« Des perspectives grâce à la formation professionnelle »

Lausanne, 23.06.2017 - Johann N. Schneider-Ammann, conseiller fédéral Conférence annuelle de la coopération suisse au développement 2017 DDC/SECO Discours d’ouverture EPFL Lausanne, Swisstech Convention Center

Excellences,
Mesdames et Messieurs les Ambassadeurs,
Mesdames et Messieurs

C’est un grand plaisir et un honneur tout particulier de pouvoir vous adresser quelques mots. J’ai aujourd’hui un seul message central pour vous: la Suisse veut transmettre son expérience dans le domaine de la formation professionnelle. Vous voulez transmettre ce savoir-faire. La formation professionnelle crée des perspectives et de l’espoir pour tous. Elle permet à chacun de contribuer au développement de leur pays,
à un meilleur avenir pour tous.

Nous souhaitons vous présenter aujourd’hui tout ce que la coopération internationale de la Suisse entreprend dans le domaine de la formation. Comment des solutions éprouvéesdu système de formation suisse peuvent être valorisés dans notre coopération.Et comment d’autres pays peuvent y trouver de l’inspiration pour développer leur propre culture de formation.

La formation a toujours été pour moi une affaire de cœur, Mesdames et messieurs. En tant qu’ancien entrepreneur, je sais combien des collaboratrices et collaborateurs bien formés sont indispensables pour la prospérité d’une entreprise. Et je sais aussi que cela leur donne la sécurité de l‘emploi et des perspectives d’avenir. Je suis donc extrêmement heureux que la DDC et le SECO, maisaussi le Secrétariat d’Etat pour la formation, la recherche et l’innovation et le Secrétariat d’Etat pour la migration s’engagent sans compter pour transmettre le savoir-faire suisse dans ce domaine.

Meine Damen und Herren

Um die Aktivitäten auf bilateraler und multilateraler Ebene zu koordinieren, haben sie in den letzten Jahren eine gemeinsame „Strategie für die internationale Berufsbildungszusammenarbeit“ entwickelt. Damit will die Schweizdie wirtschaftliche und soziale Entwicklung in Partnerländern fördern und die Berufsbildungsexpertise der Schweiz internationalerfolgreich positionieren.

Auch die neue Botschaft zur Internationalen Zusammenarbeit 2017-2020,  die all unsere IZA-Aktivitäten steuert, stärkt die Grundausbildung und die Berufsbildung. Gestützt auf diese Botschaft, erhöhen wir unser Engagement im Bildungsbereich, damit mehr Menschen im Süden und im Osten davon profitieren.

Die DEZA und das SECO haben ihre jeweiligen Strategienentsprechend umgestellt und erweitert. Die DEZA wird in den nächsten vier Jahren 50% mehr Mittel für die Grundbildung und für die Berufsbildung einsetzen. Das SECO wird in der gleichen Zeit 40 bis 50 Millionen Franken für die Stärkung von Fachkompetenzen bereitstellen.

Die Schweiz verfügt aber auch über ein breites Netzwerk an privaten Akteuren mit profunder Bildungsexpertise. Viele von Ihnen, sehr geehrte Damen und Herren, sind beteiligt. Sie engagieren sich! Und für dieses Engagement möchte ich Ihnen bereits an dieser Stelle herzlich danken. Ich erhoffe mir vom heutigen Anlass, dass wir mit Ihnen in einen Austausch kommen und unsere Ideen und Strategien weiter abgleichen können.

Die Bildungist das wichtigste Instrument, um in unseren Partnerländern eine wirtschaftliche Entwicklung anzustossen, die Armut zu bekämpfen und Chancen für viele zu kreieren. Ich gebe Ihnen ein Beispiel:  Vor einiger Zeit war ich bei der Eröffnung des serbischen Technoparks in Belgrad dabei.  Wir unterstützen dort junge serbische IT-Unternehmer dabei, innovative Produkte und Dienstleistungenzu kreieren und zu vermarkten. Mit grosser Freude konnte ich feststellen, mit wieviel Engagement und Leidenschaft die jungen Unternehmerinnen und Unternehmer ihr Geschäft betreiben.

Wenn Betriebe dank guten Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten ihre Produkte und Dienstleistungen ständig perfektionieren, schafft das Jobs und macht die Wirtschaft ihres Landes konkurrenzfähiger und besser gewappnet gegen Krisen. Das eröffnet Chancen für junge Menschen in ihrem eigenen Land.

Die Jugend ist die Zukunft. Sie kann und muss eine positive Kraft in Innovations - und Veränderungsprozessen sein. Man muss ihr aber eine Chance geben. Aber die Herausforderungen sind enorm: Die Bevölkerung in Entwicklungsländern wird sich bis 2050 verdoppeln. Aufgrund der demografischen Entwicklungen müssen kurzfristig  mehrere hundert Millionen Arbeitsplätze geschaffen werden. Nur so bekommen alle Menschen die Chance, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen.

Und das alleinegenügt nicht: Jobs in Entwicklungsländern werden zu 90 Prozent von der Privatwirtschaft bereitgestellt. Das heisst: Leute die Arbeit suchen müssen auf die Bedürfnisse der privaten Unternehmenvorbereitet werden.

Zudem müssen auch die Menschen, die bereits Arbeit haben,ihre Fachkompetenzen ständig weiterentwickeln. Nur so können sie den immer neuen Anforderungen der lokalen, regionalen und internationalen Märkte gerecht werden.

In diesem Zusammenhang will ich auch die Digitalisierung erwähnen. Wie wir selber, müssen auch die Entwicklungsländer sicherstellen, dass ihreWirtschaft mit der fortschreitenden Digitalisierung Schritt halten kann. Denn sie ist für einen grossen Teil des neuen Wirtschaftswachstums verantwortlich. Die Berufsbildung muss diesen Trendaufnehmen. Sie muss auf die steigende Nachfrage nach Qualifikationen für eine digitalisierte Wirtschaft eine überzeugende Antwort geben. Das schafft einen riesigen Bedarf an Berufslehren, Ausbildungen für Fachkräfte und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Meine Damen und Herren

Ich möchte Ihnen die Gefahr veranschaulichen, die sich aus einem Missverhältnis von Angebot und Nachfrage beruflicher Kompetenzen ergibt:  Gibt es zu wenige Arbeitskräfte mitden nötigen beruflichen Fähigkeiten, bremst oder verunmöglicht dies ein Florieren der Wirtschaft. Das vorhandene Potenzial für Wachstum kann nicht ausgeschöpft werden. Dies ist in vielenLändern heute der Fall.

Die Wirtschaft wächst weniger stark, weil es an qualifizierten Fachkräften mangelt und die Bildungssysteme nicht die Kompetenzen bringen, die tatsächlich gefragt sind. So finden zum Beispiel im Westbalkan weniger als die Hälfte der Hochschulabgängerinnen und -abgänger einen Job, der ihrem Studium entspricht. Gleichzeitig sucht die Wirtschaft verzweifelt nach andersartig ausgebildeten Arbeitskräften.

Wer fachliche Kenntnisse erwerben soll, braucht natürlich eine solide Grundbildung. Wie kann ein Schreiner seinen Beruf erlernen, ausüben und oder eineigenes Geschäft aufbauen, wenn er weder Rechnen noch Lesen oder Schreiben gelernt hat?

Heute gehen zwar viel mehr Kinder in die Schule als etwa vor 15 Jahren. Aber in den Ländern des Südensschliessen auch heute nur etwa 35 Prozent der Bevölkerung die obligatorische Schulbildung ab.  263 Millionen Kinder weltweit haben noch nie eine Schulbank gedrückt.  Und zu viele Jugendliche haben zwar eine Ausbildung hinter sich, können aber trotzdem nicht lesen und schreiben. Eine gute Grundbildung ist das Fundament, auf dem die Berufsbildung aufbauen kann. Grund- und Fachausbildung sind komplementär und notwendig, damit sich unsere Partnerländer sozial und wirtschaftlich entwickeln.

Bildung hat auch einen Bezug zu Migration, meine sehr verehrten Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer: Eine durch gute Grund- und Fachausbildungunterstützte wirtschaftliche Entwicklung gibt Menschen in ihremeigenen Land eine Perspektive. Menschen, die sich sonst zur Migration gezwungen sehen. Mehr und bessere Arbeitsplätze für alle führen zu höheren Einkommen und gesellschaftlicher Entwicklung. Dies wiederum führt zu einer grösseren Nachfrage nach Gütern undDienstleistungen, stimuliert die Wirtschaft und führt zu höheren Steuereinnahmen. Diese Einnahmen kann ein Staat einsetzen, um die Armut weiter zu reduzieren.

Bildung und Jobs sind daher Schlüsselelemente, um die Ziele der UNO für eine nachhaltige Entwicklung erreichen und halten zu können.Und so schaffen wir eine gerechtere und friedlichere Gesellschaft.

Wir sind bekannt für unser System, das sich am Menschen und am Arbeitsmarkt orientiert. Bekannt für unsere erfolgreiche duale Berufslehre mit einer starken Allianz zwischen Staat und Privatsektor. Und wir sind bekannt für unser erfolgreiches Unternehmertum und für unsere vergleichsweise tiefe Jugendarbeitslosigkeit. Diese Stärken wecken das Interesse der internationalen Gemeinschaft. Viele Länder ersuchenuns um Expertise und Zusammenarbeit. Dabei geht es nie darum, unser Bildungssystem als Ganzes in Entwicklungsländer zu exportieren. Vielmehr bieten wir unseren Partnern einen Dialog an. Aus diesem Austausch entwickeln sich massgeschneiderte Lösungen, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Landes in seinem kulturellen Umfeld antworten.

Récemment, le SECO a convenu d’une  coopération avec l’Indonésie. Ce pays souhaite mettre à jour ses hautes-écoles spécialisées techniques et de tourisme et les adapter aux besoins du marché du travail.

Les objectifs sont clairs : il s’agit de créer des alternatives attractives au cursus universitaires et leurs diplômés doivent avoir de meilleures chances de décrocher un job. Cela ne peut pas se faire du jour au lendemain.Pour cela il faut du temps. Du temps qui manque souvent à ces pays. Pour cette raison nous devons obtenir des résultats. Des résultats qui montrent le chemin. Et soutenir rapidement les réformes les plus significatives, les plus efficaces. 

Et nos efforts produisent des résultats. En 2017 des experts indépendants ontanalysé 72 projets DDC et SECO terminés.Ils ont examiné s’ils ont  amélioré les chances d’emploi de la population locale. Cetteexpertise a démontré que 85% des projets ont atteint leur objectif de façon satisfaisante ou même très satisfaisante !Ce sont en particulier nos efforts en faveur de formations complémentaires qui  semblent promettre les plus grandes chances de succès.

Je vous donne l’exemple de notre programme „Better Work“ 

« Better Work » aide les entreprises d’exportation du secteur textile et vestimentaire de différents pays, à respecter les normes internationales du travail. Ce projet contribue ainsi à améliorer les conditions de travail de milliers de travailleurs. Grâce à uneformation complémentaire orientée sur la pratique, les fabriques du textile ont parallèlement augmenté leur productivité de 22%. Je me réjouis que la Suisse continue ces prochaines années à soutenir de façon substantielle le programme « Better Work ». Le rapport d’évaluation de ce projet est disponible dans la salle. Servez-vous durant la pause ou à l’issue de notre conférence.

Mesdames et Messieurs,

Permettez-moi de récapituler ma pensée en 5 thèses :
1.Premièrement, je suis persuadé que sans formation digne de ce nom, un vrai développement est impossible.
2.Deuxièmement,  la formation professionnelle est un excellent système. Il met en adéquation les emplois et les filières éducatives. Il évitece que j’appelle le « chômage académique ».
3.Troisièmement,  un bon système de formation professionnelle exige l’engagement – non seulement de la politique – mais de toute la société civile eten particulier des entreprises.
4.Quatrièmement, ces efforts doivent tenir compte des nouveaux défis et des nouvelles chances quela digitalisation offre aux pays en voie de développement. Les pays en voie de développement doivent pouvoir saisir la chance de faire un bond technologique.
5.Et finalement, c’est seulement siles jeunes trouvent un travail et des perspectives chez eux, que nous assurerons la sécurité de notre planète. La migration, leterrorisme et la plupart des désordres que nous observons sont la conséquence directe d’un manque de perspectives.

Dans les heures qui viennent, vous allez faire connaissance avec de nombreuxexemples de nos efforts. Vous découvrirez les chances et les limites. Nous allons passer en revue les systèmes de formation de divers pays, éclairer les défis qui les attendent et montrer comment des hommes et des femmes peuvent s’ouvrir de nouvelles perspectives.

Je vous souhaite une conférence passionnante qui vousinspirera. J’espère que vous aurez beaucoup de nouveaux contacts, tant professionnels qu’amicaux. Et surtout une très belle journée et beaucoup de succès dans vos activités à venir.

Merci pour votre attention.


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