« Zuversicht, Verbundenheit und Weitsicht »

Bern, 21.12.2023 - Ansprache von Bundesrätin Viola Amherd, Chefin des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), anlässlich der Präsidialfeier in der Simplonhalle in Brig, Donnerstag, 21. Dezember 2023.

Es gilt das gesprochene Wort

Herr Bundespräsident
Geschätzte Vertreterinnen und Vertreter der kirchlichen, politischen, richterlichen und militärischen Behörden
Liebe Gäste und Mitreisende

Je souhaiterais, tout d’abord, remercier toutes les personnes qui ont contribué à ce que cette cérémonie puisse avoir lieu.

Il y a toujours de bonnes raisons de revenir en Valais et c’est à chaque fois un plaisir.

Et si la raison principale qui nous réunit aujourd’hui est la présidence de la Confédération, je souhaiterais profiter de l’occasion pour saluer, en cette fin de session, celles et ceux d’entre vous qui ont vécu leur baptême de feu au Parlement.

Nous allons aussi rendre hommage au président de la Confédération actuel, qui quitte le Conseil fédéral à la fin de l’année.

Enfin, nous sommes nombreux à nous réjouir de pouvoir profiter des fêtes pour faire du ski.

Sehr geehrter Bundespräsident, lieber Alain

Du bist ebenfalls ein begeisterter Skifahrer. Anfang dieses Jahres hast Du sogar schon die Lauberhorn-Abfahrt in Angriff genommen.

Auch Deine Amtszeit war eine Abfahrt – mit drei Schwierigkeitsgraden.

Den ersten Streckenabschnitt, also Deine ersten Jahre als Bundesrat, habe ich nicht persönlich miterlebt.

Von aussen betrachtet würde ich sagen, Du musstest Wert legen auf die Technik, beziehungsweise auf die technischen Details, um die bei den grossen Gesundheits- und Vorsorgevorlagen des EDI jeweils hart gerungen wird.

Vielleicht haben die Oberschenkel da schon etwas gebrannt, aber wirklich weh taten sie dann auf der Buckelpiste, die darauffolgte.

Ich kenne wenige Menschen, die wie Du die nötige Überzeugungskraft gehabt hätten, um unser Land während der Pandemie zusammenzuhalten.

Du hast unserer Corona-Politik ein Gesicht gegeben. Nicht alle haben sie goutiert. Damit wurden Du und Deine Familie zur Angriffsfläche.

Ich bin froh, können wir diese Zeiten heute hinter uns lassen.

Dieses Jahr war dann das Finale und damit die Pulverschneeabfahrt.

Dein zweites Präsidialjahr, das ich als Vizepräsidentin miterleben durfte, war ein schöner Abschluss Deiner Zeit im Bundesrat – Du hast uns allen noch einmal Deinen souveränen Fahrstil vorgeführt.

Ich danke Dir für Deine wertvolle Arbeit für unser Land.

Meine Damen und Herren

Die Termine eines Mitglieds des Bundesrates sind immer eng getaktet, aber im Präsidialjahr platzt der Kalender aus allen Nähten. Viel Zeit zum Skifahren bleibt da nicht.

Die Aufgaben einer Bundespräsidentin sind klar. Sie leitet die Bundesratssitzungen und repräsentiert die Schweiz.

Ausserdem steht sie auf dem Bundesratsfoto in der Mitte.

Diese Positionierung hilft, um nachträglich nachzuvollziehen, wer in welchem Jahr den Bundesrat präsidierte.

Das versinnbildlicht schön, wie dieses Gremium funktioniert. Es ist nicht eine Person, die vorgibt und bestimmt.

Es sind deren sieben, die als eine Institution gemeinsame Entscheide treffen und vertreten.  

Eine solche Verteilung der Verantwortung auf mehrere Schultern ist die Grundidee unserer Konkordanzdemokratie.

Dieses System will gepflegt werden. Im Vordergrund soll immer das Ringen um gemeinsame Lösungen stehen.

Je breiter sie getragen sind, desto mehr Stabilität erreichen wir für unser Land.

Mir ist es auch ein Anliegen, vorwärts zu machen. In wichtigen Dossiers haben wir die Arbeiten bereits an die Hand genommen, etwa bei den Beziehungen zur EU oder den Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine.

Die Geschehnisse weltweit verunsichern viele Menschen.

Indem wir das Steuer fest in der Hand halten und entschieden handeln, strahlen wir die Gewissheit aus, dass die Schweiz dank ihrer grossen Stärken ein sehr widerstandsfähiges Land ist.

Die Basis für unser Handeln sollen geteilte Werte bilden.

Mein roter Faden werden Zuversicht, Verbundenheit und Weitsicht sein.  

Warum Zuversicht? Wir haben schwierige Jahre hinter uns, und Krisenmüdigkeit macht sich breit. Problematisch ist dies, weil Krisen nicht vorbeigehen, nur weil wir aufhören, Interesse daran zu zeigen.

Deshalb brauchen wir die Zuversicht, dass wir wieder einfachere Zeiten erleben werden. Aber wir müssen uns jetzt bewegen, um dahin zu kommen.

Warum Verbundenheit? Unsere Demokratie ist darauf ausgelegt, dass wir aufeinander zugehen.

Nur wenn wir breit gestützte Kompromisse finden, sind wir handlungsfähig.

Warum Weitsicht? „Auf einem Dampfer, der in die falsche Richtung fährt, kann man nicht sehr weit in die richtige Richtung gehen."

So bringt es Michael Ende auf den Punkt: Wir brauchen Lösungen, auf denen man aufbauen kann. Schnellschüsse bringen nichts als zusätzliche Arbeit.

Darum müssen wir uns im Vornherein Gedanken machen, welchen Dampfer wir besteigen wollen.  

Meine Damen und Herren

2024 wird bestimmt ein anspruchsvolles Jahr.

Aber in Turbulenzen tun wir, was uns die Erfahrung lehrt: Auf eisigen Flächen drücken wir die Kanten in den Schnee, damit wir die Haftung nicht verlieren.

Und bei gutem Wetter erfreuen wir uns an den vielen Qualitäten unseres Landes, und dass wir auch in Stürmen nicht den Humor verlieren.


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