« Allez, au travail ! »

Berne, 06.11.2021 - Allocution de la conseillère fédérale Viola Amherd, cheffe du Département fédéral de la défense, de la protection de la population et des sports (DDPS), à l’occasion de la fête célébrant les « 125 ans de l’Association fédérale de lutte suisse AFLS » à Colombier.

Seule la version orale fait foi

Sehr geehrter Herr Obmann
Liebe Festgemeinde
Sehr geehrte Damen und Herren
Mesdames et Messieurs

«Schwinger an d’Arbeit» − ja, diese Aufforderung an die Schwinger zum Anschwingen am frühen Morgen haben Sie über längere Zeit vermisst. In der Schweiz gab es monatelang keine Schwingfeste, das 125-Jahr-Jubiläums-Fest des Verbandes wurde gar zweimal verschoben. Heute kann die Jubiläumsfeier endlich stattfinden und ich freue mich, dabei zu sein.

Ces mois ont été difficiles pour tout le monde. Les mesures prises pour lutter contre la pandémie ont demandé de la patience et de la compréhension, également parmi vous, les amis de la lutte.

Ainsi, en raison de ce virus tenace, a-t-il fallu repousser non seulement les fêtes, mais aussi les entraînements, de l’élite aux jeunes lutteurs. Petit à petit, le Conseil fédéral a toutefois pu assouplir les mesures ; les entraînements et les compétitions ont repris. C’est justement en temps de crise que les coutumes et les traditions nous permettent de garder un équilibre et nous donnent des repères.

Liebe Festgemeinde, das Festhalten an der Tradition, am langjährigen Brauchtum zeichnet den Eidgenössischen Schwingerverband ebenso aus wie die Bereitschaft zu periodischen Neuerungen.

Gerade das ist es, was die Schweizer Bevölkerung am immer populärer werdenden Schwingsport liebt, die Mischung aus Tradition und Fortschritt, Wettkampf und Geselligkeit.

In der eindrücklichen Jubiläumsschrift zum 100-Jahr-Jubiläum habe ich viel über die Geschichte des Schwingens erfahren.
Seit dem 100-Jahr-Jubiläum ist in Ihrem Verband viel passiert. Ich halte es deshalb wie die Autoren der aktuellen Jubiläumsschrift und konzentriere mich auf die letzten 25 Jahre und die spannende Entwicklung in dieser Periode.

Dazu kann ich Ihnen sagen: Der Eidgenössische Schwingerverband und die ihm angeschlossenen Teil-, Gau- und kantonalen Verbände haben ihre Aufgaben gemacht. Der Schwingsport wurde in einem gesunden Mass erneuert und modernisiert.
Wie bei den Olympischen Spielen ist auch im Schwingen die Wettkampfarena weiterhin werbefrei. Trotzdem hat der Schwingsport Sponsoren, wenn auch nicht so grosse wie etwa das Internationale Olympische Komitee. Der Eidgenössische Schwingerverband und seine Protagonisten konnten sich mit der steigenden Popularität ihrer Sportart der Werbung und dem Sponsoring nicht verschliessen.

Es wurde die Werbekommission gebildet und ein entsprechendes Werbereglement geschaffen. Nach intensiven Diskussionen im Verband, fand man am Ende einen Weg, mit dem alle – vor allem auch die Aktiven – leben können. Als Sportministerin freut mich ganz besonders, dass sich der Verband und die Klubs mit grossem Engagement dem Nachwuchs annehmen.

Dabei ist sich kein «Eidgenosse» oder anderer Kranzschwinger zu schade, bei den Trainings mitzuhelfen. Sie nehmen dadurch eine nicht bezahlbare Vorbildrolle ein, die auf die Knaben mehr als nur motivierend wirkt. Es macht mich auch stolz, dass der Eidgenössische Schwingerverband unser grösstes Sportförderprogramm, Jugend+Sport, vor 25 Jahren mit einem entsprechenden Konzept eingeführt hat und seine Leiter und Trainer systematisch ausbildet.

Beinahe 2600 Knaben und – ja, auch 63 Mädchen − haben 2019, im letzten coronafreien Jahr, an solchen J+S-Kursen und -Lagern teilgenommen. Der Sport selber hat sich in den vergangenen Jahren, abgesehen davon, dass er immer athletischer wurde, für das Publikum rund um die Sägemehlringe wenig verändert.

Der Handschlag zu Beginn, das Sägemehlabputzen am Rücken des Verlierers, ja das ganze Festprogramm mit Jodelchören, Fahnenschwingern und Alphornbläsern gehören an einem Schwingfest immer dazu – wie bei uns im Wallis ein Glas Weisswein zum Raclette. Auch das Fernsehen hat den Traditionssport mit seinen Gepflogenheiten entdeckt und in die Schweizer Stuben gebracht.
Plötzlich nahm nicht nur die Schwinggemeinde vor Ort Anteil. Das Interesse stieg stetig. 

2004 in Luzern wurde das Eidgenössische Schwingfest erstmals live durch das Schweizer Fernsehen übertragen. Es fesselt auch mich, wenn ich den im TV als Experten wirkenden Schwingerkönigen zuhöre. Durch sie erfährt man, was für ein Aufwand heute an der Spitze geleistet werden muss und welcher Schlungg oder Zug zum Sieg geführt hat. 

Ich muss jedoch gestehen, dass ich die einzelnen Schwünge nicht voneinander unterscheiden kann. Ob der «Hüfter», der «Buur», der «Gammen» oder der «Wyberhaagge» - es geht mir jeweils zu schnell! Vielleicht kann mir mal jemand erklären, wie die Schwünge zu ihren Namen kamen und wie sie genau ausgeführt werden…

Die Schwinger müssen einen Vergleich mit anderen Spitzensportlern nicht scheuen.Seit 2012 ist die Förderung des Leistungssports im Sportförderungsgesetz verankert – und damit auch der Schwingsport. Im selben Jahr konnten mit Schwingerkönig Kilian Wenger und Roger Erb die ersten beiden Schwinger in die Spitzensport-Rekrutenschule einrücken.

Ausserdem können seither militarisierte Schwinger bis zu 100 freiwillige Spitzensport-WK-Tage für das Training in Magglingen und in den umliegenden Schwingkellern leisten. Die Schwinger wurden dadurch zu Botschaftern für die Schweizer Armee. Als Zugabe erhalten sie im nächsten Jahr in der neuen Ausbildungshalle des Bundesamts für Sport in Magglingen einen eigenen Schwingkeller, so dass sie noch intensiver trainieren können.

Liebe Festgemeinde, ich danke allen, die sich für das Schwingen mit seinen Traditionen einsetzen und damit einen wichtigen Beitrag zum Zusammenhalt der Schweizer Bevölkerung leisten. Und mit einem Zitat von einer unbekannten Person gesagt: «Tradition und Brauchtum sind nicht nur unsere Wurzeln, sondern stehen auch für Gemeinschaft und Zusammenhalt.»

Dank den sportlichen Leistungen der Schwinger und dem unermüdlichen Einsatz von zahlreichen Freiwilligen dürfen wir immer wieder spannende Schwingfeste erleben und Gemeinschaft erfahren.

Wer weiss, vielleicht wird nach 1986 auch wieder einmal ein Eidgenössisches Schwingfest in meinem Kanton durchgeführt

Ich wünsche Ihnen eine unvergessliche Feier hier in Colombier und freue mich mit Ihnen auf das kommende Jahr, mit dem «Eidgenössischen» in Pratteln als Höhepunkt.

Viola Amherd
Bundesrätin


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