Lancierung einer Datenerhebung zum Beitrag des Rohstoffhandels zur Wertschöpfung

Bern, 22.11.2023 - Die Schweiz ist einer der wichtigsten internationalen Rohstoffhandelsplätze. Am 22. November 2023 hat der Bundesrat beschlossen, die Bedeutung des internationalen Rohstoffhandels genauer zu analysieren. Dazu wird die jährliche Wertschöpfungsstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) auf alle Rohstoffhandelsunternehmen mit mindestens drei Beschäftigten erweitert. Dies verbessert die Grundlage für innen- oder aussenpolitische Entscheide, da das wirtschaftliche Gewicht des Rohstoffhandels berücksichtigt werden kann.

Die Schweiz ist einer der wichtigsten internationalen Handelsplätze für Rohstoffe. Studien schreiben dem Schweizer Handelsplatz die Kontrolle über einen Drittel des weltweiten Rohölhandels, über rund zwei Drittel des Metallhandels und über 35 bis 60 Prozent des Handels mit Agrarrohstoffen zu.

Trotz der nationalen und internationalen Bedeutung des Schweizer Rohstoffhandels liegen zu diesem Bereich nur wenige Informationen vor. So existieren in der Schweiz keine offiziellen Zahlen über den Beitrag dieses Sektors zur Schweizer Wertschöpfung (Bruttoinlandprodukt, BIP) oder über die von Schweizer Rohstoffhandelsunternehmen gehandelten Güter.

Deshalb hatte der Bundesrat am 29. Juni 2022 beschlossen, die Lancierung einer vom BFS durchgeführten Datenerhebung zu prüfen, um verlässliche Aussagen über die Bedeutung des Rohstoffhandels für die Schweiz machen zu können.

Die Notwendigkeit einer besseren Datenlage ergibt sich aus der wirtschaftlichen Bedeutung des Sektors für die Innen- und Aussenpolitik und bestand bereits vor der russischen Militäraggression gegen die Ukraine. Seit Beginn des Konfliktes hat sich die Frage allerdings zugespitzt.

Deshalb hat der Bundesrat beschlossen, für eine begrenzte Zeit Daten über die Wertschöpfung dieses Sektors zu sammeln und die Ergebnisse zu analysieren. Entsprechend wurde das BFS beauftragt, die Bedeutung des Rohstoffhandels durch eine Ausdehnung der jährlichen Wertschöpfungsstatistik auf alle in der Schweiz präsenten Rohstoffhandelsunternehmen mit mindestens drei Beschäftigten (rund 400 Unternehmen) genauer zu untersuchen.

Die Analyse soll drei Geschäftsjahre (2024, 2025 und 2026) umfassen. Sobald die Analyse des dritten Geschäftsjahres abgeschlossen ist (voraussichtlich Ende 2027), wird der Bundesrat gestützt auf eine Einschätzung der interdepartementalen «Plattform Rohstoffe» (WBF, EDA und EFD) entscheiden, ob diese statistische Erhebung definitiv eingeführt und mit den nötigen Ressourcen ausgestattet wird oder ob darauf verzichtet werden soll. Die Analysearbeit erfordert über eine Dauer von vier Jahren zwei Stellen, die innerhalb der Bundesverwaltung kompensiert werden können.


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