Jahreskonferenz der ISEAL-Alliance: Gipfeltreffen für nachhaltige Lieferketten in Zürich

Bern, 29.06.2017 - Am 29. Juni 2017 ist die "Global Sustainability Standards Conference" zu Ende gegangen. Während der dreitägigen Konferenz haben rund 400 Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen, NGOs, Behörden und wissenschaftlichen Institutionen über die zukünftige Entwicklung der privaten freiwilligen Nachhaltigkeitsstandards debattiert. Das Staatsekretariat für Wirtschaft (SECO) unterstützt die ISEAL-Alliance und war Hauptsponsor der Konferenz.

Produkte mit einem speziellen Gütesiegel wie Fairtrade-Bananen, FSC-Holz oder UTZ-Kaffee sind in den letzten drei Jahrzehnten zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden, der die heutigen internationalen Lieferketten zunehmend prägt. Doch angesichts der globalen Herausforderungen – Ressourcenknappheit, Klimaerwärmung, extreme Armut und soziale Ungleichgewichte – wollen und müssen sich auch etablierte Labels weiterentwickeln, um ihrer Vorreiterrolle in Nachhaltigkeitsfragen auch in Zukunft gerecht zu werden.

Zu diesem Zweck haben sich vom 27. bis am 29. Juni 2017 rund 400 Fachleute aus über 40 Ländern an der "Global Sustainability Standards Conference" in Zürich getroffen. Organisiert wurde der Anlass von der "International Social and Environmental Accreditation and Labelling Alliance" (ISEAL-Alliance). Die Organisation mit Sitz in London wurde 2002 gegründet.

Nachhaltiger Handel: ein zentrales Ziel der Schweizer Wirtschaftspolitik
Das SECO unterstützt die ISEAL-Alliance seit rund 10 Jahren. "Die Förderung eines sozialen und umweltverträglichen Handels gehört zu den Eckpfeilern der Schweizer Aussenwirtschaftspolitik", sagte Staatssekretärin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch, Direktorin des SECO in ihrer Eröffnungsrede. "Labels und Standards sind ein effektives Marktinstrument zur Stärkung der Nachhaltigkeit entlang der internationalen Lieferketten.“ Die jährlich stattfindende ISEAL-Konferenz sei das Forum, um sich auf internationaler Ebene über die wichtigsten Trends und Herausforderungen in diesem Bereich zu diskutieren. "Dieser Austausch trägt dazu bei, die Nachhaltigkeitsstandards für die Zukunft fit zu machen.“

Die wichtigsten Resultate
Das Themenspektrum der Veranstaltung, die unter dem Titel "The Future of Trust – die Zukunft des Vertrauens" stand, war äusserst vielfältig: Das Internationale Handelszentrum ITC in Genf und das Schweizer Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL präsentierten die neuesten Zahlen zum Wachstum von 14 freiwilligen Nachhaltigkeitsstandards von globaler Bedeutung. Dazu gehören beispielsweise UTZ, FSC, Bio, Fairtrade International oder der „Roundtable on Sustainable Palm Oil“ (RSPO). Der Trend, den die Marktstudie nachweist, ist eindeutig: Bei praktisch allen Standards haben die Produktionsfläche und die Anzahl der zertifizierten Produzenten in den letzten fünf Jahren zugenommen. Einige Standards – etwa der „Round Table on Responsible Soy“ (RTRS) oder UTZ Kakao – weisen extrem hohe Wachstumsraten auf.

Die Breakout Session "Stop talking, start acting!" stellte die Agenda 2030 der UNO ins Zentrum. Sie zeigte auf, welche Rolle Unternehmen zur Erreichung der globalen Ziele im Bereich Nachhaltigkeit übernehmen können und welche Rolle anerkannten freiwilligen Nachhaltigkeitsstandards dabei zukommt. Mit gutem Beispiel voran geht beispielsweise die Schweizer Schokoladeindustrie: Sie gab im Rahmen der Konferenz die Gründung der "Schweizerischen Plattform für nachhaltigen Kakao" bekannt. Diese hat zum Ziel, mit gemeinsamen Anstrengungen den Anteil von kakaohaltigen Produkten aus nachhaltigen Quellen zu erhöhen und dies mit Zahlen zu belegen (Zwischenziel bis 2025: 80 Prozent).

Unter den Konferenzteilnehmern viel zu reden gab die jüngst bekannt gegebene Fusion der zwei bekannten Standards Rainforest Alliance und UTZ. "Dieser Entscheid ist von hoher Symbolkraft", sagt die Direktorin der ISEAL-Alliance, Karin Kreidler. "Als globale Dachorganisation der Nachhaltigkeitsstandards arbeiten wir stark daran, die Kollaboration zwischen den Standards zu erhöhen. Fusionen sind nicht das einzige, aber ein mögliches Mittel dazu."

Mehrere Veranstaltungen boten zudem interessante Einblicke in die Auswirkungen der technologischen Entwicklung (Satelliten, Smartphones, Digitalisierung) auf die Geschäftspolitik von etablierten Nachhaltigkeitsstandards wie die „Better Cotton Initiative“ (BCI).

Zu den zahlreichen namhaften Unternehmen und Organisationen, die an der Konferenz präsent waren, zählen unter anderem: IKEA, Nespresso, UTZ, Chopard, Fairtrade Max Havelaar, Lindt, WWF Schweiz, PepsiCo, Helvetas, Swisscontact und die C&A-Foundation.


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