BAFU und Kantone beschliessen Steigerung des Abflusses aus den Jurarandseen

Bern, 14.12.2023 - Das BAFU und die Anrainerkantone von Bieler-, Murten- und Neuenburgersee haben zusammen mit den Kantonen an der Aare unterhalb des Bielersees am 14. Dezember 2023 beschlossen, dass der Abfluss aus den drei Seen weiter erhöht werden soll, um die Seen schneller abzusenken. So wird Platz geschaffen für eventuelle neue Niederschläge. Die kommenden Tage sind zwar voraussichtlich trocken. Aber Flüsse und Seen sind gut gefüllt und die Böden sind gesättigt. Die längerfristigen Wetterprognosen sind unsicher und neue Niederschläge sind möglich.

Das Hochwasser geht an vielen Fliessgewässern zurück, da die Niederschläge nachlassen und die Temperatur und damit die Schneefallgrenze sinkt.

An den Jurarandseen erreichte der Bielersee gestern einen Höchststand. Heute Donnerstag liegt der Pegel immer noch in der Gefahrenstufe 4 (grosse Gefahr). Er dürfte in den nächsten Tagen nur langsam sinken. Die Pegel des Neuenburger- und des Murtensees erreichen am Wochenende das Maximum, bleiben aber noch für mehrere Tage auf hohem Niveau. Die Wasserführungen unterhalb der grösseren Seen sind weiterhin erhöht.

Ab Freitagmittag stellt sich eine hochdruckbestimmte und damit niederschlagsfreie Witterungsphase ein. Diese dürfte mindestens bis am kommenden Dienstag andauern. Die längerfristigen Wetterprognosen sind unsicher.

Beschleunigte Absenkung als Massnahme gegen weitere Hochwasser

Aufgrund dieser aktuellen Lage und der Prognosen haben die betroffenen Kantone Bern, Neuenburg, Freiburg, Waadt, Solothurn und Aargau sowie das Bundesamt für Umwelt (BAFU) gemeinsam beschlossen, ab sofort beim Wehr Port (BE) mehr Wasser abfliessen zu lassen. Mit dieser Massnahme werden die Pegel des Bieler-, Neuenburger- und Murtensees schneller gesenkt. Unterhalb des Bielersees wird die Aare in den kommenden Tagen deshalb mehr Wasser führen.

Der abgesenkte Pegel schafft in den Seen Platz für mehr Wasser. Die verantwortlichen Stellen handeln im öffentlichen Interesse. Diese vorsorgliche Absenkung basiert auf einer Möglichkeit, die nach dem Hochwasser 2007 für die Jurarandseen geschaffen wurde.


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