligt werden, sofern er standortgebunden ist und einem überwiegenden Bedürfnis entspricht. Für die Bewertung des Biotops in der Interessenabwägung sind neben seiner Schutzwürdigkeit nach Absatz 3 insbesondere massgebend:
- a.
- seine Bedeutung für die geschützten, gefährdeten und seltenen Pflanzen- und Tierarten;
- b.
- seine ausgleichende Funktion für den Naturhaushalt;
- c.
- seine Bedeutung für die Vernetzung schützenswerter Biotope;
- d.
- seine biologische Eigenart oder sein typischer Charakter.
7 Wer einen Eingriff vornimmt oder verursacht, ist zu bestmöglichen Schutz-, Wiederherstellungs- oder ansonst angemessenen Ersatzmassnahmen zu verpflichten.
1 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).
Art. 15 Ökologischer Ausgleich
1 Der ökologische Ausgleich (Art. 18b Abs. 2 NHG) bezweckt insbesondere, isolierte Biotope miteinander zu verbinden, nötigenfalls auch durch die Neuschaffung von Biotopen, die Artenvielfalt zu fördern, eine möglichst naturnahe und schonende Bodennutzung zu erreichen, Natur in den Siedlungsraum einzubinden und das Landschaftsbild zu beleben.
2 Für Beiträge für besondere ökologische Leistungen in der Landwirtschaft gilt der Begriff Biodiversitätsbeiträge, wie er in der Direktzahlungsverordnung vom 23. Oktober 20131 verwendet wird.2
Art. 16 Bezeichnung der Biotope von nationaler Bedeutung
1 Die Bezeichnung der Biotope von nationaler Bedeutung sowie die Festlegung der Schutzziele und die Bestimmung der Fristen für die Anordnung der Schutzmassnahmen nach Artikel 18a NHG werden in besonderen Verordnungen (Inventaren) geregelt.
2 Die Inventare sind nicht abschliessend; sie sind regelmässig zu überprüfen und nachzuführen.
Art. 17 Schutz und Unterhalt der Biotope von nationaler Bedeutung
1 Für die Biotope von nationaler Bedeutung regeln die Kantone nach Anhören des BAFU die Schutz- und Unterhaltsmassnahmen sowie deren Finanzierung.
1 Aufgehoben durch Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, mit Wirkung seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).
Art. 181Abgeltungen für Biotope und den ökologischen Ausgleich
1 Die Höhe der globalen Abgeltungen für Schutz und Unterhalt der Biotope und für den ökologischen Ausgleich richtet sich nach:
- a.
- der nationalen, regionalen oder lokalen Bedeutung der zu schützenden Objekte;
- b.
- dem Umfang, der Qualität und der Komplexität der Massnahmen sowie von deren Planung;
- c.
- der Bedeutung der Massnahmen für die Tier- und Pflanzenarten, die für die Erhaltung und Verbesserung der biologischen Vielfalt prioritär sind;
- d.
- dem Grad der Gefährdung der zu schützenden Objekte;
- e.
- der Bedeutung der Massnahmen für die Vernetzung von schützenswerten Biotopen und von Beständen schützenswerter Arten;
- f.
- der Qualität der Leistungserbringung;
- g.
- der Belastung des Kantons durch den Moorlandschafts- und den Biotopschutz. 2
2 Sie wird zwischen dem BAFU und dem betroffenen Kanton ausgehandelt.
3 Im Übrigen gelten die Artikel 4–4b und 6–11.
1 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).
2 Fassung gemäss Ziff. I 1 der V vom 2. Febr. 2011 (Weiterentwicklung der Programmvereinbarungen im Umweltbereich), in Kraft seit 1. März 2011 (AS 2011 649).
Art. 191Verhältnis zu den ökologischen Leistungen in der Landwirtschaft
Die Abgeltungen nach Artikel 18 werden um die Beiträge gekürzt, die für die gleiche ökologische Leistung auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche oder der Betriebsfläche nach den Artikeln 55–62 der Direktzahlungsverordnung vom 23. Oktober 20132 gewährt werden.
1 Fassung gemäss Anhang 9 Ziff. 3 der Direktzahlungsverordnung vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4145).
2 SR 910.13
Art. 20 Artenschutz
1 Das unberechtigte Pflücken, Ausgraben, Ausreissen, Wegführen, Anbieten, Verkaufen, Kaufen oder Vernichten, insbesondere durch technische Eingriffe, von wildlebenden Pflanzen der im Anhang 2 aufgeführten Arten ist untersagt.
2 Zusätzlich zu den im Bundesgesetz vom 20. Juni 19861 über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel genannten gelten die wildlebenden Tiere der im Anhang 3 aufgeführten Arten als geschützt. Es ist untersagt, Tiere dieser Arten:
- a.
- zu töten, zu verletzen oder zu fangen, sowie ihre Eier, Larven, Puppen, Nester oder Brutstätten zu beschädigen, zu zerstören oder wegzunehmen;
- b.
- lebend oder tot, einschliesslich der Eier, Larven, Puppen oder Nester, mit- zuführen, zu versenden, anzubieten, auszuführen, andern zu überlassen, zu erwerben, in Gewahrsam zu nehmen oder bei solchen Handlungen mitzuwirken.
3 Die zuständige Behörde kann zusätzlich zu den Ausnahmebewilligungen nach Artikel 22 Absatz 1 NHG weitere Ausnahmebewilligungen erteilen,
- a.
- wenn dies der Erhaltung der biologischen Vielfalt dient;
- b.
- für technische Eingriffe, die standortgebunden sind und einem überwiegenden Bedürfnis entsprechen. Ihr Verursacher ist zu bestmöglichen Schutz- oder ansonst angemessenen Ersatzmassnahmen zu verpflichten.
4 Die Kantone regeln nach Anhören des BAFU den angemessenen Schutz der im Anhang 4 aufgeführten Pflanzen- und Tierarten.2
5 Wer gegen die Bestimmungen der Absätze 1 und 2 verstösst, ist strafbar nach Artikel 24a NHG.3
1 SR 922.0
2 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).
3 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
Art. 21 Wiederansiedlung von Pflanzen und Tieren
Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) kann im Einvernehmen mit den betroffenen Kantonen die Wiederansiedlung von Arten, Unterarten und Rassen, die in der Schweiz wild lebend nicht mehr vorkommen, bewilligen, sofern:1
- a.
- ein genügend grosser artspezifischer Lebensraum vorhanden ist;
- b.
- entsprechende rechtliche Vorkehren zum Schutz der Art getroffen sind;
- c.
- keine Nachteile für die Erhaltung der Artenvielfalt und ihrer genetischen Eigenart entstehen.
1 Fassung gemäss Ziff. II 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).
3a. Abschnitt: Moore und Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung7
Art. 21a1Schutz der Moore
Die Bezeichnung der Moore von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung sowie ihr Schutz und Unterhalt richtet sich nach den Artikeln 16–19.
1 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995 (AS 1996 225). Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).
Art. 221Schutz der Moorlandschaften
1 Die Bezeichnung der Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung sowie die Festlegung der Schutzziele werden in einer besonderen Verordnung (Inventar) geregelt.
2 Die Kantone regeln nach Anhören des BAFU die Schutz- und Unterhaltsmassnahmen sowie deren Finanzierung.
3 Die Höhe der globalen Abgeltungen für Schutz und Unterhalt der Moorlandschaften richtet sich nach:
- a.
- dem Umfang, der Qualität und der Komplexität der Massnahmen;
- b.
- dem Grad der Gefährdung der zu schützenden Objekte;
- c.
- der Qualität der Leistungserbringung;
- d.
- der Belastung des Kantons durch den Moorlandschafts- und den Biotopschutz.2
3bis Sie wird zwischen dem BAFU und dem betroffenen Kanton ausgehandelt. Im Übrigen gelten für die Gewährung der Abgeltungen die Artikel 4–4b, 6–11 und 18 und 19.3
4 Die globalen Abgeltungen für Biotope von nationaler Bedeutung, die sich innerhalb von Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung befinden, richten sich nach den Artikeln 18 und 19.4
1 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
2 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).
3 Eingefügt durch Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).
4 Fassung gemäss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).
4. Abschnitt: Vollzug
Art. 231Bundesorgane
1 Die Fachstellen des Bundes für Natur-, Heimatschutz und Denkmalpflege sind:
- a.
- das BAFU für die Bereiche Natur- und Landschaftsschutz;
- b.
- das BAK für die Bereiche Denkmalpflege, Archäologie und Ortsbildschutz;
- c.
- das ASTRA für den Bereich Schutz der historischen Verkehrswege.
2 Sie vollziehen das NHG, soweit nicht andere Bundesbehörden zuständig sind. Bei der Erfüllung von Bundesaufgaben nach den Artikeln 2–6 NHG sorgen sie für eine koordinierte Information und Beratung der Behörden und der Öffentlichkeit.2
3 Sind andere Bundesbehörden für den Vollzug zuständig, so wirken das BAFU, das BAK und das ASTRA nach Artikel 3 Absatz 4 NHG mit.
4 Die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) und die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege (EKD) sind die beratenden Fachkommissionen des Bundes für Angelegenheiten des Naturschutzes, des Heimatschutzes und der Denkmalpflege.
1 Bereinigt gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995 (AS 1996 225), Ziff. II 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren (AS 2000 703) und Art. 16 Abs. 3 der Publikationsverordnung vom 17. Nov. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 4937).
2 Fassung gemäss Anhang 2 Ziff. 1 der V vom 29. März 2017 über das Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler, in Kraft seit 1. Juni 2017 (AS 2017 2815).
Art. 241Organisation der ENHK und der EKD
1 Die ENHK und die EKD bestehen aus je höchstens 15 Mitgliedern. Bei ihrer Zusammensetzung werden das Fachwissen sowie die einzelnen Aufgabenbereiche und Sprachgebiete berücksichtigt. Der Bundesrat wählt die Mitglieder und bezeichnet die Präsidentin oder den Präsidenten. Im Übrigen organisieren sich die Kommissionen selber.
2 Auf Antrag der ENHK und der EKD können das BAFU, das BAK und das ASTRA Personen mit Spezialkenntnissen zu ständigen Konsulentinnen oder Konsulenten ernennen. Sie beraten in ihren Spezialgebieten die Kommissionen sowie das BAFU, das BAK und das ASTRA.
3 Das UVEK genehmigt das Geschäftsreglement der ENHK und das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) dasjenige der EKD.2
4 Das BAFU und das BAK führen die Sekretariate. BAFU, BAK und ASTRA entschädigen sie anteilsmässig zulasten der Sachkredite.
5 Die ENHK und die EKD erstatten dem UVEK beziehungsweise dem EDI jährlich Bericht über ihre Tätigkeit.3
1 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
2 Fassung gemäss Ziff. II 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).
3 Fassung gemäss Ziff. II 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).
Art. 25 Aufgaben der ENHK und der EKD1
1 Die ENHK und die EKD haben insbesondere folgende Aufgaben:
- a.2
- sie beraten die Departemente in grundsätzlichen Fragen des Naturschutzes, des Heimatschutzes und der Denkmalpflege;
- b.
- sie wirken beratend mit beim Vollzug des NHG;
- c.
- sie wirken mit bei der Vorbereitung und Nachführung der Inventare von Objekten von nationaler Bedeutung;
- d.3
- sie begutachten Fragen des Naturschutzes, des Heimatschutzes und der Denkmalpflege zuhanden der Behörden des Bundes und der Kantone, die Bundesaufgaben nach Artikel 2 NHG zu erfüllen haben (Art. 7 und 8 NHG);
- e.4
- sie erstatten besondere Gutachten (Art. 17a NHG), sofern ein Vorhaben, das keine Bundesaufgabe nach Artikel 2 NHG darstellt, ein Objekt beeinträchtigen könnte, das in einem Inventar des Bundes nach Artikel 5 NHG aufgeführt oder anderweitig von besonderer Bedeutung ist.
2 Die EKD hat zudem folgende Aufgaben:
- a.
- sie nimmt auf Ersuchen des BAK zu Gesuchen um Finanzhilfen im Bereich der Denkmalpflege Stellung;
- b.
- sie pflegt die Zusammenarbeit und den wissenschaftlichen Austausch mit allen interessierten Kreisen und fördert die praktische und theoretische Grundlagenarbeit.5
3 Mitglieder der EKD, Konsulentinnen oder Konsulenten sowie weitere ausgewiesene Personen können vom BAK als Expertinnen und Experten mit der fachlichen Beratung und Begleitung der Kantone bei der Ausführung von Massnahmen beauftragt werden.6
1 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
2 Fassung gemäss Ziff. II 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).
3 Fassung gemäss Ziff. II 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).
4 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
5 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
6 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
Art. 26 Aufgaben der Kantone
1 Die Kantone sorgen für einen sachgerechten und wirksamen Vollzug von Verfassungs- und Gesetzesauftrag. Sie bezeichnen dazu Amtsstellen als Fachstellen für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege und geben diese dem BAFU, dem BAK oder dem ASTRA bekannt.1
2 Die Kantone berücksichtigen bei ihren raumwirksamen Tätigkeiten (Art. 1 der V vom 2. Okt. 19892 über die Raumplanung) die Massnahmen, für die der Bund Finanzhilfen oder Abgeltungen nach der vorliegenden Verordnung ausrichtet. Sie sorgen insbesondere dafür, dass die Pläne und Vorschriften, welche die zulässige Nutzung des Bodens im Sinne der Raumplanungsgesetzgebung regeln, den Schutzmassnahmen Rechnung tragen.
Art. 27 Mitteilung von Erlassen und Verfügungen
1 Die Kantone teilen dem BAFU, dem BAK oder dem ASTRA ihre Erlasse über den Naturschutz, den Heimatschutz und die Denkmalpflege mit.1
2 Die zuständigen Behörden teilen dem BAFU folgende Verfügungen mit:
- a.
- Ausnahmen von den Artenschutzbestimmungen (Art. 22 Abs. 1 und 3 NHG; Art. 20 Abs. 3);
- b.
- Beseitigung von Ufervegetation (Art. 22 Abs. 2 und 3 NHG);
- c.
- Feststellungsverfügungen im Biotop- und Artenschutz (Art. 14 Abs. 4);
- d.
- Wiederherstellungsverfügungen (Art. 24e NHG);
- e.2
- Verfügungen, die Bauten, Anlagen und Bodenveränderungen in Biotopen von nationaler Bedeutung (Art. 18a NHG) oder in Moorlandschaften (Art. 23b NHG) betreffen;
- f.3
- Genehmigungen von Nutzungsplanungen (Art. 26 des Raumplanungsgesetzes vom 22. Juni 19794), wenn Landschaften, Naturdenkmäler, Biotope und Moorlandschaften von nationaler Bedeutung beeinträchtigt werden.
3 Haben die ENHK, die EKD, das BAFU, das BAK oder das ASTRA bei einem Vorhaben im Sinne von Artikel 2 mitgewirkt, so teilt die zuständige Behörde ihnen auf Begehren die entsprechende Verfügung mit.
1 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
2 Eingefügt durch Ziff. II 1 der V vom 2. Febr. 2000 zum Bundesgesetz über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).
3 Eingefügt durch Ziff. II der V vom 2. April 2014, in Kraft seit 1. Mai 2014 (AS 2014 909).
4 SR 700
Art. 27a1Überwachung und Erfolgskontrolle
1 Das BAFU sorgt für die Überwachung der biologischen Vielfalt und stimmt sie mit anderen Massnahmen zur Umweltbeobachtung ab. Die Kantone können diese Überwachung ergänzen. Sie stimmen sie mit dem BAFU ab und stellen diesem ihre Unterlagen zur Verfügung.
2 Das BAFU, das BAK und das ASTRA führen Erfolgskontrollen durch, um den Vollzug der gesetzlichen Massnahmen und deren Eignung zu überprüfen. Sie arbeiten eng mit den betroffenen Bundesämtern und Kantonen zusammen.
1 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).
Art. 27b1Geoinformation
Das BAFU gibt die minimalen Geodatenmodelle und Darstellungsmodelle für Geobasisdaten nach dieser Verordnung vor, für die es im Anhang 1 der Geoinformationsverordnung vom 21. Mai 20082 als Fachstelle des Bundes bezeichnet ist.
1 Eingefügt durch Anhang 2 Ziff. 2 der V vom 21. Mai 2008 über Geoinformation, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2008 2809).
2 SR 510.620
5. Abschnitt: Schlussbestimmungen
Art. 28 Aufhebung bisherigen Rechts
Es werden aufgehoben:
- a.
- die Vollziehungsverordnung vom 27. Dezember 19661 zum Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz;
- b.
- der Bundesratsbeschluss vom 6. Juni 19882 über die Anwendung von Artikel 18d NHG.
Art. 29 Übergangsbestimmung
1 Bis der Bundesrat die Biotope von nationaler Bedeutung (Art. 16) und die Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung (Art. 22) bezeichnet hat und solange die einzelnen Inventare nicht abgeschlossen sind,
- a.
- sorgen die Kantone mit geeigneten Sofortmassnahmen dafür, dass sich der Zustand von Biotopen, denen aufgrund der vorhandenen Erkenntnisse und Unterlagen nationale Bedeutung zukommt, nicht verschlechtert;
- b.1
- bestimmt das BAFU im Einzelfall aufgrund der vorhandenen Erkenntnisse und Unterlagen bei Beitragsgesuchen die Bedeutung eines Biotops oder einer Moorlandschaft;
- c.2
- sorgen die Kantone mit geeigneten Sofortmassnahmen dafür, dass sich der Zustand von Moorlandschaften, denen aufgrund der vorhandenen Erkenntnisse und Unterlagen besondere Schönheit und nationale Bedeutung zukommt, nicht verschlechtert.
2 Die Finanzierung gemäss Absatz 1 Buchstaben a und b richtet sich nach den Artikeln 17 und 18, jene gemäss Absatz 1 Buchstabe c nach Artikel 22.3
3 Die Behörden und Amtsstellen des Bundes sowie seiner Anstalten und Betriebe treffen dort, wo sie nach der anwendbaren Spezialgesetzgebung des Bundes zuständig sind, die Sofortmassnahmen nach Absatz 1 Buchstaben a und c.4
1 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
2 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
3 Fassung gemäss Ziff. I 2 der V vom 28. Jan. 2015 über Anpassungen des Verordnungsrechts im Umweltbereich, insbesondere hinsichtlich der Programmvereinbarungen für die Programmperiode 2016–2019, in Kraft seit 1. März 2015 (AS 2015 427).
4 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
Art. 30 Inkrafttreten
Diese Verordnung tritt am 1. Februar 1991 in Kraft.
Anhang 11
(Art. 14 Abs. 3)
Liste der schützenswerten Lebensraumtypen
wissenschaftlich | deutsch |
Quellfluren, Gewässer | |
Adiantion | Kalktuff-Felsspaltengesellschaften |
Cratoneurion (commutati) | Kalk-Quellflur |
Cardamino-Montion | Weichwasser-Quellflur |
Ranunculion fluitantis | Brachsmen- und Barbenregion (Epipotamon) |
Glycerio-Sparganion | Bach- und Flussröhricht |
Charion | Armleuchteralgenrasen |
Potamion | Laichkrautgesellschaften |
Lemnion | Wasserlinsengesellschaften |
Nymphaeion | Seerosengesellschaften |
Hochmoore, Übergangsmoore | |
Sphagnion magellanici | Torfmoos-Hochmoor |
Caricion lasiocarpae | Übergangsmoor |
Sphagno-Utricularion | Wasserschlauch-Moortümpelgesellschaften |
Betulion pubescentis | Birken-Moorwald |
Piceo-Vaccinienion uliginosi (Sphagno-Pinetum mugi) | Torfmoos-Bergföhrenwald |
Sphagno-Piceetum | Torfmoos-Fichtenwald |
Uferbereiche, Verlandungsgesellschaften und Flachmoore | |
Phragmition | Stillwasser-Röhricht |
Phalaridion | Landschilf-Röhricht |
Littorellion | Strandlingsgesellschaften |
Magnocaricion | Grossseggenried |
Cladietum | Schneidbinsenried |
Caricion fuscae | Saures Kleinseggenried |
Caricion davallianae, Rhynchosporion | Kalk-Kleinseggenried |
Calthion | Sumpfdotterblumenwiese |
Molinion | Pfeifengraswiese |
Filipendulion | Spierstaudenflur |
Trockenrasen, magere Wiesen und Weiden | |
Alysso-Sedion | Thermophile Kalkfelsgrusflur |
Caricion ferrugineae | Rostseggenhalde |
Elynion | Nacktriedrasen |
Arabidion caeruleae | Kalk-Schneetälchen |
Salicion herbaceae | Sauerboden-Schneetälchen |
Stipo-Poion | Inneralpine Felsensteppe |
Cirsio-Brachypodion | Kontinentaler Halbtrockenrasen |
Xerobromion | Subatlantischer Trockenrasen |
Diplachnion | Insubrischer Trockenrasen |
Mesobromion | Subatlantischer Halbtrockenrasen |
Auenvegetation | |
Epilobion fleischeri | Alluvionen mit krautiger Pioniervegetation |
Caricion bicolori-atrofuscae | Schwemmufervegetation alpiner Wildbäche |
Nanocyperion | Zwergbinsen-Annuellenflur |
Bidention | Nitrophile Annuellenvegetation |
Salicion elaeagni | Gebirgsweidenaue |
Salicion cinereae | Moorweidengebüsche |
Alnion glutinosae | Erlen-Bruchwald |
Salicion albae | Silberweiden-Auenwald |
Alnion incanae | Grauerlen-Auenwald |
Fraxinion | Eschen-Auenwald |
Schluchtwälder, Wälder an Steilhängen und Trockenwälder | |
Lunario-Acerion | Bergahorn-Schluchtwald |
Tilion platyphylli | Wärmeliebender Linden-Mischwald |
Cephalanthero-Fagenion | Orchideen-Buchenwald |
Carpinion betuli | Eichen-Hainbuchenwald |
Quercion pubescenti-petraeae | Flaumeichenwald |
Orno-Ostryon | Hopfenbuchenwald der Südalpen |
Molinio-Pinion (inkl. Cephalanthero-Pinion) | Pfeifengras-Föhrenwald |
Erico-Pinion sylvestris, Cytiso-Pinion | Subkontinentaler Kalk-Föhrenwald |
Ononido-Pinion | Kontinentaler Steppen-Föhrenwald |
Dicrano-Pinion | Mesophiler Föhrenwald auf Silikat |
Asplenio-Abieti-Piceetum (Abieti-Piceion) | Blockschutt-Tannen-Fichtenwald |
Larici-Pinetum cembrae | Lärchen-Arvenwald |
Cirsio tuberosi-Pinetum montanae (Erico-Pinion mugo) | Knollendistel-Bergföhrenwald |
Saumgesellschaften, Gebüsche und Heiden | |
Aegopodion, Alliarion | Nährstoffreicher mesophiler Krautsaum |
Geranion sanguinei | Trockenwarmer Krautsaum |
Berberidion | Trockenwarme Gebüsche auf basenreichem Boden |
Calluno-Genistion | Subatlantische Zwergstrauchheide |
Juniperion sabinae | Kontinentale Zwergstrauchheide |
Ericion (carneae) | Subalpine Heide auf Kalkboden |
Juniperion nanae | Trockene subalpine Zwergstrauchheide |
Rhododendro-Vaccinion | Mesophile subalpine Zwergstrauchheide |
Loiseleurio-Vaccinion | Arktisch-alpine Zwergstrauchheide |
Fels-, Felsgrus- und Karstfluren sowie Schuttfluren | |
Asplenion serpentini | Serpentingesteinsflur |
Sedo-Veronicion | Thermophile Silikatfelsgrusflur |
Thlaspion rotundifolii | Alpine Kalkblockflur |
Drabion hoppeanae | Alpine Kalkschieferflur |
Petasition paradoxi | Feuchte Kalkschuttflur der höheren Lagen |
Androsacion alpinae | Alpine Silikatschuttflur |
Galeopsion segetum | Sommerwarme Silikatschuttflur |
Ackerbegleitvegetation, Ruderalfluren | |
Chenopodion rubri | Begleitvegetation der Hackkulturen auf basenarmen Böden |
Agropyro-Rumicion | Feuchte Trittflur |
Onopordion (acanthii) | Wärmeliebende Ruderalgesellschaften |
1 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).
Anhang 21
(Art. 20 Abs. 1)
Liste der geschützten Pflanzen
wissenschaftlich | deutsch |
Angiospermae | Blütenpflanzen |
Adonis vernalis L. | Frühlingsadonis |
Androsace sp. | Mannsschild, alle Arten |
Anemone sylvestris L. | Hügel-Windröschen |
Apium repens (Jacq.) Lag. | Kriechender Eppich |
Aquilegia alpina L. | Alpen-Akelei |
Armeria sp. | Grasnelke, alle Arten |
Artemisia sp. (Artengruppe der A. glacialis) | alle kleinen alpinen Edelraute-Arten |
Asphodelus albus Mill. | Affodill |
Calla palustris L. | Drachenwurz |
Carex baldensis L. | Monte-Baldo-Segge |
Daphne alpina L. | Alpen-Seidelbast |
Daphne cneorum L. | Flaumiger Seidelbast, Flühröschen |
Delphinium elatum L. | Hoher Rittersporn |
Dianthus glacialis Haenke | Gletscher-Nelke |
Dianthus gratianopolitanus Vill. | Grenobler Nelke |
Dianthus superbus L. | Pracht-Nelke |
Dictamnus albus L. | Diptam |
Dracocephalum sp. | Drachenkopf, beide Arten |
Droseraceae | Sonnentaugewächse, inkl. Wasserfalle |
Ephedra helvetica C. A. Mey. | Schweizerisches Meerträubchen |
Eriophorum gracile Roth | Schlankes Wollgras |
Eritrichium nanum (L.) Gaudin | Himmelsherold |
Eryngium alpinum L. | Alpen-Mannstreu, Alpendistel |
Eryngium campestre L. | Feld-Mannstreu |
Erythronium dens-canis L. | Hundszahn |
Fritillaria meleagris L. | Gewöhnliche Schachblume |
Gentiana pneumonanthe L. | Lungen-Enzian |
Gladiolus sp. | Gladiole, alle Arten |
Inula helvetica Weber | Schweizerischer Alant |
Iris pseudacorus L. | Gelbe Schwertlilie |
Iris sibirica L. | Sibirische Schwertlilie |
Leucojum aestivum L. | Spätblühende Knotenblume |
Lilium bulbiferum L. s.l. | Feuerlilie, beide Unterarten |
Lilium martagon L. | Türkenbund |
Lindernia procumbens (Krock.) Philcox | Büchsenkraut |
Melampyrum nemorosum L. | Hain-Walchtelweizen |
Myosotis rehsteineri Wartm. | Bodensee-Vergissmeinnicht |
Nuphar sp. | Teichrose, alle Arten |
Nymphaea alba L. | Weisse Seerose |
Orchidaceae | Orchideengewächse, alle Arten |
Paeonia officinalis L. | Pfingstrose |
Papaver f. alpinum (aurantiacum, sendtneri, occidentale) | Alpen-Mohn, alle Arten |
Paradisea liliastrum (L.) Bertol. | Trichterlilie, Paradieslilie |
Pulsatilla vulgaris Mill. | Gewöhnliche Küchenschelle |
Saxifraga hirculus L. | Goldblumiger Steinbrech |
Sempervivum grandiflorum Haw. | Gaudins Hauswurz |
Sempervivum wulfenii Mert. & W.D.J. Koch | Wulfens Hauswurz |
Silene coronaria (L.) Desr. | Kranzrade |
Sisymbrium supinum L. | Niederliegende Rauke |
Sorbus domestica L. | Speierling, Sperberbaum |
Trapa natans L. | Wassernuss |
Trifolium saxatile All. | Stein-Klee |
Tulipa sp. | Tulpe, alle Arten |
Typha minima Hoppe | Kleiner Rohrkolben |
Typha shuttleworthii W. D. J. Koch&Sond. | Shuttleworths Rohrkolben |
Pteridophyta | Farne |
Adiantum capillus-veneris L. | Venushaar |
Botrychium sp. (ausgenommen B. lunaria) | Traubenfarn, alle Arten ausser Gemeiner Mondraute |
Marsilea quadrifolia L. | Kleefarn |
Matteuccia struthiopteris (L.) Tod. | Straussfarn |
Phyllitis scolopendrium (L.) Newman | Hirschzunge |
Polystichum braunii (Spenn.) Fée | Alex. Brauns Schildfarn |
Polystichum setiferum (Forssk.) Woyn. | Borstiger Schildfarn |
Bryophyta | Moose |
Barbula asperifolia Mitt. | |
Breutelia chrysocoma (Hedw.) Lindb. | Goldschopfmoos |
Bryum versicolor B. & S. | ein Birnmoos |
Drepanocladus vernicosus (Mitt.) Warnst. | ein Sichelmoos |
Frullania parvistipula Steph. | ein Sack-Lebermoos |
Leucobryum glaucum aggr. | Weissmoos, Klumpenmoos |
Phaeoceros laevis ssp. carolinianus (Michx.) Prosk. | Gelbhornmoos |
Riccia breidleri Steph. | Breidlers Stern-Lebermoos |
Ricciocarpos natans (L.) Corda | Schwimm-Lebermoos |
Sphagnum sp. | Torfmoose od. Bleichmoose, alle Arten |
Tayloria rudolphiana (Garov.) B., S. & G. | Rudolphs Trompetenmoos |
Lichenes | Grossflechten |
Gyalecta ulmi (Sw.) Zahlbr. | |
Heterodermia sp. | alle Arten |
Hypotrachina laevigata (Sm.) Hale | |
Leptogium burnetiae Dodge | |
Leptogium hildenbrandii (Garov.) Nyl. | |
Lobaria sp. | Lungenflechte, alle Arten |
Nephroma expallidum (Nyl.) Nyl. | |
Nephroma laevigatum Ach. | |
Parmotrema reticulatum (Taylor) Choisy | |
Parmotrema stuppeum (Taylor) Hale | |
Peltigera hymenina (Ach.) Delise | |
Ramalina dilacerata (Hoffm.) Hoffm. | |
Ramalina roesleri (Hochst. ex Schaerer) Hue | |
Sphaerophorus globosus (Hudson) Vainio | |
Sphaerophorus melanocarpus (Sw.) DC. | |
Squamarina lentigera (Weber) Poelt | |
Stereocaulon sp. | alle Arten |
Sticta sp. | Grübchenflechten, alle Arten |
Usnea cornuta (Körber) | |
Usnea glabrata (Ach.) Vainio | |
Usnea longissima Ach. | Engelshaarflechte |
Usnea wasmuthii (Räsänen) | |
Basidiomycetes | Grosspilze |
Boletus regius Krombholz | Echter Königsröhrling |
Clavaria zollingeri Léveille | Amethystfarbige Keule |
Hygrocybe calyptraeformis (Berk. & Br.) Fayod | Rosaroter Saftling |
Lariciformes officinalis (Vill.: Fr.) Kotl. & Pouz. | Lärchen-Baumschwamm |
Lyophyllum favrei Haller & Haller | Gelbblättriger Karminschwärzling |
Pluteus aurantiorugosus (Trog.) Sacc. | Orangeroter Dachpilz |
Sarcodon joeides (Pass.) Pat. | Violettfleischiger Braunsporstacheling |
Squamanita schreieri Imbach | Gelber Schuppenwulstling |
Suillus plorans (Roll.) Sing. | Arven-Röhrling |
Tricholoma caligatum (Viv.) Rick. | Krokodil-Ritterling |
Tricholoma colossum (Fr.) Quélet | Riesen-Ritterling |
Verpa conica Swartz ex Pers. (=V. digitaliformis) | Fingerhut-Verpel |
1 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869, 2001 1662).
Anhang 31
(Art. 20 Abs. 2)
Liste der geschützten Tiere
wissenschaftlich | deutsch |
Invertebrata | Wirbellose |
Mollusca | Weichtiere (Schnecken, Muscheln) |
Charpentieria thomasiana (Pini) | Studers Schliessmundschnecke |
Tandonia nigra (K. Pfeiffer) | Schwarzer Kielschnegel |
Trichia biconica (Eder) | Nidwaldner Haarschnecke |
Unio crassus Philipsson | Kleine Flussmuschel, Gemeine Bach- muschel |
Unio mancus Lamarck | Südliche Malermuschel |
Zoogenetes harpa (Say) | Harfenschnecke |
Insecta | Insekten |
Odonata | Libellen |
Aeshna caerulea Ström. | Alpen-Mosaikjungfer |
Aeshna subarctica Walker | Hochmoor-Mosaikjungfer |
Boyeria irene Fonsc. | Boyeria |
Calopteryx virgo meridionalis Selys | Südliche Prachtlibelle |
Ceriagrion tenellum Villers | Späte Adonislibelle |
Coenagrion lunulatum Charp. | Mond-Azurjungfer |
Coenagrion mercuriale Charp. | Helm-Azurjungfer |
Epitheca bimaculata Charp. | Zweifleck |
Gomphus simillimus Selys | Gelbe Keiljungfer |
Gomphus vulgatissimus L. | Gemeine Keiljungfer |
Lestes dryas Kirby | Glänzende Binsenjungfer |
Leucorrhinia albifrons Burm. | Oestliche Moosjungfer |
Leucorrhinia caudalis Charp. | Zierliche Moosjungfer |
Leucorrhinia pectoralis Charp. | Grosse Moosjungfer |
Nehalennia speciosa Charp. | Zwerglibelle |
Onychogomphus forcipatus L. | Kleine Zangenlibelle |
Onychogomphus uncatus Charp. | Grosse Zangenlibelle |
Ophiogomphus cecilia Fourc. | Grüne Keiljungfer |
Oxygastra curtisii Dale | Gekielte Smaragdlibelle |
Sympecma braueri Bianchi | Sibirische Winterlibelle |
Sympetrum depressiusculum Selys | Sumpf-Heidelibelle |
Sympetrum flaveolum L. | Gefleckte Heidelibelle |
Mantodea | Fangschrecken |
Mantis religiosa L. | Gottesanbeterin |
Orthoptera | Geradflügler (Heuschrecken, Grillen) |
Aiolopus thalassinus (Fabr.) | Grüne Strandschrecke |
Calliptamus italicus (L.) | Italienische Schönschrecke |
Calliptamus siciliae Ramme | Provence-Schönschrecke |
Chrysochraon keisti Nadig | Schweizer Goldschrecke |
Epacromius tergestinus (Charp.) | Fluss-Strandschrecke |
Ephippiger ephippiger vitium Serville | Steppen-Sattelschrecke |
Locusta migratoria cinerascens (Fabr.) | Wanderheuschrecke |
Oedaleus decorus (Germar6) | Kreuzschrecke |
Oedipoda caerulescens (L.) | Blauflügelige Ödlandschrecke |
Oedipoda germanica (Latr.) | Rotflügelige Ödlandschrecke |
Pachytrachis striolatus (Fieber) | Gestreifte Südschrecke |
Pholidoptera littoralis insubrica Nadig | Fiebers Strauchschrecke |
Platycleis tessellata (Charp.) | Braunfleckige Beissschrecke |
Polysarcus denticauda (Charp.) | Gemeine Wanstschrecke |
Psophus stridulus (L.) | Rotflügelige Schnarrschrecke |
Saga pedo (Pallas) | Steppen-Sägeschrecke |
Sphingonotus caerulans (L.) | Blauflügelige Sandschrecke |
Stethophyma grossum (L.) | Sumpfschrecke |
Tettigonia caudata (Charp.) | Östliches Heupferd |
Neuroptera, Ascalaphidae | Netzflügler |
Libelloides sp. | Schmetterlingshafte, beide Arten |
Lepidoptera, Papilionidea | Tagfalter |
Arethusana arethusa Denis & Schiff. | Rotbindensamtfalter |
Chazara briseis L. | Felsenfalter |
Coenonympha hero L. | Waldwiesenvögelchen |
Coenonympha oedippus Fabr. | Moorwiesenvögelchen |
Erebia christi Raetzer | Raetzers Mohrenfalter |
Erebia nivalis Lorkovic & de Lesse | |
Erebia sudetica Staudinger | Sudeten-Mohrenfalter |
Eurodryas aurinia aurinia Rott. | Skabiosenscheckenfalter, collin-montan |
Iolana iolas (Ochs.) | Blasenstrauchbläuling |
Limenitis populi L. | Grosser Eisvogel |
Lopinga achine Scop. | Gelbringfalter, Bacchantin |
Lycaeides argyrognomon Bergstr. | Kronwicken- oder Gemeiner Bläuling |
Lycaena dispar Haworth | Grosser Feuerfalter, Ampferfeuerfalter |
Maculinea alcon (Denis & Schiff.) | Lungenenzian Bläuling |
Maculinea arion L. | Schwarzgefleckter Bläuling, Quendel-Ameisenbläuling |
Maculinea nausithous Bergstr. | Schwarzblauerbläuling, Dunkler Moorbläuling |
Maculinea teleius Bergstr. | Grosser Moorbläuling, Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling |
Mellicta britomartis Assmann | Östlicher Scheckenfalter |
Mellicta deione Dup. | |
Parnassius apollo L. | Apollofalter |
Parnassius mnemosyne L. | Schwarzer Apollofalter |
Lepidoptera, Hesperioidea | Dickkopffalter |
Carcharodus baeticus Rambur | Andorn-Dickkopffalter |
Pyrgus cirsii Rambur | Spätsommer-Würfelfalter |
Lepidoptera, Sphingidae | Schwärmer (Nachtfalter) |
Hyles hippophaes Esper | Sanddorn-, Kreuzdornschwärmer |
Proserpinus proserpina Pallas | Nachtkerzen-, Kleiner Oleanderschwärmer |
Lepidoptera, Lasiocampidae | Glucken, Wollspinner (Nachtfalter) |
Eriogaster catax L. | Heckenwollafter, Heckenwollspinner |
Coleoptera, Carabidae | Laufkäfer |
Abax oblongus Dej. | |
Calosoma inquisitor (L.) | Kleiner Puppenräuber |
Calosoma sycophanta (L.) | Grosser Puppenräuber |
Carabus creutzeri Fabr. | |
Cychrus cordicollis Chaud. | |
Cymindis variolosa (Fabr.) | |
Licinus cassideus (Fabr.) | |
Nebria crenatostriata Bassi | |
Platynus cyaneus (Dej.) | |
Poecilus kugelanni (Panz.) | |
Trechus laevipes Jeann. | |
Coleoptera, Dysticidae | Echte Schwimmkäfer |
Graphoderus bilineatus (Geer) | Schmalbindiger Breitflügeltauchkäfer |
Coleoptera, Buprestidae | Prachtkäfer |
Anthaxia candens (Panz.) | |
Anthaxia hungarica (Scop.) | |
Anthaxia manca (L.) | |
Chalcophora mariana (L.) | Marienprachtkäfer |
Coroebus florentinus (Herbst) | |
Coroebus undatus (Fabr.) | |
Dicerca aenea (L.) | |
Dicerca alni (Fischer) | |
Dicerca berolinensis (Herbst) | |
Dicerca furcata (Thunberg) | |
Dicerca moesta (Fabr.) | |
Eurythyrea austriaca (L.) | |
Eurythyrea micans (Fabr.) | |
Eurythyrea quercus (Hbst.) | |
Poecilonota variolosa (Paykull) | |
Scintillatrix dives (Guillebeau) | |
Scintillatrix mirifica (Mulsant) | |
Scintillatrix rutilans (Fabr.) | |
Coleoptera, Scarabaeidae | Blatthornkäfer |
Oryctes nasicornis (L.) | Nashornkäfer |
Osmoderma eremita (Scop.) | Eremit |
Polyphylla fullo (L.) | Walker |
Coleoptera, Lucanidae | Hirschkäfer |
Lucanus cervus (L.) | Hirschkäfer, Hornschröter |
Coleoptera, Cerambycidae | Bockkäfer |
Akimerus schaefferi (Laich.) | |
Cerambyx cerdo L. | Eichenheldbock, Eichenspiessbock |
Cerambyx miles Bonelli | |
Corymbia cordigera (Fuesslins) | |
Dorcadion aethiops (Scop.) | |
Dorcadion fuliginator (L.) | Grasbock, Erdbock |
Dorcatypus tristis (L.) | |
Ergates faber (L.) | Mulmbock |
Lamia textor (L.) | Weberbock |
Lepturobosca virens (L.) | |
Mesosa curculionoides (L.) | |
Morimus asper Sulzer | |
Necydalis major L. | |
Necydalis ulmi Chevrolat | |
Pachyta lamed (L.) | |
Pedostrangalia revestita (L.) | |
Plagionotus detritus (L.) | |
Purpuricenus kaehleri (L.) | Blutbock, Purpurbock |
Rhamnusium bicolor (Schrank) | |
Rosalia alpina (L.) | Alpenbock |
Saperda octopunctata (Scop.) | |
Saperda perforata (Pallas) | |
Saperda punctata (L.) | |
Saperda similis Laich. | |
Tragosoma depsarium (L.) | Zottenbock |
Hymenoptera, Formicidae | Hautflügler |
Formica s.str. (rufa, aquilonia, lugubris, paralugubris, polyctena, pratensis, truncorum) | hügelbildende Rote Waldameisen (Formica rufa-Gruppe) |
Polyergus rufescens (Latr.) | Amazon-Ameise |
Vertebrata | Wirbeltiere |
Amphibia | alle Amphibien (Frösche, Unken, Kröten, Salamander, Molche) |
Reptilia | alle Reptilien (Sumpfschildkröte, Schlangen, Eidechsen, Blindschleichen) |
Mammalia | Säugetiere |
Insectivora | Insektenfresser |
Crocidura leucodon (Hermann) | Feldspitzmaus |
Crocidura suaveolens (Pallas) | Gartenspitzmaus |
Neomys anomalus Cabrera | Sumpfspitzmaus |
Neomys fodiens Pennant | Wasserspitzmaus |
Rodentia | Nagetiere |
Dryomys nitedula (Pallas) | Baumschläfer |
Micromys minutus (Pallas) | Zwergmaus |
Muscardinus avellanarius L. | Haselmaus |
Chiroptera | alle Fledermäuse |
1 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).
Anhang 41
(Art. 20 Abs. 4)
Liste der kantonal zu schützenden Arten
Pflanzenarten
wissenschaftlich | deutsch |
Angiospermae | Blütenpflanzen |
Bromus grossus DC. | Dickährige Trespe |
Caldesia parnassifolia (L.) Parl. | Caldesie |
Najas flexilis (Willd.) Rostk. & W.L.E. Schmidt | Biegsames Nixenkraut |
Bryophyta | Moose (Laub-, Leber- und Hornmoose) |
Andreaea blyttii Schimp. ssp. angustata (Limpr.) Schultze-Mot. (=A. heinemannii) | Blytts Klaffmoos |
Andreaea rothii Web. & Mohr | Roths Klaffmoos |
Atractylocarpus alpinus (Milde) Lindb. | |
Barbula rigidula ssp. verbana (Nich.&Dix.) Podp. | |
Bryum argenteum ssp. veronense (De Not.) Amann | (Silber-)Birnmoos |
Buxbaumia viridis (Lam. & DC.) Moug. & Nestl. | Grünes Koboldmoos |
Dicranum viride (Sull. & Lesq.) Lindb. | Grünes Besenmoos, Gabelzahnmoos |
Distichophyllum carinatum Dix. & Nich. | Gekieltes Zweizeilblattmoos |
Frullania cesatiana De Not. | ein Sack-Lebermoos |
Hypnum sauteri Schimp. | ein Schlafmoos |
Jamesoniella undulifolia (Nees) K. Müll. | |
Mannia triandra (Scop.) Grolle | ein Zwerglungenmoos |
Meesia longiseta Hedw. | ein Zeilenmoos («Schwanenhalsmoos») |
Orthotrichum rogeri Brid. | Rogers Kapuzenmoos |
Orthotrichum scanicum Grönv. | ein Kapuzenmoos |
Pseudoleskea artariae Thér. | |
Pyramidula tetragona (Brid.) Brid. | Viereckiges Pyramidenmoos |
Scapania helvetica Gott. | ein Spaten-Lebermoos |
Scapania massalongi (K. Müll.) K. Müll. | Massalongs Spatenmoos |
Scapania scapanioides (Mass.) Grolle | ein Spaten-Lebermoos |
Seligeria austriaca Schauer | ein Zwergmoos |
Seligeria carniolica (Breidl. & Beck) Nyh. | ein Zwergmoos |
Tetrodontium ovatum (Funck) Schwaegr. | |
Ulota rehmannii Jur. ssp. macrospora (Bauer & Warnst.) Podp. (=U. macrospora) | ein Krausblattmoos |
Tierarten
Annelida | Ringelwürmer |
Hirudo officinalis L. | Blutegel |
Mollusca | Weichtiere (Schnecken, Muscheln) |
Helix pomatia L. | Weinbergschnecke |
Mammalia | Säugetiere |
Insectivora | Insektenfresser |
Erinaceus europaeus L. | Igel |
Soricidae, sp. | Spitzmäuse, alle Arten |
Rodentia | Nagetiere |
Gliridae, sp. | Schläfer, alle Arten |
1 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869, 2001 1662).
1 SR 4512 SR 814.013 SR 0.4554 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869). 5 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).6 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).7 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).
Für Anregungen und Mitteilungen: Kompetenzzentrum Amtliche Veröffentlichungen
Zum SeitenanfangLetzte Aktualisierung: 12.01.2021