Nationale Strategie NOSO gegen Spital- und Pflegeheiminfektionen

Bern, 23.03.2016 - Die Zahl der Menschen, die in Schweizer Spitälern und Pflegeheimen an Infektionen erkranken, soll sinken. Um dieses Ziel zu erreichen hat der Bundesrat eine Strategie NOSO verabschiedet. Geplant sind bessere Hygienestandards, vermehrte Überwachung, stärkere Verhütung und der Ausbau von Bildung und Forschung.

Jahr für Jahr erleiden in Schweizer Spitälern schätzungsweise rund 70 000 Menschen Infektionen, zirka 2000 sterben daran. Ein grosser Teil dieser nosokomialen Infektionen liesse sich mit besserer Hygiene und strikterer Überwachung verhindern. Dies ist das Ziel der nationalen Strategie zur Überwachung, Verhütung und Bekämpfung von healthcare-assoziierten Infektionen (Strategie NOSO), die der Bund gemeinsam mit den Kantonen, den Spitälern und den Pflegeeinrichtungen umsetzen will. Die grosse Mehrheit der interessierten Kreise hat sich im Rahmen der Anhörung vergangenen Sommer positiv zur Strategie geäussert.

Zu den zentralen Massnahmen der Strategie gehören schweizweite Standards und Empfehlungen zur Hygiene. Diese sollen künftig in den Spitälern und Pflegeheimen noch konsequenter umgesetzt werden. Handlungsbedarf besteht auch beim Monitoring: Wichtige Infektionsarten, die mit einem Aufenthalt in einem Spital oder Pflegeheim in Verbindung stehen, etwa Lungenentzündungen und Blutvergiftungen, sollen konsequent erfasst werden. So können die Massnahmen auf ihre Wirksamkeit hin überprüft und nötigenfalls angepasst werden.

Parallel dazu sollen das Gesundheitspersonal, aber auch Patientinnen und Patienten in Spitälern, Bewohnerinnen und Bewohner von Plegeheimen und Besucherinnen und Besucher  besser informiert werden, etwa über die Bedeutung von Hygienemassnahmen wie die Händedesinfektion. Impfungen, etwa die Grippeimpfung, spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, um die Übertragung von Krankheiten einzudämmen. Das Thema Infektionsprävention soll in der Aus- und Weiterbildung nicht nur bei Fachspezialistinnen und Fachspezialisten, sondern beim gesamten Gesundheitspersonal verstärkt werden.

Da Erreger von Infektionen immer häufiger Resistenzen entwickeln, ist die Strategie NOSO eng mit der Nationalen Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) koordiniert, die der Bundesrat am 18. November 2015 verabschiedet hat.

Die Bekämpfung von nosokomialen Infektionen gehört zu den gesundheitspolitischen Prioritäten der bundesrätlichen Agenda «Gesundheit 2020». Die Strategie wurde in enger Zusammenarbeit mit der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren, dem Spitalverband H+, dem Verband der Heime und Institutionen Schweiz (CURAVIVA), der Expertengruppe Swissnoso, medizinischen Fachgesellschaften und weiteren gesundheitspolitischen Akteuren entwickelt. Die Umsetzung der Strategie NOSO beginnt sofort und erfolgt im koordinierten Zusammenspiel von Bund, Kantonen und allen weiteren betroffenen Akteuren.


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