Erfolgreich zwischen Beruf- und Privatleben balancieren - ein Gewinn für die Beschäftigten und die Betriebe

Berne, 29.03.2007 - Eine ausgewogene Lebensgestaltung ist eine Investition, die sich für alle lohnt: für die Beschäftigten, die Betriebe und die Volkswirtschaft. An der nationalen Tagung zur betrieblichen Gesundheitsförderung vom 29. März 2007 an der Universität St. Gallen zum Thema "Work-Life-Balance als Gewinn für Betriebe und Mitarbeitende" haben sich rund 450 TeilnehmerInnen darüber informiert, wie dieses Gleichgewicht erhalten werden kann. Veranstalter der Tagung sind das Staatssekretariat für Wirtschaft und Gesundheitsförderung Schweiz.

Verschiedene Entwicklungen der modernen Produktions- und Dienstleistungsgesellschaft führen dazu, dass es vielen Menschen oft nur ungenügend gelingt, ihr Leben ausgewogen zu gestalten. Je nach beruflicher Stellung und Branche geben bis zu 25% der Erwerbstätigen in der Schweiz an, dass sie grössere Schwierigkeiten haben, Beruf und Familie respektive Privatleben miteinander zu vereinbaren . Wenn das Leben aus der Balance kommt, ist dies nicht bloss für die Betroffenen ein Problem. Es entstehen auch hohe Kosten für die Betriebe und die Volkswirtschaft. Doch viele Unternehmen haben bereits erkannt, dass sich Investitionen in eine gute Work-Life-Balance ihrer Mitarbeitenden lohnen.

Schlechte Work-Life-Balance gefährdet die Gesundheit
Eine schlechte Work-Life-Balance führt zu Unzufriedenheit und zu Konflikten im Berufs- und im privaten Leben, aber auch zu den aus der Stressproblematik bekannten Symptomen und Erkrankungen, wie beispielsweise Herz-Kreislaufproblemen, Verdauungsschwierigkeiten, muskuloskelettalen Beschwerden, Schlafstörungen und psychischen Beeinträchtigungen, in gravierenden Fällen auch zu Depressionen und Burnout.

Die mittel- und langfristigen Folgekosten der Beanspruchung durch die Arbeit nehmen laufend zu (Kosten von Krankheiten, Frühverrentungen, Produktionsausfällen, Personalfluktuationen usw.). Als Folge der demografischen Entwicklung zu einer älter werdenden Erwerbsbevölkerung erhöht sich der Druck auf die Personen im mittleren Lebensalter laufend, welche bedeutende Aufgaben in der Wirtschaft, in Politik und Öffentlichkeit und in der Familie erfüllen.

Kluge Unternehmen investieren in die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeitenden
Etliche Unternehmen haben erkannt, dass sich Investitionen in eine gute Work-Life-Balance ihrer Mitarbeitenden auszahlen. Das Angebot von Massnahmen für mehr Lebensqualität ist breit und reicht von flexibler Arbeitszeit, Jobsharing, Sabbatical, Teleworking, firmeneigenen Kinderkrippen und grosszügigen Elternschaftsurlauben über Weiterbildungs- und Trainingsprogrammen bis zu Wellnessangeboten im Betrieb und Vergünstigungen beim Fitness-Abo. Als wirkungsvollste Massnahmen für eine bessere Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf erwähnt Norbert Thom, Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Bern, unter anderem die Flexibilisierung der Arbeitszeit, zu der auch Formen von Teilzeitarbeit und Jobsharing gehören, und Möglichkeiten der freien Wahl des Arbeitsortes (Teleworking).

Mehrwert für alle und Standortvorteile für Unternehmen
Massnahmen für die Work-Life-Balance von Mitarbeitenden wirken sich positiv auf die wirtschaftliche Stellung von Unternehmen aus. Wer sich in diesem Sinn für die Belegschaft stark macht, profitiert im Gegenzug von einer starken Belegschaft und sichert sich dadurch Standortvorteile und eine schlagkräftige Stellung im Konkurrenzfeld. Zum deutlichen Mehrwert für Unternehmen durch Investititonen in die Work-Life-Balance zählen die bessere Leistung der Mitarbeitenden,  grössere Loyalität, stärkere Identifikation und folglich eine kleinere Fluktuation sowie ein reduzierter Verlust von Know-how.

Ausgewogene Lebensgestaltung: Gewinn für die Volkswirtschaft
Nicht bloss Betriebe und Mitarbeitende, auch die Volkswirtschaft erzielt durch die ausgewogene Lebensgestaltung der Bürger und Bürgerinnen einen Gewinn, insbesondere durch die Vergrösserung des Wohlstandes bzw. die Verringerung der Armut, durch höhere Haushalteinkommen, eine bessere soziale und schulische Integration der Kinder sowie mehr Steuereinnahmen auf Grund der höheren Einkommen und Konsumausgaben. Eine erhöhte Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, Einsparungen bzw. höhere Einnahmen bei den Sozialversicherungen und geringere Lohnnebenkosten sind weitere Faktoren dieser positiven Bilanz.


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Joseph Weiss, SECO, Grundlagen Arbeit und Gesundheit, Tel. +41 (0)79 291 21 87
Doris Summermatter Kaufmann, Gesundheitsförderung Schweiz, Tel. +41 (0)31 350 04 35 / 04



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