Bundesrat formuliert Perspektiven für den Schweizer Milchmarkt

Bern, 05.04.2017 - Die Schweizer Milchbranche verfügt im internationalen Vergleich über einige wichtige Alleinstellungsmerkmale, wie beispielsweise das hohe Niveau beim Tierwohl. Dies stellt der Bundesrat im Bericht „Perspektiven im Milchmarkt“ fest. Mit dem Bericht in Erfüllung des Postulats 15.3380 der Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrats stellt der Bundesrat eine Grundlage zur Verfügung, auf der die Akteure des Milchsektors eine Branchenstrategie erarbeiten und umsetzen können. Der Staat soll sich dabei auf die Ausgestaltung guter Rahmenbedingungen konzentrieren.

Ausgehend von einer umfassenden Analyse des Umfeldes und des Schweizer Milchmarktes werden im Bericht Stärken und Schwächen sowie Chancen und Gefahren für die Schweizer Milchbranche dargestellt. Darauf basierend formuliert der Bundesrat Erfolgsfaktoren und Perspektiven in Thesenform sowie eine mögliche Vision und drei Handlungsachsen für die Zukunft des Milchlandes Schweiz. Die vorgeschlagenen Handlungsachsen sind erstens „Differenzierung – Mehrwert mit unverwechselbarer Positionierung schaffen“, zweitens „Sozialverträgliche Kosteneffizienz“ und drittens „Internationale Vernetzung und Marktzugang“.

Aus der Analyse geht unter anderem hervor, dass der durchschnittliche Schweizer Milchpreis stark von EU-Milchpreisentwicklungen abhängt. Daneben beeinflussen weitere exogene Faktoren wie die Wechselkursentwicklung sowie EU-Politikmassnahmen (Quotenausstieg) die Schweizer Milchpreisentwicklung. Da im internationalen Kontext verstärkt mit Preisschwankungen gerechnet wird, muss auch beim Schweizer Milchpreis von einer tendenziell zunehmenden Preisvolatilität ausgegangen werden. Dies stellt eine Herausforderung für die Akteure der Milchbranche dar. Mit einem strikten Kostenmanagement und guter Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette gelingt es, die Risiken zu minimieren und die sich bietenden Marktchancen erfolgreich zu nutzen.

Im internationalen Vergleich verfügt die Schweizer Milchbranche nämlich über wertvolle Alleinstellungsmerkmale. Der traditionelle Familienbetrieb, das hohe Niveau in Sachen Tierwohl, die graslandbasierte Fütterung der Kühe und die hochstehende handwerkliche Käseproduktion sind Mehrwerte, die laut Analyse gezielt in der Vermarktung und Kommunikation eingesetzt werden sollten.

Der Bundesrat hält schliesslich fest, dass sich der Staat im Milchmarkt auf die Festlegung und Durchsetzung guter Rahmenbedingungen konzentrieren muss. Er soll dies im Sinne einer effizienten Zielerreichung unter Wahrung eines möglichst grossen unternehmerischen Freiraumes der Akteure tun. Daneben soll die Schweizer Milchwirtschaft durch die Förderung von Forschung, Bildung und Beratung sowie mittels Unterstützung bei Innovationsbestrebungen gestärkt werden. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Chancen der Digitalisierung.


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