Allocution « Session des femmes 2021 »

Berne, 29.10.2021 - Allocution de la conseillère fédérale Viola Amherd, cheffe du Département fédéral de la défense, de la protection de la population et des sports (DDPS), lors de la Session des femmes 2021 dans la salle du Conseil national, le vendredi 29 octobre.

Seule la version orale fait foi

Liebe Frauen

Ich freue mich, bei Ihnen zu sein und dass der Nationalratssaal heute ganz in Frauenhand ist – ein schönes Bild!

In meinem Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport gibt es betreffend Frauenanteil noch Luft nach oben, wie Sie sich vorstellen können!

Ich kann Ihnen aber versichern, dass das VBS ein sehr interessantes Departement mit spannenden Themen – auch für Frauen - ist.

Im VBS geht es um zentrale Werte der Schweiz. Es geht um den Schutz der Menschen.

In guten Zeiten geht leicht vergessen, dass die Sicherheit zum Fundament von Staat, Gesellschaft und Wirtschaft gehört.

Nur ein sicheres Land kann ein erfolgreiches, prosperierendes Land sein.

Wir müssen deshalb alles dafür tun, damit die Schweiz auch in Zukunft bleibt, was sie ist: ein sicheres Land.

Wir leben in turbulenten Zeiten, in einer Welt, die unübersichtlicher und unberechenbarer geworden ist.

Unser Umfeld ist weniger stabil als vor zehn oder gar zwanzig Jahren.

Das Spektrum von Risiken und möglichen Krisen ist breit und wird zunehmend breiter. Es wird immer wieder Überraschungen geben.

Anfang 2020 hätte wohl niemand gedacht, dass uns schon kurze Zeit später eine weltweite Pandemie fest im Griff hat und unser aller Leben so gravierend beeinflusst.

Wenn Instabilität und Ungewissheit zunehmen, sind Fragen der Sicherheit umso wichtiger:
Was gefährdet unsere Sicherheit, was sind die globalen Trends, welches die konkreten Bedrohungen und Gefahren für unser Land, und was unternimmt die Schweiz, um diesen zu begegnen?

Das sind Themen, die uns beschäftigen müssen.

Wir müssen die Bedrohungen und Gefahren für unser Land richtig einschätzen und das Richtige tun, um diesen erfolgreich zu begegnen.
Dazu braucht es eine regelmässige Kursbestimmung, um zu wissen, ob wir die richtigen Prioritäten für unsere Sicherheit setzen und gut aufgestellt sind.

Ich bin überzeugt, dass «Sicherheit – Bevölkerungsschutz» auch für Frauen ein wichtiges Thema ist!

Unter dem Motto «Sicherheit ist auch weiblich» hat die Armee eine Informationskampagne gestartet.

Wir wollen Frauen aufzeigen, welche Möglichkeiten ihnen der Militärdienst bietet:
- Sie können z. B. als junge Frau Führungserfahrung sammeln
- Sie können den Cyber-Lehrgang absolvieren u.s.w.

Zu Beginn meiner Tätigkeit im VBS habe ich eine Arbeitsgruppe beauftragt, Massnahmen zu erarbeiten, wie der Frauenanteil in der Armee erhöht werden kann.

Diesen Bericht habe ich im März 2021 veröffentlicht.

Zurzeit wird in der Armee eine Diversity-Perspektive ausgearbeitet.

Ab 1. Januar 2022 wird die Fachstelle Frauen und Diversity in der Armee operativ werden.

Ebenfalls auf den 1. Januar 2022 wird die unabhängige Vertrauensstelle für Armeeangehörige ihre Tätigkeit aufnehmen.

2020 gründeten engagierte Frauen den Verein «Frauen im Tarnanzug», kurz «FiT».

Sie wollen Frauen, die Militärdienst leisten oder in der Sicherheitsbranche der Schweiz tätig sind, vernetzen.

Netzwerke sind wichtig!

Ich freue mich, dass das VBS als einziges Departement Mitglied bei den Business and Professional Women ist.

Das Konzept Frauenförderung, das im VBS in der Umsetzung ist, beinhaltet u. a. folgende Massnahmen:
- «Kampagne Frauen Power» - eine Kommunikationskampagne auf Internet, Intranet und Linkedin mit Fokus auf Gleichstellungsthemen, Diversity und Frauen im VBS.
- Ein Mentoring-Programm VBS ist in Erarbeitung (Pilotprojekt hat bereits stattgefunden)
- Gendergerechte Stellenausschreibungen
- Sensibilisierung zum Thema Vorurteile

Anlässlich «50 Jahre Frauenstimm- und Wahlrecht» habe ich mich diese Woche mit 12 Frauen des VBS zum Thema «Frauenförderung» getroffen.

In 10 Tagen werde ich mit einer zweiten Gruppe Anregungen zu diesem Thema diskutieren!

Auf die interne Ausschreibung meldeten sich 130 Frauen aus allen Verwaltungseinheiten des VBS; das Los musste über die Teilnahme entscheiden.

Im VBS haben alle Organisationseinheiten das Ziel erhalten, den Frauenanteil jährlich um 1 % zu erhöhen.

Das ist nicht einfach, da wir oft MINT-Fachleute benötigen.

Bei der Besetzung von Kommissionen verlange ich, dass der geforderte Frauenanteil von 40 % eingehalten wird!

Wichtig ist, dass es Vorbilder gibt, die junge Frauen motivieren, sich zu engagieren und sich etwas zuzutrauen, ob als Direktorin, Verwaltungsrätin oder Abteilungschefin.

Bei der Ruag Holding schlug ich als Verwaltungsratspräsidentin Monica Duca Widmer vor und der Bundesrat hat sie ernannt.

Als Direktorin des Bundesamts für Bevölkerungsschutz konnte ich Michaela Schärer anstellen und Chefin der Sicherheitspolitik GS VBS ist Botschafterin Pälvi Pulli.

Ich durfte zudem die erste Divisionärin, Germaine Seewer, ernennen.

Ich freue mich auch, dass in der Abteilung «Digitalisierung und Cybersicherheit» des Generalsekretariates in den vergangenen Monaten mehrere Frauen angestellt werden konnten!

Das VBS ist auf gutem Weg und wir werden nicht aufgeben!

Es braucht Vorbilder, in der Wirtschaft, in der Verwaltung, in der Politik und im Sport.

Über die Medaillen unserer Sportlerinnen und Sportler an den Olympischen und Paralympischen Spielen in Tokio habe ich mich sehr gefreut!

Die Mountainbikerinnen holten Gold, Silber und Bronze – und alle sind entweder Sportsoldatinnen oder Zeitmilitär-Spitzensportlerinnen.

Auch die Schützin mit zwei Medaillen ist eine Zeitmilitär-Spitzensportlerin!

Ich unterstütze die Bewegung «Helvetia rennt» und das Netzwerk «Sportif» als Botschafterin.

Diese beiden engagieren sich u. a. dafür, dass Frauen und Mädchen den gleichen Zugang zu Fördergeldern erhalten, wie Männer und Knaben und, dass der Frauenanteil in allen Gremien des Sports vergrössert wird.

Ich habe entschieden, dass alle Sportverbände bis 2024 40 % Frauen in ihren Führungsgremien haben müssen.

Sie, liebe Frauen, haben u. a. eine Motion betreffend die Einführung eines nationalen Programms zu Gender-Medizin diskutiert.

Wichtig ist bei diesem Programm, dass dem Thema «Frau und Sport bzw. Spitzensport» ebenfalls Beachtung geschenkt wird!

Ihre Vorstösse habe ich mit Interesse gelesen und bin gespannt, welche Ihrer Forderungen dann umgesetzt werden – und vor allem, wie lange es dauern wird.

Wie sagte es doch bereits Simone de Beauvoir: «Frauen, die nichts fordern, werden beim Wort genommen – sie bekommen nichts.»

Ich danke Ihnen für Ihr Engagement, dass Sie dranbleiben und bin sehr gerne bereit, auch Vorstösse, die die Sicherheit der Bevölkerung zum Thema haben, entgegenzunehmen – denn: Sicherheit ist auch weiblich!


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Auteur

Département fédéral de la défense, de la protection de la population et des sports
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