Mit neuen Anreizen mehr Mädchen und junge Frauen für Sport und Bewegung begeistern

Bern, 29.11.2023 - Jugend und Sport (J+S), das grösste Sportförderungsprogramm des Bundes, wird laufend weiterentwickelt und den gesellschaftlichen Bedürfnissen angepasst. Trotzdem scheinen sich Knaben und junge Männer weiterhin stärker von den J+S-Angeboten angesprochen zu fühlen als Mädchen und junge Frauen. Um dem entgegenzuwirken, soll mit Pilotprojekten getestet werden, welche Sport- und Bewegungsangebote bei Mädchen und jungen Frauen besonders gut ankommen. Zu diesem Schluss gelangt der Bericht «Aktuelle geschlechtsspezifische Budgetanalyse der Abteilung "Jugend und Sport" im BASPO», den der Bundesrat an seiner Sitzung vom 29. November 2023 in Erfüllung des Postulates 21.3078 von Nationalrätin Aline Trede gutgeheissen hat.

Mädchen und junge Frauen treiben weiterhin weniger Sport als Knaben und junge Männer. Trotzdem zeigt sich, dass sie in den letzten Jahren sportlich aktiver geworden sind und die Bewegungs-Differenz verringern konnten. Das zeigt der Kinder- und Jugendbericht der Studie «Sport Schweiz 2020». In den J+S-Teilnahmezahlen schlägt sich das jedoch nicht nieder. Das Verhältnis zwischen J+S-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern hat sich in den letzten rund 20 Jahren nicht grundlegend verändert. Dasselbe gilt für die Verteilung der J+S-Subventionen auf die Geschlechter. Dies zeigt eine geschlechtsspezifische Budgetanalyse.

Verschiedene Anpassungen vorgenommen

Seit der letzten geschlechtsspezifischen Budgetanalyse im Jahr 2000 wurden bei J+S neue Sportarten mit besonders hohem Teilnehmerinnenanteil aufgenommen; der bei Mädchen und jungen Frauen beliebte freiwillige Schulsport integriert oder auch die J+S-Beiträge an Lager, in denen ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern besteht, erhöht. Keine dieser Anpassungen vermochte jedoch die weiblichen Teilnehmenden punkto Teilnahmen und Subventionen markant näher an die männlichen zu bringen.

Bedarf an niederschwelligen Angeboten

Im Programm J+S haben insbesondere Angebote des organisierten Vereinssports viel Gewicht. Durch den Umstand, dass Mädchen und junge Frauen in Sportvereinen untervertreten sind, lösen sie in diesen Angeboten weniger J+S-Teilnahmen aus.

Um mehr Mädchen und junge Frauen zum Sporttreiben zu motivieren, bedarf es neuer Angebotsformate, die leicht zugänglich und unverbindlich sind, keine Mitgliedschaft oder sportlichen Vorkenntnisse voraussetzen und nicht wettkampforientiert sind.

Im Rahmen von Pilotprojekten soll das BASPO-Innovationslabor «lab 7 x 1» testen, welche solcher Angebote bei Mädchen und jungen Frauen besonders gut ankommen und wie diese für Mädchen und junge Frauen möglichst attraktiv gestaltet werden können.

Freiwilliger Schulsport als Instrument

Der Bericht stellt ausserdem fest, dass der freiwillige Schulsport insbesondere bei Mädchen und jungen Frauen beliebt ist. Eine flächendeckende Einführung in allen Kantonen wäre deshalb begrüssenswert. Dies insbesondere auch deshalb, weil der freiwillige Schulsport Kinder und Jugendliche motiviert, sich zusätzlich ausserhalb der Schule sportlich zu betätigen.

Positive Entwicklung bei den J+S-Kadermitgliedern

Auf gutem Weg sieht der Bericht die Mädchen- und Frauenförderung in der J+S-Kaderbildung. Die Geschlechterverhältnisse der J+S-Kader haben sich in den letzten 20 Jahren angenähert. Diese positive Entwicklung deutet darauf hin, dass die kontinuierliche Weiterentwicklung der Aus- und Weiterbildungen im Programm von Jugend und Sport Wirkung gezeigt hat. Entsprechend gilt es, die Mädchen- und Frauenförderung in der J+S-Kaderbildung Schritt für Schritt weiter auszubauen.


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