2014 - Neujahrsansprache von Bundespräsident Didier Burkhalter

1. Januar 2014 - Es gilt das gesprochene Wort

Deborah, Niklaus, Selina, und Timo, Stefanie und Dominique sind wie alle Jugendlichen, die hier erwähnt werden, Lernende im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten. Sie leben in der Schweiz und ihr Blick zeigt die Schweiz als Teil der Welt. Als eine Schweiz der Jugend, der Arbeit und der Öffnung. Und zusammen mit diesen jungen Schweizern spreche ich heute zu Ihnen.

Meine Damen und Herren, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Ein Staat ist eine Schicksalsgemeinschaft. Zu seinen Aufgaben gehört, der Bevölkerung und insbesondere auch der Jugend Zukunftsperspektiven zu eröffnen. Diese Aufgabe nimmt die Schweiz wahr.

In der Schweiz finden die meisten Jugendlichen nach Abschluss der Ausbildung einen Arbeitsplatz. Anderswo ist die Jugend gezwungen, im Ausland Arbeit zu suchen.

Die Schweiz ist erfolgreich, weil sie auf liberalen Idealen gründet und über ein gutes Ausbildungssystem verfügt. Der universitäre Weg und die Berufslehre ergänzen sich in idealer Weise und werden durch eine kreative Wirtschaft unterstützt. Diese Wirtschaft verdankt ihre Dynamik und Prosperität auch der massvollen Öffnung, wie uns dies schon die Geschichte lehrt: Das Salz - unabdingbar für die erfolgreiche Viehzucht - stammte schon im Mittelalter, zu Zeiten Wilhelm Tells, unter anderem aus Tunesien und kam via die Handelsrouten in unsere Gefilde.

Heute wird jeder zweite Schweizerfranken im Ausland verdient und zwei Drittel davon im benachbarten Europa. Die angrenzenden Regionen sind nach wie vor unsere ersten Handelspartner, weit vor Wirtschaftsgiganten wie China, Brasilien oder den Vereinigten Staaten. Diese Staaten sind für unseren Handel wichtig. Sie ergänzen die Handelsbeziehungen mit unseren Nachbarn in der Europäischen Union. Sie können sie aber nicht ersetzen.

Mit Europa teilen wir auch unsere Werte. Und mit Europa bilden wir einen Raum der Sicherheit und des Friedens im Dienste aller hier lebenden Menschen.

Der eingeschlagene bilaterale Weg – der Weg der Schweiz –, sichert unserem Land Wohlstand und Unabhängigkeit. Der Bundesrat will diesen bilateralen Weg weiter gehen, ihn erneuern und auf diese Weise der Schweiz und ihren künftigen Generationen Zukunftsperspektiven erhalten und neue eröffnen.

Das Herzstück unserer Aktivitäten 2014 ist die Schweiz und die Welt. Dabei stellen wir die Jugend, die Arbeit und die Öffnung in den Mittelpunkt. Das steht im Einklang mit unserer Verfassung. Wie es in dieser heisst, wollen wir die Freiheit, die Demokratie, die Unabhängigkeit und den Frieden stärken - solidarisch und offen gegenüber der Welt.

Die Schweiz ist ein eigentlicher Glücksfall, weil sich die Interessen der Schweiz - Sicherheit, Unabhängigkeit und Wohlfahrt - mit der Förderung der schweizerischen Werte wahren lassen. Dies sind

  • die Friedensbemühungen, die die Welt in Genf unternimmt,
  • unsere Demokratie, die im Ausland oft als beispielhaft bezeichnet wird,
  • die Menschenrechte, da die Schweiz ein Land der Freiheiten ist,
  • die humanitäre Tradition, die seit Henri Dunant zu unserem Land gehört
  • und der sorgfältige Umgang mit der Umwelt in einem Land, das arm an Bodenschätzen, aber reich an Naturschönheiten ist.

Die Schweiz und die Welt... Die Schweiz mit ihren ewig jungen Werten, ihrer Arbeitskultur und ihrer Offenheit. Und die Welt, die im Banne der Globalisierung um ihr Gleichgewicht kämpft.

Die Schweiz und die Welt sind sich nicht fremd. Sie sind wie der See und der Himmel, sie sind wie der Himmel und die Alpen. Sie treffen am Horizont aufeinander und schaffen neue Perspektiven. Die Qualität dieser Beziehungen zwischen der Schweiz und der Welt bestimmt unsere Zukunftsperspektiven.

Sie bestimmt die Aussichten auch von Deborah und Niklaus, Selina und Timo, Stefanie und Dominique und unserer gesamten Jugend.

Danke, dass Sie an der Zukunft der Schweiz mitwirken. Ihnen allen wünsche ich ein gutes neues Jahr.

Download Neujahrsansprache 2014 (MP4, 27 MB, 17.03.2015)

Letzte Änderung 11.01.2019

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