Schweizerische Exportrisikoversicherung: In guter Verfassung trotz Jahresverlust

Bern, 31.03.2021 - Der Bundesrat hat am 31. März 2021 den Geschäftsbericht der Schweizerischen Exportrisikoversicherung (SERV) genehmigt. Er hat ausserdem technische Anpassungen bei der Risikosteuerung vorgenommen. Damit werden die Transparenz und der Handlungsspielraum erhöht. Die SERV verzeichnete im Geschäftsjahr 2020 einen Betriebsverlust von 81,5 Mio. Franken. Im Vorjahr war es noch ein Betriebsgewinn von 55,4 Mio. Franken. Mit dem Eigenkapital und der Ausgleichsreserve befindet sich die SERV in einer guten finanziellen Verfassung und kann die Exporteure in schwierigen Zeiten weiterhin gezielt und wirkungsvoll unterstützen.

Die SERV als öffentlich-rechtliche Organisation des Bundes deckt Risiken beim Export von Gütern und Dienstleistungen ab.  Die Versicherungen und Garantien der SERV bieten Schweizer Exportunternehmen Schutz vor Zahlungsausfall und erleichtern die Exportfinanzierung. Am höchsten war das Engagement bei Versicherungsdeckungen für Exporte in die Türkei mit 922,2 Millionen Franken, gefolgt von Russland mit 617,4 Millionen Franken und Brasilien mit 597,6 Millionen Franken. Am meisten profitieren konnten zudem folgende Sektoren:  die Stromerzeugung & -verteilung mit 2156,1 Millionen Franken vor dem Maschinenbau mit 1866,7 Millionen Franken und den Schienenfahrzeugen & Bahntechnologie mit 1648,1 Millionen Franken.

Dank Wachstum des Neuengagements um 18,7 Prozent und einer Erhöhung der verdienten Prämien um 28,7 Prozent konnte die SERV Prämienerträge von 89,9 Millionen Franken erzielen. Dem steht aber aufgrund des aussergewöhnlich hohen Schadenaufwands ein Versicherungsaufwand von 156,0 Millionen Franken gegenüber.

Der Zahlungsausfall von Sambia belastete das Ergebnis 2020 mit 85.6 Millionen Franken (vorwiegend Rückstellungen) besonders stark und trug massgeblich zum negativen Unternehmenserfolg bei. Das Eigenkapital der SERV betrug Ende 2020 2744,2 Millionen Franken. Die Ausgleichsreserve (ARE), nämlich der Anteil des Eigenkapitals der nicht für die Deckung laufender Kreditrisiken eingesetzt wird, nahm um 183,8 Millionen (+ 16 Prozent) auf 1307,0 Millionen Franken zu. Die ARE ermöglicht der SERV, grössere Schwankungen aufzufangen, denen sie ausgesetzt ist, wenn infolge politischer oder wirtschaftlicher Krisen Länder und Schuldner schlechter bewertet werden müssen oder hohe Schäden anfallen.

Basierend auf den Empfehlungen aus einer unabhängigen Überprüfung der Risiko­steuerung hat der Bundesrat auch eine Anpassung der Messgrösse Verpflichtung genehmigt. Damit werden die SERV-Verpflichtungen rechnerisch um rund 2,7 Mia. Franken verringert. Entsprechend reduziert der Bundesrat den Verpflichtungsrahmen der SERV von 16 auf 14 Mia. Franken und erhöht damit den Spielraum für die SERV, die Schweizer Exporte zu unterstützen, netto um rund 700 Mio. Franken. Der zusätzliche Spielraum wird es der SERV ermöglichen, ein mögliches Nachfragewachstum seitens der Exportwirtschaft abzudecken.


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